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Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Titel: Nacht der Dämonin / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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Bar, keine Regeln, keine Verpflichtungen.«
    Tony erschien auf meiner anderen Seite. »Kein Nettseinmüssen den Touristen gegenüber.«
    »Kein Ranschmeißenmüssen an vierzigjährige Menschenfrauen«, sagte Max.
    Jaz grinste. »Keinerlei Anforderungen, außer zu feiern, bis die Sonne aufgeht.«
    »Dann nehmen wir unseren Anteil, gehen nach Hause und feiern weiter.«
    Max und Tony rissen die Tür auf, und wir traten ein; die Typen lachten immer noch und waren so ausgelassen, dass man hätte meinen können, sie hätten schon ein paar Stunden an der offenen Bar hinter sich.
    »Hey, Boss?«, rief Jaz über die Schulter zurück. »Kommst du auch?«
    »Im Gegensatz zu manchen anderen Leuten habe ich Verantwortlichkeiten, Jasper. Geld zu zählen. Eine Spende zu machen …«
    »Du willst das wirklich halbieren?«
    Guy lächelte. »Mehr oder weniger.«
    »Ich helfe dir«, sagte Bianca.
    Tony fiel zurück, bis er neben ihr ging. »Musst du wirklich, Bee? Ich hatte gehofft, du kommst mit uns.«
    »Guy kann ein bisschen Unterstützung brauchen …«
    »Nein, kann ich nicht. Geh schon, Bee. Befehl vom Chef. Amüsier dich! Betrink dich! Hab Spaß!«
    Mit einem letzten langen Blick zu Guy ließ Bianca sich von Tony in den Club eskortieren.
     
    In der Nähe der Tanzfläche gab es ein paar hohe Tische. Die besten Plätze des Hauses und immer besetzt. Aber als wir hereingeschlendert kamen, waren die Angestellten bereits dabei, zwei davon freizuräumen.
    Eine Kellnerin erschien. »Mr. Benoit hat gerade angerufen …«
    »Und gesagt, wir kriegen alles serviert, was wir wollen«, unterbrach sie Jaz. Und zu mir gewandt: »Trinkst du Tequila?«
    Ich tat es nicht, nicht pur jedenfalls, aber ich sagte ja. Hope Adams schüttete vielleicht keine Tequilas hinunter, aber ich war mir sicher, Faith Edmonds tat es.
    Jaz bestellte eine Flasche, und Max wollte Scotch.
    »Wo ist Sonny?«, fragte Jaz.
    »Abgehauen«, antwortete Tony. »Vielleicht aufs Klo.«
    Wir verteilten uns auf die beiden Tische, Jaz, Tony und ich an den einen, Bianca, Max und Rodriguez an den anderen.
    Die Kellnerin kam zurück.
    Jaz starrte auf die Flasche billigen Tequila. »Heiliger Bimbam, willst du uns vergiften? Das gute Zeug. Das
beste
Zeug.«
    Ihr Blick wechselte von einem Gesicht zum anderen. »Mr. Benoit hat nicht gesagt …«
    »Dann ruf ihn an! Oder noch besser …«
    Jaz hob gerade sein Handy ans Ohr, als Sonny wieder auftauchte, eine Flasche Patron Silver Tequila in einer Hand und eine Flasche Glenlivet Single Malt in der anderen.
    »Ich hab mich lieber nicht drauf verlassen, dass die das Richtige bringen«, erklärte er.
    »Bro, du bist ein Lebensretter. Setz dich hin und …« Jaz’ Blick fiel auf die drei besetzten Hocker. Dann stieß er seinen nach hinten, zog mich am Arm und zeigte auf seinen Schoß. Ich kletterte hinauf, während Sonny den Scotch an Max weitergab und die Tequilaflasche öffnete.
    »Guy macht uns zur Schnecke dafür«, sagte Tony
    Wir sahen zu Bianca hinüber und warteten darauf, dass sie uns sagen würde, wir sollten den teuren Alkohol in Frieden lassen.
    »Jaz wirds überleben«, sagte sie stattdessen. Ihre Lippen waren schmal, als sie Max ihr Glas gab.
    »Klar, werde ich.« Jaz grinste. Die unterschwellige Botschaft, dass Guy ihn niemals wegen irgendwas zurechtweisen würde, ging geradewegs an ihm vorbei. »Wir haben es verdient.« Er gab das erste Glas Tequila an mich weiter. »Faith hat’s verdient. Wann haben wir das letzte Mal einen Job durchgezogen, ohne dass irgendwas schiefgegangen ist? Ohne einen Kratzer oder auch bloß einen kritischen Moment? Und das verdanken wir unserem Neuzugang. Sie hat Bescheid gewusst, sobald jemand auch nur dran
gedacht
hat, Ärger zu machen. Cool oder?«
    »
Nützlich,
oder?«, fügte Rodriguez kopfschüttelnd hinzu. »Weißt du, wie oft ich deine Begabung hätte brauchen können, Faith? Hätte mir eine ganze Menge Zeit im Jugendknast erspart.«
    »Aber dann hättest du das ganze Hightechtraining ja auch nicht mitgekriegt«, sagte Jaz. »Und so nutzbringend angewandt.«
    Eine Welle von Gelächter. Ich sah von einem zum anderen – ich war einfach nicht daran gewöhnt, so offen über meine Fähigkeiten zu reden, aber es war niemand sonst nahe genug, um uns zu hören. Über die dröhnende Musik hinweg hatten wir Mühe, auch nur einander zu verstehen.
    Jaz hob sein Tequilaglas und flüsterte: »Fertig?« Dann gossen wir den Inhalt hinunter, ohne uns mit Salz und Limette auf dem Teller abzugeben.

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