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Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Titel: Nacht der Dämonin / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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ziehen zu können. Aber er ist ein praktisch denkender Mann und will mit dem Unternehmen etwas erreichen. Es hätte also wenig Zweck, sie hinzuschicken, wenn er vorhatte, drei Tage nach ihrem Einstand dort jeden Anflug von Rebellion niederzuschlagen.«
    »Zugegeben.«
    »Hat sie seither mit deinem Dad geredet?«
    »Sie hätte sich heute Morgen bei ihm melden sollen, aber Karl hat ihren Wecker ausgeschaltet und den Anruf selbst übernommen. Höchstwahrscheinlich eine kluge Entscheidung – er ist eher in der Lage, die Reaktionen meines Vaters richtig einzuschätzen.«
    Paige nickte. »Wenn es heiße Luft oder Halbwahrheiten zu identifizieren gibt, ist Karl ein Naturtalent.«
    »Er hat meinem Vater erzählt, Hope wäre am Abend zuvor mit der Gang unterwegs gewesen und schliefe noch, und Karl zufolge hat mein Vater durch nichts den Eindruck erweckt, dass ihn das überraschte oder dass er irgendetwas anderes erwartet hatte. Er meinte, sie könnte ihn später noch anrufen, wenn sie das wolle, oder bis morgen warten.«
    »Könnte es sein, dass diese beiden jungen Männer einfach abgehauen sind?«
    Ich brach ein Stück von meinem Muffin ab. »Hope sagt, sie seien in der Gang sehr zufrieden gewesen, sogar noch nachdem sie verprügelt und ausgeraubt worden sind. Und Karl stimmte mit ihr überein. Nach allem, was er gesehen hat, hatten sie nicht vor zu verschwinden.«
    »Wie sehen ihre Theorien also aus?«
    »Hope glaubt, dass Leute innerhalb der Kabale auf eigene Initiative handeln.«
    »Wie bei dem, was ihr selbst damals passiert ist.«
    »Genau das. Karl dagegen denkt eher an jemanden aus der Gang selbst und vor allen an ihren Anführer. Er möchte, dass ich über ihn Nachforschungen anstelle.«
    »Der Anführer hat irgendwas gegen die Cortez, also lässt er seine eigenen Leute verschwinden und schiebt es auf die Kabale? Hinterhältig. Kein Wunder, dass das gerade Karl eingefallen ist. Was hält Hope davon?«
    »Er hat es ihr gegenüber gar nicht erwähnt. Ebensowenig hat er ihr von dem Blut erzählt, und ich gestehe, ich weiß nicht recht warum. Hope ist nicht der Typ, der einen hysterischen Anfall bekommt angesichts der Möglichkeit, dass diese beiden jungen Männer in eine gewalttätige Auseinandersetzung geraten sein könnten.«
    »Sie hat eine Affäre mit einem von ihnen.«
    Ich runzelte die Stirn.
    »Hope hat eine Affäre mit einem von den beiden. Wahrscheinlich mit diesem Jaz.« Paige stellte ihren Kaffeebecher ab. »Karl will ihr nichts von dem Blut erzählen, was bedeutet, die beiden – oder einer von ihnen – bedeuten Hope mehr, als eine nur flüchtige Bekanntschaft rechtfertigen würde. Karl kennt die zwei zwar nicht, ist sich aber trotzdem sicher, dass sie nicht einfach aus der Stadt verschwunden sind. Und nach der Art, wie Karl dir zufolge von ihnen geredet hat, ist er nicht gerade begeistert von diesem Jaz. Warum sollte Karl ein Problem mit einem jungen Mann haben, über dessen Verschwinden Hope sich solche Sorgen macht? Ein Wort: Sex.« Sie griff wieder nach dem Kaffeebecher und trank, während sie überlegte. »Oder zumindest sexuelle Eifersucht. Entweder hatten Hope und dieser Jaz eine Beziehung, oder es bestand doch zumindest die Gefahr, dass sie eine haben würden.«
    »Das ist vollkommen an mir vorbeigegangen.«
    »Ich kann mich auch irren. Aber wenn ich’s nicht tue, dann müssen wir noch einen Verdächtigen erwägen.«
    »Karl.«

[home]
Lucas
    4
    P aige setzte sich an ihren Computer und machte sich daran, die Mitglieder der Gang zu durchleuchten. So moralisch standfest sie auch ist, Paige ist seit ihrer Collegezeit eine geübte Hackerin und sieht keinen Grund, diese Begabung im Dienst einer guten Sache nicht zu nutzen.
    Der Gedanke, ethische Grenzen zu überschreiten, um ein moralisch wünschenswertes Ziel zu erreichen, ist etwas, mit dem Paige mehr Schwierigkeiten hat als ich, obwohl dieser Aspekt bei unserer Tätigkeit immer eine Rolle spielt. Aber wenn die Regelverletzung keine Opfer fordert und niemanden außer sie selbst gefährdet, dann zögert auch Paige nicht, derlei zu tun.
    Inzwischen war es sieben Uhr und somit zehn Uhr vormittags an der Ostküste, eine akzeptable Zeit zum Telefonieren. Ich streckte gerade die Hand nach dem Apparat aus, als ein Anruf für Paige von Gillian MacArthur einging, einer der Schülerinnen ihrer Sabrina School. Paige betreut aus der Ferne eine kleine Gruppe junger Hexen, die keine Verbindungen zu anderen ihresgleichen haben. Das Leben kann für eine Hexe

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