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Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen

Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen

Titel: Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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zu einer Baum-Pflanz-Party einluden, und versuchte vorsichtig, sich sauberzumachen, ohne sich allzu sehr am Papier zu schneiden.
    „Ich werde gerade sehr müde“, entschuldigte sich Bella. „Aber bevor wir auflegen, will ich dir sagen, dass es außer dir und mir auch noch andere hier gibt, die die Entscheidungen meines Vaters für unklug halten. Mehr kann ich dir heute nicht sagen, aber ich spüre, dass wir dir bald helfen können.“
    „Was meinst du damit, mir helfen? Du wirst doch keineDummheiten machen und etwas Gefährliches unternehmen, oder? Es war weniger als Frage, sonder eher als Warnung gemeint.
    Das machte nichts, denn sie ignorierte ihn sowieso. „Ich kann dir jetzt nicht mehr sagen. Bitte vertraue mir. Ich liebe dich.“
    „Ich liebe dich“, gab er zurück, aber da hatte sie schon aufgelegt.

15. KAPITEL
    Flickwerk
    Ich träumte davon, eine Piñata zu basteln, eine lateinamerikanische Figur aus Pappmaschee, die zu Kindergeburtstagen mit Bonbons gefüllt und an einem Baum aufgehängt wird. Den Geburtstagsgästen werden die Augen verbunden und sie bekommen einen Besenstiel, um die Piñata zu zerschlagen und den Bonbon-Regen auf sich niederprasseln zu lassen. Als ich aufwachte, wusste ich, wie ich Nathan helfen konnte.
    Als ich ihm erzählte, wie ich auf diese sensationelle Lösung gekommen war, schien er nicht sonderlich glücklich über den Vergleich.
    „Was, in deinen Augen bin ich also eine Piñata?“ Allein dadurch, dass er etwas zu sich genommen hatte, war er wieder ordentlich zu Kräften gekommen, wenigstens genug, um sarkastische Bemerkungen fallen zu lassen, während ich nur meiner Pflicht nachkam, meinen Patienten aufzuklären. „Muss ich annehmen, dass du mich aufhängen und mich dann mit einem Stock verdreschen wirst?“
    „Das werde ich vielleicht tun, bevor ich dich verarzte, wenn du nicht gleich den Mund hältst.“ Ich konnte nicht anders und musste lächeln. Wenigstens erzählte er mir nicht mehr, dass ich ihn hätte sterben lassen sollen, und das war ja schon etwas.
    Ich erklärte ihm, was ich vorhatte. Ich würde einige Streifen gesunder Haut von seinem Rücken entfernen, so wie Ärzte bei einer Hauttransplantation vorgingen. Aber ich wollte ganz schmale Streifen entfernen, sodass die entstehende Wunde innerhalb eines Tages wieder zuheilen würde. Dann könnte ich die neue Haut am nächsten Abenderneut verwenden. Die Streifen wollte ich auf der Vorderseite einpflanzen, dort, wo der Körper am stärksten verwundet war. Die Kanten der Streifen würden theoretisch an der gesunden Haut festwachsen, so wie sich bei uns ein Schnitt in der Haut schließt: Die beiden Ränder berühren einander und schmelzen quasi zusammen. In der nächsten Nacht sollte der Umfang der fehlenden Haut schon kleiner sein, so würde es immer weiter gehen, bis alles wieder mit Haut bedeckt war.
    „Ich habe keine Ahnung, wie gut es letztendlich funktionieren wird. Im schlimmsten Falle geht es gar nicht. Im zweitschlimmsten Fall hast du am Ende überall kleine glänzende rosafarbene Hautflecken, und du wirst aussehen wie ein Brandopfer. Du wirst keine Brustbehaarung mehr haben. Keine Brustwarzen oder einen Bauchnabel. Aber du wirst wieder normal leben können.“
    „Ich mochte meine Brustwarzen“, murmelte er. Dann seufzte Nathan. „Du verlangst von mir, dass ich dir erlaube, noch weitere Teile von mir zu häuten. Ich gebe es zu, da bin ich zögerlich.“
    „Ich mache es unter lokaler Betäubung.“ Als er begann zu protestieren, unterbrach ich ihn. „Ich höre mir von dir nicht an, dass du die Schmerzen schon ertragen wirst. Du wirst die Betäubung jeden Abend bekommen und ein braver Junge sein und deinen Mund halten. Wir werden schon für Nachschub sorgen.“ Ich war mir zwar nicht sicher, wo ich die Betäubungsmittel herbekommen sollte, aber darum ging es jetzt nicht. Ich würde ihm auf keinen Fall die gleichen Schmerzen wie Dahlia zufügen.
    Er drehte den Kopf zum Nachtschrank, als würde der ihm einen liebevollen Rat geben. „Ich nehme einmal an, es ist gut, dass sie es nicht geschafft hat, alles … ich meine, da unten, äh.“
    „Ja, ich würde sagen, da hast du Glück gehabt.“ Wenn ein Nerv einmal durchtrennt war, dann war er durchtrennt. Da konnte man nichts mehr machen. Man kann mich eine dumme Hedonistin nennen, aber ich glaube nicht, dass ich es überleben würde, niemals mehr einen Orgasmus haben zu können.
    Es schien mir einfach zu grausam, sagte mir Dahlias Stimme, aber ich drängte

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