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Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Titel: Nacht der Dämonin / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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hörbar, wenn auch kaum mehr als ein Fauchen der Rage. Ich schrie und hob die Hand, und Max schleuderte eine Rückstoßformel in die Richtung einer Frau, die zum Büfett hinüberrannte, wahrscheinlich in der Hoffnung, dort eine Waffe zu finden.Sonny brachte sie zu Fall; dann verschluckte der Nebel sie beide.
    Luftschlangen gingen in Flammen auf, als Bianca, schwarz gekleidet und fast unsichtbar, die Runde im Saal machte und sie mit den Fingern entzündete. Guy und Max wirkten weiter. Nichts Übleres als Effekte – Nebel, Funken und farbige Lichter –, aber den Schreien nach, die den Raum erfüllten, glaubten die Gäste, das Gebäude stehe in Brand und würde über ihnen zusammenbrechen.
    Ich sog es nur so auf: das Entsetzen, die Panik, die Furcht. Chaos, süßer und reiner als alles, was ich je erfahren hatte. Und zur Abwechslung fühlte ich im tiefsten Inneren keine Schuldgefühle. Als ich Zeuge wurde, wie die Partygäste durcheinanderstürzten, sah ich die Freunde vor mir, die mich nach meinem Zusammenbruch und nachdem ich angefangen hatte, Visionen zu sehen, im Stich gelassen hatten. In ihrem Geschrei hörte ich die Erwachsenen, die mich von Kind auf gekannt hatten, hinter der vorgehaltenen Hand flüstern: »Hinterher war sie dann nicht mehr ganz normal. Ihre arme Mutter …«
    Guy tippte mich an, um mir zu signalisieren, dass der Zeitpunkt für die nächste Phase gekommen war. Ich trat vor, um von der Motorhaube hinunterzuspringen, und Jaz tauchte auf und streckte mir die Hand hin.
    »Wie die Mäuse«, flüsterte er mir ins Ohr, während er auf die Partygäste zeigte. »Guck dir an, wie sie rennen! Und warum? Nebel und Illusionen und ein paar Glitzerlichter. Kannst du dir vorstellen, was hier los wäre, wenn wir echte Magie anwenden würden?«
    Sein Blick traf meinen, scharf und hungrig trotz des sorglosen Singsangs, mit dem er gesprochen hatte. Hinter der Maske waren seine Pupillen weit, und ich hörte seine Atemzüge, so schnell und flach wie meine eigenen. Aufregung – nein, mehr als Aufregung. Erregung.
    Ich sah in diese glitzernden Augen. Jaz trat näher heran. Seine Hand legte sich um meinen Hinterkopf, und er beugte sich vor. Unsere Masken raschelten, als sie einander streiften, und unsere Lippen …
    Ein Stoß, und Jaz stolperte, als Guy ihm die Hand auf den Rücken klatschte.
    »Spart’s euch auf!«, sagte Guy.
    Jaz’ Kopf fuhr herum, und seine Augen wurden schmal, seine Lippen verzogen sich wie zu einem Fauchen über die Unterbrechung. Dann wurde er wieder ruhig. Seine Lider senkten sich, der Ausdruck verblasste.
    »Ja, Boss.« Er näherte die Lippen meinem Ohr. »Was für ein Spielverderber, eh? Erwartet Leistung von uns.« Seine Finger glitten an meinem Kinn aufwärts und kitzelten mich am Ohrläppchen. »Später?«
    Ich drehte mich zu ihm um, sah zu ihm auf, und unsere Blicke hielten einander fest.
    »Bitte«, sagte ich.
    Ein scharfer Atemzug und ein letztes Aufblitzen frustrierten Begehrens. Dann wich er einem zweiten Klaps aus. Und wir setzten uns in Guys Kielwasser in Bewegung.
    Wir fanden unser Opfer am Punschbrunnen. Cleos Vater stand allein da, die Hände zu Fäusten geballt, und sah sich wütend im Raum um, als ließe sich das Problem auf diese Weise beheben. Er war so aufgebracht, dass er nicht einmal daran dachte, seine Tochter zu schützen.
    Jaz’ Hand glitt von meiner Taille ab, und er war verschwunden, um einen weiten Bogen um den Mann zu schlagen.
    Guy blieb vor dem Vater des Mädchens stehen. Nicht einmal ein Blick in die Runde, um sich zu vergewissern, dass Jaz auf seinem Posten war – er verließ sich darauf, dass seine Leute da sein würden, wenn sie gebraucht wurden.
    »Sie!« Der Vater fuchtelte mit der Hand, als wollte er den Nebel vertreiben. »Sie werden damit …«
    »Nicht durchkommen?« Guy seufzte. »So einfallslos. Und leider auch so unzutreffend.«
    »Die Polizei ist wahrscheinlich längst unterwegs.«
    Guy legte den Kopf zur Seite. »Ich höre keine Sirenen.« Er senkte verschwörerisch die Stimme. »Und wissen Sie, warum? Weil wir die beste Schalldämpfung verwenden, die man mit Geld
nicht
kaufen kann.«
    Ein Gedanke ging von dem Vater aus, so schnell und hart wie eine Klinge, und mir blieb kaum noch die Zeit, zu einer Warnung anzusetzen, aber Guy war vorbereitet und packte die Hand des Mannes, bevor dieser zuschlagen konnte.
    Der Vater erstarrte, als sich ihm der Lauf einer Schusswaffe ins Kreuz grub. Er warf einen Blick über die Schulter nach hinten, wo

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