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Nacht der Hexen

Titel: Nacht der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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Hexenfomeln beherrschen, trennen sich nur sehr ungern von der nötigen Information. Angesichts meiner Stellung innerhalb der Kabalen wagen sie es zwar nicht, mir diese Information zu verweigern, aber ich habe den Verdacht, dass sie bei der Anrufung ein entscheidendes Wort oder auch zwei fortlassen, woraufhin es so aussieht, als fehlte mir ganz einfach das nötige Geschick, um die Formel erfolgreich zu sprechen.«
    »Passive Aggressivität bei Hexen. Von der Sorte haben wir hier herum auch ein paar.« Ich nahm einen Keks von dem Teller, den Cortez zwischen uns aufgestellt hatte. »Okay, was willst du also wissen?«
    »Als Erstes, der Tarnzauber.«
    Ich tat so, als verschluckte ich mich an meinem Keks. »Fangen wir doch gleich ganz oben an, was? Neben dem Bindezauber ist das wahrscheinlich die beste Defensivwaffe, die wir haben. Kein Wunder, dass die Kabalenhexen dir nur entschärfte Formeln geben.«
    »Ist das ein Nein?«
    »Das ist ein Ja, aber das wird dich einiges kosten, und ich rede hier nicht von Dollars. Obwohl das vielleicht gar keine so schlechte Methode wäre, um meine Rechnung zu drücken.«
    Cortez griff nach einem Keks. »Da du die Rechnung gerade erwähnst, ich sollte dich darauf hinweisen, dass der Aspekt der Bezahlung nur Teil meiner ursprünglichen Tarnung als geldgieriger Anwalt war. Meine Dienste stehen dir gewissermaßen
pro bono
zur Verfügung. Wenn du allerdings geneigt bist, mich zu bezahlen, und wenn ich in diesem Fall die Wahl zwischen finanzieller und magischer Entlohnung habe, ziehe ich die Letztere bei weitem vor.«
    »Neue Formeln sind dir lieber als Geld?« Ich grinste. »Genau mein Typ. Aber ich muss dich warnen, ich habe da eine ganz ähnliche Mentalität, also zahle ich die Rechnung lieber mit einem Scheck und mache bei den Formeln einen Austausch.«
    Ein schiefes Lächeln. »Vollkommen akzeptabel. Für den Tarnzauber willst du also –?«
    »Na ja, da bist du einfach im Vorteil, weil ich nicht viele Magierformeln kenne. Da war die eine, die du dieser Tage verwendet hast – Savannah hat es den Rückstoßzauber genannt –, aber den kennt sie, also kriege ich ihn von ihr. Dann war da der Anti-Verwirrzauber, der zugegebenermaßen nichtfunktioniert zu haben scheint, aber mit Savannah in der Nähe sollte ich den vielleicht kennen.«
    »Und du hattest den Beruhigungszauber, der funktioniert
hat
. Den hätte ich gern.«
    Ich nippte an meinem Kaffee und zermarterte mir das Hirn auf der Suche nach weiteren Magierformeln. »Der Blockadezauber – den will ich ganz entschieden haben.«
    »Blockadezauber?« Seine Augenbrauen wölbten sich. »Diese Formel, wie du selbst es ausgedrückt hast, wird dich einiges kosten. An der arbeite ich selbst noch.«
    »Tarnzauber gegen Blockadezauber?«
    Er nickte und nahm den nächsten Keks.
    »Und Beruhigung gegen Anti-Verwirrung.« Ich lachte. »Ich komme mir vor wie beim Sammelkartentauschen. Oder beim Monopoly. Ich geb dir die Schlossallee für die Museumstraße und einen Bahnhof.«
    »So spielt man also Monopoly? Ich hatte schon immer den Eindruck, dass mein Vater da irgendetwas falsch verstanden hat.«
    »Wie hat denn dein Vater gespielt? Oder sollte man das nicht fragen?«
    Er biss in seinen Keks und kaute, bevor er antwortete. »Er hat den Namen des Spiels sehr wörtlich genommen. Das Ziel war die Weltherrschaft, um jeden Preis. Um zu gewinnen, musste man den gesamten Besitz kontrollieren und die Konkurrenz in den Bankrott treiben. Bestechung, Wucherzinsen, Provisionen beim Bau von Wohnsiedlungen – es war ein sehr kompliziertes, rücksichtsloses Spiel.«
    »Das hört sich … unterhaltsam an.«
    »Es war nicht ohne einen gewissen Reiz, hinterließ aber den Eindruck, dass man vergleichsweise wenig von bleibendemWert erreicht und dafür einen enormen moralischen Preis gezahlt hatte. Und es hat, wie du dir vorstellen kannst, letzten Endes nicht allzu viel Spaß gemacht. Ich habe irgendwann angefangen, mich für eine fairere Verteilung der Vermögenswerte mit realistischeren Zinssätzen und der Möglichkeit finanzieller Unterstützung für diejenigen auszusprechen, denen der Erfolg vorübergehend versagt blieb. Mein Vater war natürlich anderer Ansicht, sah sich auf die Dauer aber außerstande, mich zu überzeugen, und ich habe aufgehört, mit ihm zu spielen. Ein erster Hinweis auf die späteren Entwicklungen, fürchte ich.«
    Ich lachte und schüttelte den Kopf. »Dann nehme ich an, inzwischen spielst du nicht mehr Monopoly.«
    »Es war einfach nicht

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