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Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen

Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen

Titel: Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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sie entschieden aus meinen Gedanken. Sie mochte in meinem Kopf gefangen sein, aber deswegen musste ich sie noch lange nicht beachten.
    „Du entscheidest. Glaubst du, du könntest mich noch lieben, wenn ich zusammengestückelt bin und aussehe wie Frankensteins Monster?“ Nathan meinte es ernst und seine Stimme war voller Selbstmitleid.
    Ich lachte ihn aus. „Ich liebe dich doch auch jetzt, und schau dich an: Du siehst aus wie ein Anatomie-Modell. Ich glaube, es fiele mir leichter, dich zu lieben, wenn du ein wenig mehr Haut hättest.“
    „Ich bin ein Arsch, ich weiß.“ Er seufzte wieder aus ganzem Herzen. „Gut. Mach es.“
    Ich ließ Nathan alleine und trug ihm auf, zu versuchen, Schlaf nachzuholen, während ich meine Instrumente zusammensuchte. Ich ging in die Küche, um meine Kenntnisse in Hauttransplantation an den Hühnerbrüsten aufzufrischen, die noch in der Tiefkühltruhe lagen. Aber davon sagte ich ihm nichts. Ich glaube, Nathan hätte dieser Vergleich ebenso wenig gefallen wie der mit der Piñata.
    Auf der Couch schliefen Ziggy und Bill. Sie saßen halb aufrecht aneinander gelehnt. Ich war froh, dass Bill offensichtlich aufgewacht war, aber es war unerfreulich zu entdecken, dass wir keine Blutvorräte mehr hatten. Ich nahm dem Kessel vom Herd und stellte ihn in die Spüle, um ihn auszuwaschen. Ziggy hörte ich kaum, als er in die Küchekam. Allein durch das leise Klirren der Kette, mit der er sein Portemonnaie am Gürtel befestigt hatte, wurde ich auf ihn aufmerksam.
    „Ich habe mir überlegt, ob ich heute Abend in den Cite Club gehe, um einen Blutspender zu finden. Oder meinst du, das ist zu gefährlich?“ Er lehnte sich an den Türrahmen und versuchte, möglichst entspannt zu wirken.
    „Ich glaube nicht, dass das zu gefährlich ist. Gefährlich wäre es, wenn wir hier weiter herumsitzen und hungern.“ Ich deutete mit dem Kopf zum Wohnzimmer. „Nimmst du ihn mit?“
    Ziggy nickte. „Wahrscheinlich. Ihm fällt es leichter, Kontakte zu knüpfen als mir. Schließlich hat er damit seinen Lebensunterhalt verdient.“
    Ich machte ein zustimmendes Geräusch und schwieg, bis ich nach einer Minute sagte: „Du nimmst ihn mit, damit du es Nathan nicht erklären musst.“
    „Darum geht es nicht.“ Ziggy antwortete zu schnell, ganz klar war ihm das Thema unangenehm. „Das letzte Mal, als er herausfand, dass ich einen Freund hatte, ging das gar nicht gut aus. Vielleicht könntest du für mich ein gutes Wort einlegen? Oder zwei? Vielleicht, sobald wir weg sind?“
    Ich gab einen Spritzer Spülmittel in den Kessel und griff nach dem Schwämmchen, mit dem wir unsere Gläser reinigten. Bevor ich wieder ansetzte, verpasste ich dem Kessel eine kurze ordentliche Abreibung. „Findest du nicht, dass du einfach ehrlich mit ihm reden solltest?“
    „Ich sage ja nicht, dass ich nicht mit ihm sprechen werde“, protestierte Ziggy, „ich will ja nur, dass … dass du das Eis brichst, verstehst du?“
    Ich sah zu ihm auf. Sein anbetungswürdiges Jungengesicht, das für immer jung bleiben würde, auch wenn er selbst gealtert war, führte dazu, dass ich nachgab. Er batmich nicht darum, mit Nathan zu reden, weil er es sich dadurch einfacher machte. Er bat mich darum, ihn vor der Ablehnung seines Vaters zu schützen. „Natürlich werde ich mit ihm reden.“
    Außerdem musste ich mit Nathan auch noch darüber sprechen, dass Cyrus am Leben war. Mal wieder war ich die Überbringerin von unerträglichen Nachrichten, und dann auch noch im Doppelpack.
    Max kam die Treppen hoch. Er trug die steifen und schmutzigen Sachen, die er die Nacht zuvor angehabt hatte, aber er schien so gute Laune zu haben wie seit Langem nicht. Er trug eine Kühlbox. „Blut. Nicht viel, aber für den Moment reicht es.“
    „Da hast du dich aber angestrengt“, stellte ich fest und deutete auf die Tasche. „Danke.“
    Er lächelte mich an, als hätte er alles, was in der Nacht zuvor geschehen war, vergessen. „Ich lebe, um anderen zu dienen. Aber wir brauchen einen Spender. Wir sind jetzt insgesamt fünf Vampire, und wir müssen alle etwas essen.“
    „Wir sind dabei“, sagte Ziggy und zeigte auf sich und Bill. „Wir gehen später in den Cite Club. Willst du mitkommen?“
    „Du solltest mit ihnen gehen“, warf ich ein, noch bevor Max ablehnen konnte. „Ich muss … Nathan behandeln. Ich glaube nicht, dass ihr dabei sein möchtet.“
    Glücklicherweise gaben sie mir recht. Einige Stunden und eine Tüte gehäuteter Hühnerbrüste später,

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