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Nacht der Geister

Nacht der Geister

Titel: Nacht der Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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Sohlen meiner Laufschuhe. Vor mir befand sich eine zerschrammte Plexiglasscheibe, so dicht mit Kratzern überzogen, dass ich meine AspicioKräfte gebraucht hätte, um zu erkennen, was auf der anderen Seite lag.
    Rechts von mir stieg wie eine Woge eine Sitztribüne auf; die hölzernen Bretter waren so abgenutzt, dass die ursprüngliche Farbe nicht einmal mehr zu erraten war.

    Ich schob mich an der Plexiglasscheibe vorbei, bis ich etwas erkennen konnte. Zwei aus Geistern bestehende Mannschaften jagten über das Eis; die Kufen flogen, Geschrei und Gelächter mischten sich mit dem Lärm von den Zuschauerbänken.
    Ich suchte das Eis nach Kris’ blondem Kopf ab. Ich fand ihn gleich am ersten Platz, den ich mir vornahm auf der Strafbank.
    Eishockey war immer Kris’ heimliche Leidenschaft gewesen.
    Heimlich deshalb, weil es für einen Nast kein passendes Hobby war, und für einen NastErben schon gar nicht. Es gab zwei Sportarten, von denen man erwartete, dass ein Kabalensohn sie betrieb: Golf, weil so viele Geschäftsabschlüsse auf dem Platz ausgehandelt wurden, und Racquetball, weil es nichts Besseres gab als ein schnelles, hartes Spiel, um den Vizepräsidenten zu zeigen, warum sie sich im Konferenzraum nicht mit einem anlegen sollten. Baseball und Basketball waren gute Sportarten zum Zusehen, weil man potenzielle Geschäftspartner mit den entsprechenden Sitzplätzen beeindrucken konnte.
    Aber Eishockey? Das war kaum besser als AllStar Wrestling.
    Nasts gingen nicht zu Eishockeyspielen, und ganz bestimmt beteiligten sie sich nicht an ihnen.
    Als Kind hatte Kristof sich nie auch nur ein Paar Schlittschuhe angezogen was für einen gebürtigen Kalifornier wahrscheinlich nicht weiter überraschend war. An der Harvard hatte er sich das Zimmer mit einem Studenten geteilt, der in der Hockeymannschaft war. Bringt man Kristof auch nur in die Nähe von etwas, das sich anhört, als würde es Spaß machen, dann muss er es ausprobieren. Als er wieder in L. A. wohnte, trat er der League bei allerdings unter einem falschen Namen, damit sein Vater es nicht herausfand.

    Als wir zusammen waren, ging ich zu all seinen Spielen.
    Trotzdem redete ich jede Woche drum herum, erzählte ihm, dass ich vielleicht kommen würde, wenn ich gerade Zeit hatte, aber er sich bitte nicht darauf verlassen sollte. Natürlich versäumte ich niemals ein Spiel. Ich konnte einfach nicht widerstehen, ich musste ihn spielen sehen, strahlend hinter seinem Visier, wenn er übers Eis jagte, breit grinsend, ob er nun traf, danebenschoss oder auf dem Hintern landete. Noch während er auf der Strafbank saß, konnte er kaum ernst bleiben. Wie hätte ich mir das entgehen lassen können?
    Er hatte sich dieser Jenseitsmannschaft vor etwa einem halben Jahr angeschlossen, und zu diesem Zeitpunkt waren wir uns wieder so nahe gewesen, dass ich darauf achtete, immer dabei zu sein und zuzusehen.
    Ich warf einen Blick auf die Anzeigentafel und fragte mich, ob ich bis zur Pause warten oder zu der psychiatrischen Klinik zurückkehren und versuchen sollte, allein klarzukommen. Ich war drauf und dran, zurück zu der Markierung zu teleportieren, die ich bei der Klinik angebracht hatte, als Kristof neben mir an die Bande donnerte, hart genug, dass ich zusammenfuhr.
    »Hallo, meine Schöne«, sagte er.
    Er kam neben mir zum Stehen und grinste; sein Lächeln war so breit, dass mein Herz einen Purzelbaum machte. Unmöglich bei einem Geist, ich weiß schon, aber ich schwöre, ich spürte, wie es sich überschlug, so wie es das immer getan hatte, seit ich dieses Grinsen zum ersten Mal gesehen hatte das Tor zu
    »meinem« Kris, dem, den er vor allen anderen verbarg.
    Als er die Unterarme auf die Bande stützte und sich vorbeugte, kippte ein dickes Haarbüschel über seinen Kopf nach vorn. Ich widerstand der Versuchung, die Hand auszustrecken und es nach hinten zu streichen, aber ich gestattete mir, einen Schritt näher heranzukommen, bis in Reichweite.
    »Ich dachte, du bist auf der Strafbank«, sagte ich.
    »Von Zeit zu Zeit lassen sie mich mal raus.«
    »Dumm von ihnen.«
    Unsere Blicke trafen sich, und sein Grinsen wurde noch einen Zentimeter breiter. Wieder dieses schulmädchenhafte Flattern im Herzen gefolgt von einem ganz und gar nicht schulmädchenhaften Hitzegefühl. Er beugte sich noch weiter vor und öffnete den Mund, um etwas zu sagen.
    »Hey, Kris!«, brüllte jemand hinter ihm. »Wenn du mit Eve flirten willst, sag ihr, sie soll auf der Strafbank auf dich warten.
    Du bist ja

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