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Nacht der Hexen

Titel: Nacht der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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ändern.
    »Warum glaubst du, dass sie nicht funktionieren?«
    »Das weiß ich, das glaube ich nicht.«
    »Okay, also warum weißt du, dass sie nicht funktionieren?«
    »Weil’s Hexenmagie ist.«
    »Und was ist falsch an Hexenmagie? Ich wüsste wirklich nicht –«
    »Siehst du, ich hab Lucas doch gleich gesagt, dass du so was sagen würdest.«
    Ich setzte mich wieder auf den Boden. »Es tut mir leid, Savannah. Mach weiter.«
    Sie grinste. »Wow. Das gefällt mir jetzt.«
    »Gewöhn dich bloß nicht zu sehr dran. Jetzt schieß los.«
    »Von den starken Hexenformeln funktioniert keine, weil die Zwischenformeln fehlen. Deswegen verwenden meine Mom und andere Hexen – außerhalb vom Zirkel – Magierformeln, wenn sie einen wirklich starken Zauber brauchen.«
    »Sie verwenden Magierformeln?«
    »Hast du das nicht gewusst?«
    »Hm, also, ich –« Ich zwang mir die Worte ab. »Nein, das habe ich nicht gewusst.«
    »Ja, klar, alle wirklich starken Formeln sind Magierzauber. Das einfache Hexenzeug, die Zirkelformeln und noch einpaar mehr, das können wir alle, aber bei den richtig starken Formeln müssen wir Magierzauber verwenden. Das ist ja das Problem, verstehst du? Meine Mom hat sich deswegen immer ziemlich aufgeregt. Sie hat dem Zirkel die Schuld dafür gegeben, dass er die mittleren Formeln verloren hat. Oder jedenfalls haben die
gesagt
, sie hätten sie verloren, aber sie hat immer gedacht, in Wirklichkeit hätten sie sie weggeworfen. Das war falsch, hat sie gesagt, weil es den Hexen nämlich die Möglichkeit nimmt –«
    Savannah unterbrach sich, als Cortez in der Türöffnung erschien.
    »Bitte entschuldigt die Unterbrechung.« Seine Lippen zuckten, als versuchte er ein Lächeln zu unterdrücken. »Es sieht so aus, als hätten wir hinter dem Haus eine … interessante Situation. Ich möchte nicht bei der Übung stören, aber ich dachte, vielleicht könntet ihr eine Pause brauchen.«
    »Einen Moment«, sagte ich. »Savannah hat mir gerade etwas Wichtiges erzählt.«
    »Das kann warten«, sagte sie, während sie auf die Füße sprang. »Was ist draußen los?«
    »Ich glaube nicht, dass ich ihm mit einer verbalen Beschreibung gerecht werden könnte«, sagte er. Und lächelte.
    Woraufhin Savannah die Treppe hinauf verschwand.

Sie sind nicht nackt, sie sind im Himmelskleid
     
    A ls ich die Treppe heraufkam, musste ich erst eine halb hysterische Savannah vom Küchenfenster fortscheuchen, bevor ich die Jalousie anheben konnte. Dann sah ich die fünf Frauen in einem Kreis auf meinem Rasen knien. Fünf nackte Frauen – nicht einfach oben ohne oder leicht bekleidet, sondern vollkommen unbekleidet.
    Ich fuhr so schnell zurück, dass ich fast mit Cortez kollidiert wäre.
    »Was in Dreiteufelsnamen ist denn das?«, fragte ich.
    »Ich glaube, der generell akzeptierte Begriff für ihre Glaubensrichtung ist
Wicca.«
    »Wiccanerinnen?«
    »Oder vielleicht sollte ich sagen, das ist der Begriff, mit dem sie sich mir vorgestellt haben, als ich hinausgegangen bin, um sie zu bitten, dass sie sich anziehen und das Grundstück verlassen. Sie haben mir zu verstehen gegeben, dass sie Mitglieder einer kleinen Wicca-Teilgruppe eines Zirkels irgendwo in Vermont sind. Es besteht keine Verbindung zu deinem Zirkel, nehme ich an?«
    »Haha.«
    »Sie scheinen vollkommen harmlos zu sein. Sie führen ein Reinigungsritual für dich durch.«
    »Wie … nett von ihnen.«
    »Das dachte ich auch.« Er grinste – etwas, von dem ich nicht geglaubt hätte, dass es seinem Gesicht überhaupt möglich war. »Noch etwas, von dem es nur angebracht ist, dass ich es erwähne. In ihrem Namen. Eine Bitte. Der nachzukommen ich dir wirklich empfehlen würde.«
    »Nämlich?«
    »Sie lassen dich wissen, dass du dich ihnen anschließen sollst.«
    Wäre ich nicht eine überzeugte Fürsprecherin der Gewaltlosigkeit – ich schwöre Ihnen, ich hätte ihm eine geknallt. Stattdessen fiel ich gegen die Anrichte und lachte los. Lachte viel mehr, als die Situation rechtfertigte. Nach einer Woche der reinsten Hölle musste ich einfach zugeben, dass nackte Wiccanerinnen in meinem Garten eine willkommene Abwechslung waren.
    »Ich gehe davon aus, dass das ein Nein ist?«, fragte Cortez, immer noch grinsend.
    »Ich fürchte ja.«
    »Dann werde ich ihnen mein Mitgefühl aussprechen. Und sie bitten, sich zu entfernen.«
    »Nein«, sagte ich. »Das mache ich.«
    »Bist du sicher?«
    »Hey, das sind die ersten Sympathisanten, die ich hier gesehen habe. Ihnen selbst zu sagen, dass

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