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Nacht der Hexen

Titel: Nacht der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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entschieden bekämpft hatten – böse. Ichfuhr geradezu zurück bei dem Wort; instinktiv wollte ich rechtfertigen, mildern, Gründe finden. Aber es änderte nichts. Wie hätte man den Verrat anders nennen können als einen unverzeihlich bösen Akt?
    Vielleicht noch mehr als je zuvor wollte ich jetzt den Zirkel retten. Aber wenn es mir gelingen sollte, würde ich diese Lektion nie vergessen.

    Wir aßen ein spätes Frühstück zusammen mit Nast, der auch an diesem Tag geschäftlich nach Boston musste, aber versprach, vor dem Abendessen zurück zu sein. Nach dem Frühstück verbrachten wir eine Stunde in unserem Zimmer – Nast hatte uns vorläufig nicht erlaubt, uns frei im Haus zu bewegen. Um elf tauchten Greta und ihre Mutter auf, um Savannah ihre Überraschung anzukündigen.
    »Und was ist es?«, fragte Savannah, als wir im Trupp hinunter ins Erdgeschoss gingen.
    »Wenn ich’s dir sagte, wäre es ja keine Überraschung mehr, oder?«, antwortete Greta.
    »So viel können wir dir sagen«, fügte Olivia hinzu, »es ist etwas für deine Zeremonie. Nur noch fünf Tage.«
    »Aber ich habe gedacht –« Savannah sah zu mir herüber.
    »Kristof hat gesagt, Paige könnte die Zeremonie durchführen.«
    »O ja, Paige wird sie durchführen. Wir werden aber unsere eigenen Materialien verwenden müssen. Paiges Sachen sind bei dem Feuer vernichtet worden. Es ist wirklich ein Jammer. Ich habe Mr. Nast gewarnt – das heißt, ich habe ihm gegenüber erwähnt, dass er vielleicht die magischen Gegenstände retten lassen sollte, aber er hat dafür keine Notwendigkeit gesehen.«
    »Aber du bekommst sowieso neue Gerätschaften, Savannah«, sagte Greta. »Bessere außerdem. Und bessere Ingredienzien für die Zeremonie. Wisst ihr, von wessen Grab wir die Erde geholt haben? Abby Borden, Lizzie Bordens Stiefmutter. Sie wurde hier in der Gegend umgebracht, wisst ihr.«
    »Wirklich?«
    »Wirklich. Das ist mal jemand, bei dem kein Zweifel besteht, dass sie ermordet wurde.«
    »Wann habt ihr sie geholt?«, erkundigte ich mich. »Es muss am ersten Abend nach dem Einsetzen der Blutung passieren.«
    »Oh, das ist eine Altweiber… na, sagen wir Althexengeschichte«, sagte Olivia. »Das ist eine Sache, die du lernen wirst, Savannah. Eine Menge von dem, was du bisher gehört hast, ist Unfug. Dass Dinge an ganz bestimmten Tagen gesammelt werden müssen, dass Rituale zu bestimmten Zeiten stattzufinden haben –«
    »Meint ihr damit, ich brauche gar nicht bis zum achten Tag zu warten?«
    »Nein,
die
Vorschrift stimmt. Glauben wir zumindest – obwohl keine Hexe, die ich jemals kennen gelernt habe, willens war, die Theorie auf die Probe zu stellen und dabei womöglich die Kräfte ihrer Tochter zu beschneiden!«
    Als wir die Hintertür erreichten, warteten dort Roberta Shaw und Anton, um uns nach draußen zu begleiten. Ich hatte die Nekromantin seit der Gedächtnisfeier am Montag nicht mehr gesehen. Shaw war auch nicht unter den Angestellten gewesen, die Savannah mit Geschenken überschüttet hatten, und ich war davon ausgegangen, dass man ihr den Laufpass gegeben hatte. Jetzt, als ich feststellte, dass sie noch da war, fragte ich mich, wie viel von Mr. Nasts angeblicher Empörung überdas Debakel in dem Bestattungsinstitut eigentlich echt gewesen war.
    »Was macht die denn hier?«, fragte Savannah mit einem wütenden Blick ins Shaws Richtung.
    »Ich habe Mr. Nast gefragt, ob uns statt Leah auch Roberta begleiten könnte«, erklärte Greta. Sie senkte die Stimme.
    »Ich weiß nicht, wie es mit euch ist, aber ich traue dieser Volo nicht.«
    »Na ja, der Nekro traue ich aber auch nicht«, gab Savannah zurück.
    Olivia brachte sie zum Schweigen. »Sie hat nur ihre Arbeit getan, Savannah. Jetzt komm.«
    Wir ließen die Scheune hinter uns und gingen in Richtung Wäldchen.
    »Üben wir also meine Zeremonie ein?«, wollte Savannah wissen.
    »Nein, wir führen ein Ritual durch – ein ganz spezielles Schutzritual.«
    »Cool.«
    »Sehr cool«, stimmte Greta zu. »Die wenigsten jungen Hexen bekommen es. Es erfordert sehr spezielle Ingredienzien. Aber als wir es Mr. Nast gegenüber erwähnt haben, hat er uns freie Hand gegeben. Alles, was seinem kleinen Mädchen an ihrem großen Tag helfen kann.«
    Ich widerstand der Versuchung, Würggeräusche von mir zu geben. »Was für einen Schutz liefert es denn?«
    »Den Allerbesten. Betrachtet es als eine Rundumversicherung. Es wird so gut wie alles Unerwünschte verhindern, von dämonischer Beeinflussung bis hin zu einer

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