Nacht der Magie (Florida Romanzen 2) (German Edition)
ein Stück Kuchen. „Euch geht es gut”, stellte sie fest. „Ihr braucht nicht zu arbe i ten.”
„Wie meinst du das?”, fragte Carry ungläubig. „Wie kommst du darauf?“
„Na ja, genau wie ich es gesagt habe. Dir liest David sowieso jeden Wunsch von den A u gen ab. Gabrielle delegiert im Hideout und Julia im Country Club die Arbeit an das Fu ß volk. Emily schreibt hin und wieder einen Liebesroman. Kathrin ist die einzige, die einem B e ruf nachgeht, hat dabei mehr Ferien, als Arbeitstage.”
Die Freundinnen waren sprachlos. „Stefanie w oher hast du diese Einstellung? ”, fragte Carry. „Ich bin fassungslos übe r deine Impertinenz.“
„Warum? Ich habe nur gesagt was ich denke und was ich auch sehe”, verteidigte sie sich.
„Ja, du hast wieder einmal gesprochen ohne vorher nachzudenken”, bestätigte Carry.
„Ach komm, lass sie”, meinte Emily vermittelnd. Sie griff in ihre Tasche und entnahm dieser ihre letzte Veröffentlichung, ein Märchenbuch , und legte es auf den Tisch.
„Oh super”, Gabrielle langte danach. „Es ist endlich fertig.”
„Ja, es kommt genau rechtzeitig zu Weihnachten in die Buchläden.” Emily war richtig stolz. „Ich möchte es Stefanie zeigen.” Sie reichte es Stefanie. „Schau es an und überleg mal , ob d a rin Arbeit steckt oder nicht. Natürlich hat es mir Spaß gemacht, die Gute - Nacht - Geschichten, die ich mir für die Zwillinge ausdachte , aufzuschreiben.”
Stefanie blätterte darin: „Ich wusste gar nicht, dass du auch Märchen schreibst, ich dachte immer nur Liebesromane!” Man sah Stefanie an, dass dieses Buch sie zum N achdenken a n regte.
„Sind denn Märchen hochwertiger als Liebesromane?”, fragte Emily nach. „ Glaubst du , dazu braucht man mehr Fantasie?” Interessiert wartete sie auf eine Antwort.
Beschämt antwortete Stefanie: „Darüber habe ich mi r überhaupt noch keine Gedanken gemacht. Ich stelle mir immer vor, dass Liebesgeschichten zu schreiben ganz einfach ist. Man muss nur seine Fantasien aufschreiben.”
Emily lachte: „Und wie viele Träumereien denkst du hat eine normale Frau? Zwei , drei? Ich habe bis jetzt zwölf Romane geschrieben. Natürlich nur so nebenbei, denn ich a r beite ja nicht”, scherzte sie.
„Emily , entschuldige bitte”, meinte Stefanie zerknirscht. „Carry hat Recht. Ich sollte wir k lich zuerst überlegen , bevor ich meinen Mund aufmache.”
Carry konnte es nicht lassen, Stefanie auch noch ihre Ansicht mitzuteilen. „Wenn du e r wachsen bist, ich meine, wenn du dich endlich wie eine Erwachsene be n immst”, belehrte sie Stefanie, „und öfter deine liebenswürdige Seite hervorkehrst, dann bekommst du vie l leicht auch einmal einen Mann , der dir jeden Wunsch von den Augen abliest. Liebe muss man sich verdienen”, mahnte sie noch.
Stefanie hatte es plötzlich eilig, zur Arbeit zu kommen. Solche Lektionen waren une r wünscht. Diese erinnerten sie viel zu sehr an ihre Eltern und Großeltern.
Nachdenklich blätterte Kathrin im Märchenbuch. „Wann ist dir eigentlich die Idee g e kommen, die Gute-Nacht-Geschichten zu Papier zu bringen ?”
„Megan forderte, dass ich für sie eigene Geschichten erfinde. Der Hund Leo mit seinem fliegenden Teppich, auf dem brave Kinder aufsteigen dürfen und die tollsten Abenteuer erleben, war nicht so ganz ihr Stil. Sie best eht auf Erzählungen über verzauberte Puppen, tanzende Teddys, Teepartys mit Feen, Elfen, Zwergen und der Prinzessin Taratalia. Keine A h nung , von wo sie diesen Namen hat.”
„So haben nun die Zwillinge und Megan jeder ihre eigenen Märchen. Aber warum hast du sie aufgeschrieben?”, Gabrielle ließ nicht locker.
„Als Sean und Vicki bei uns übernachteten, entbrannte ein Streit. Max und Mike hatten Sean von Leos Abenteuer erzählt und Megan Vicki von Prinzessin Taratalia. Das brach den Kampf der Geschlechter vom Zaun. Die Mädchen wollten Taratalia und die Jungs, obwohl sie eigentlich dafür schon zu alt sind, für Sean Hund Leo auf de m fliegenden Teppich. Als Max altklug meinte, wenn ich ihnen die Geschichten aufgeschrieben hätte, könnten sie di e se jetzt Sean vorlesen, beschloss ich, genau das zu tun.”
„Nun ist ein wunderschönes Märchenbuch mit den aufregendsten Abenteuern entsta n den”, freute sich Julia. „Ich wette , viele Kinder werden begei s tert sein.”
„Max und Mike werden, auch wenn sie sich schon zu alt dafür finden, trotzdem jeder e i nes mit einer besonderen Widmung unterm Christbaum
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