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Nacht der Geister

Nacht der Geister

Titel: Nacht der Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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dienen.
    Katsuo der, der Glamis recherchiert hat war ein Samurai und ist damit ein mächtiger Krieger, der gehorcht, ohne Fragen zu stellen. Marius ist ebenfalls ein Krieger, aber von einer anderen Art er war Gladiator und führte eine Rebellion gegen die Römer an. Im Gegensatz zu Katsuo hat Marius noch nie eine Autoritätsperson getroffen, die er nicht angegangen hätte, aber wenn man ihm eine Ungerechtigkeit präsentiert, dann kämpft niemand entschlossener dagegen an als er.«

    »Unterschiedliche Stärken. Unterschiedliche Waffen für unterschiedliche Aufgaben.«
    »Aber als es um die Nixe ging, wurde den Parzen klar, dass in ihrem Arsenal noch etwas fehlte.«
    »Jemand, der ein Wesen wie die Nixe verstehen kann.«
    »Ich kann hier nicht für die Parzen sprechen, aber ich nehme an, das ist es, zusammen mit einer Kombination anderer Faktoren, das sie veranlasst veranlassen könnte , dich als gute Kandidatin zu betrachten.« Er warf mir einen verstohlenen Seitenblick zu. »Du willst den Job, richtig? Zuerst war ich mir nicht sicher, aber inzwischen scheinst du dich für die Idee erwärmt zu haben.«
    »Hatte ich auch.« Ich drehte den halb gegessenen Apfel in den Händen hin und her. »Aber jetzt . . . ich weiß es nicht genau.
    Es gibt da eine Menge zu bedenken.«
    Er schwieg einen Moment lang und sah mich dann an. »Es ist Kristof, nicht wahr?«
    »Er . . . « Ich lehnte mich zurück gegen die Sofakissen und fixierte das Bücherregal gegenüber. »Vor ein paar Tagen hat er zu mir gesagt, ich bräuchte einen Lebensinhalt, und er hat recht. Diese Jagd diese Queste , sie hat dafür gesorgt, dass ich mich . . . « Ich lächelte schief. »Ich würde jetzt sagen ›lebendig fühle‹, wenn das nicht so albern klingen würde.«
    »Es klingt nicht albern.«
    »In gewisser Hinsicht trifft ›lebendig‹ es wirklich. Seit ich gestorben bin, bin ich . . . ja, sozusagen tot gewesen. Habe in einer Art Zwischenstadium herumgehangen, bin ständig nur um meine Tochter gekreist, hin und wieder aufgetaucht, um Kristof zu sehen, aber er war der Einzige, der mich da rausholen konnte. Ich brauche mehr als das, und er weiß es. Ich brauche einen Job.« Ich lachte. »Das ist ein starkes Stück, was? Ich habe mein Leben damit verbracht, stolz auf die Tatsache zu sein, dass ich nie eine wirkliche Stelle hatte, nie einen Cent Einkommenssteuer gezahlt habe, und jetzt, nachdem ich tot bin, ist das genau das, was ich will.«
    Trsiel lächelte. »Also ich sage es dir wirklich nicht gern, aber Engel zahlen keine Steuern. Allerdings beziehen sie auch kein Gehalt.«
    »Du weißt, was ich meine.«
    »Du willst eine Aufgabe, und du glaubst, dies könnte sie sein.
    Deine Berufung.«
    Ich gab ein Würggeräusch von mir.
    Er grinste. »In Ordnung, Laufbahn, nicht Berufung. Aber da wäre immer noch das Problem mit Kristof. Er bedeutet dir offensichtlich sehr viel . . . «
    »Und wenn ich seine Ratschläge nicht befolge und diesen
    ›Job‹ annehme, ruiniere ich das mit ihm vielleicht endgültig.
    Wenn ich ein Engel werde, wird mein Traum, Savannah zu beschützen, Wirklichkeit. Statt einen neuen Lebensinhalt zu finden, finde ich vielleicht nur eine Möglichkeit, dieser Obsession weiter nachzugehen. Wenn das passiert, bin ich Kris los.
    Der Mann ist so hartnäckig wie eine Bulldogge, aber sogar eine Bulldogge hat irgendwann raus, wenn sie an etwas rumzerrt, das nicht abreißen wird.«
    Trsiel sagte nichts. Als ich zu ihm hinübersah, stellte ich fest, dass er mich einfach nur anstarrte.
    »Du weißt es nicht, oder?«, fragte er leise.
    »Was weiß ich nicht?«

    »Wenn du aufsteigst . . . Eve, du kannst nicht . . . « Er rieb sich mit der Hand über die Lippen. »Eve, ich dachte, du wüsstest Bescheid.«
    »Worüber?«
    »Wenn du aufsteigst, musst du alle Verbindungen zur Geisterwelt abbrechen.«
    Der Raum schien zu kippen und dunkler zu werden.
    »Du meinst, ich könnte nicht mehr dort leben?«, fragte ich langsam. »Ich müsste hierherziehen oder irgendwohin, aber ich könnte die Geisterwelt noch besuchen «
    »Ich meine, du müsstest sie verlassen. Für immer.«
    Ich weiß nicht, was ich als Nächstes sagte. Ich spürte, dass meine Lippen sich bewegten, hörte, dass etwas wie Worte aus meiner Kehle kamen, sah Trsiel nicken und etwas antworten, und dann merkte ich, dass ich einen Transportcode sprach. Der Raum wurde dunkel und verschwand.

    37
    I ch stand in der Kabine von Kristofs Hausboot vor dem winzigen Schreibtisch neben seinem Kojenbett. Über

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