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Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Titel: Nacht der Dämonin / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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soll. In der Regel nehme ich diese Dinge nicht gleich als Erstes zur Kenntnis, aber in diesem Fall hatte ich sie schon bei unserer ersten Begegnung bemerkt. Hätte ein Wahrsager mir früher prophezeit, dass ich einmal Morgen für Morgen mit diesem Anblick aufwachen würde, hätte ich mein Geld zurückverlangt. Insofern kann man mir wohl verzeihen, wenn ich von Zeit zu Zeit in dem Glück schwelge, was mir da zugefallen ist.
    Ich sah, dass der Zeiger der Uhr sich anschickte, auf die Sechs zu springen, und stellte den Klingelton ab. Dann beugte ich mich vor und ließ die Zunge kitzelnd über die wartende Brustwarze gleiten. Paiges Reaktion erfolgte augenblicklich: ein leises Seufzen des Vergnügens. Ich nahm die Brustwarze zwischen die Zähne und ließ die Zunge …
    Mein Handy schrillte so laut, dass wir beide hochfuhren – glücklicherweise ohne dass es dabei zu Verletzungen kam.
    »Ignorier’s«, sagte ich, während ich Paige wieder nach unten drückte.
    »Nein.« Sie griff über mich hinweg, und ihre Brust streifte meine Lippen. Dann reichte sie mir das Telefon. »Geh du dran, ich halte die Dinge am Laufen.«
    Sie grinste, küsste mich auf die Brust und schob sich tiefer. Befehl ist Befehl, also ging ich dran.
    »Lucas? Karl hier. Wir haben ein Problem.«
    Paige hörte es und hielt inne, nur noch wenige Zentimeter von ihrem Ziel entfernt. Sie sah zu mir auf, eine Frage im Blick, die ich wirklich lieber unbeantwortet gelassen hätte. Ich erwog, versehentlich die Austaste zu drücken. Paige erriet meine Gedanken, lachte leise auf, küsste mich auf den Bauch und wälzte sich mit einem lautlosen »Später« vom Bett.
    Ich verfluchte Karl Marsten, setzte mich auf und widmete ihm meine beinahe ungeteilte Aufmerksamkeit.
     
    Ich war immer noch am Telefon, als neben meiner Hand eine dampfende Kaffeetasse erschien, die jemand diskret über die Tischplatte geschoben hatte. Ich war in das winzige Büro neben unserem Schlafzimmer hinübergegangen und machte mir hastig Notizen, während Karl redete. Ich gab Paige ein Zeichen, sie solle bleiben, aber sie antwortete mit einer Geste, die ich nicht dechiffrieren konnte, und glitt aus dem Zimmer.
    »Jasper Davidyan?«, fragte ich. »D-a-v-i-d-y-a-n?«
    »Ja, aber Hope hat den Verdacht, dass der Familienname falsch ist, und ich bin da ihrer Meinung. Er steht so im Führerschein in seiner Brieftasche, und der ist ganz zweifellos gefälscht.«
    »Du sagst, er nennt sich Jaz. Schreibt sich das mit einem Z? Mit zweien? Oder mit einem S?«
    Ein Schnauben, das offenbar Karls geringe Meinung von dem Spitznamen ganz allgemein zum Ausdruck brachte; mit den Details wollte er sich gar nicht erst abgeben.
    Ich fuhr fort: »Hope hat also keinerlei Anzeichen für Chaos in der Wohnung wahrgenommen, und du sagst, du hast keine Fährten von Unbefugten und kein Blut gefunden …«
    »Nein, ich habe nur gesagt, dass ich
ihr
das gesagt habe.«
    »Ah.« Ich nahm einen Schluck von meinem Kaffee und wartete. Es dauerte ein paar Sekunden, aber irgendwann sprach er weiter.
    »Etwas Blut unter einem Sessel, der den Spuren im Teppich nach verschoben worden war, um es zu verstecken. Und im Gebüsch unter dem Balkon war ein blutiger Lappen.«
    »Aber Hope gegenüber hast du das nicht erwähnt?«
    Sein Ton wurde frostig. »Es waren Spritzer unter einem Sessel. Gerade groß genug, um Flecken zu hinterlassen, und an dem Lappen war auch nicht viel mehr, was bedeutet, niemand ist tot oder ernsthaft verletzt. Wenn Hope davon wüsste, würde sie sich Sorgen machen, und die macht sie sich ohnehin schon.«
    Ich ließ mir die restlichen Details geben und beendete das Gespräch.
    Als ich begann, eine Liste der notwendigen Schritte zu erstellen, tauchte Paige wieder auf; dieses Mal brachte sie getoastete und gebutterte Muffins für zwei und einen Kaffee für sich mit. Ich nahm Teller und Becher entgegen und brachte sie auf den letzten Stand.
    »Ich glaube nicht, dass dein Vater irgendwas damit zu tun hat«, sagte sie, als ich fertig war.
    Das war, wie sie wusste, meine erste Frage und zugleich diejenige, bei deren Beantwortung ich mir selbst am wenigsten sicher war.
    »Ich möchte die Möglichkeit nicht ganz ausschließen …«, fuhr sie fort.
    »Was immer weise ist«, murmelte ich.
    »… aber wenn ich hier nicht irgendwas übersehe, wüsste ich nicht, was er dabei zu gewinnen hätte. Er hat Hope dazu angeheuert, dass sie diese Gang infiltriert. Zugegeben, er hofft nebenher auch, sie auf die dunkle Seite der Macht

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