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Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen

Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen

Titel: Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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ihn zu verwandeln.“
    „Doch, das musst du.“ Nathan bewegte sich langsam, um sich hinter dem Ohr zu kratzen. „Sonst gäbe es unfassbar viel mehr Vampire auf der Welt.“
    Als er das sagte, stockte mir ein wenig das Herz. „Nun, dass kann nicht sein. Denn du hast mich verwandelt, nachdem mich Cyrus getötet hatte. Und damals warst du nicht in mich verliebt.“
    Die Aufregung, die sich ein wenig in mir aufgestaut hatte, verflüchtete sich, als Nathan antwortete: „Ja, ich wusste ja nicht, dass ich dich verwandeln würde, oder? Ich dachte, es wäre eher eine Bluttransfusion als eine Schöpfung.“
    „Das stimmt“, sagte ich leise und hoffte, dass er meinen veränderten Tonfall meiner Konzentration zuschrieb. Aber um ehrlich zu sein, konnte ich nach acht Hühnerbrüsten alles Mögliche mit geschlossenen Augen enthäuten und gleichzeitig die Fragen des Medizinertests beantworten.
    Nathan versuchte, sich ein wenig umzudrehen, doch zögerte, weil er wusste, dass ich hinter seinem Rücken noch das Messer in der Hand hielt, dessen war ich mir sicher. Dann sah er mich an, bis ich gezwungen war, seinen Blick zu erwidern. „Carrie, ich glaube, ich habe dich vom ersten Moment an, in dem ich dich sah, geliebt.“
    „Nein, hast du nicht.“ Aber auch wenn ich ernsthaft daran glaubte, dass er mich nicht von Anfang an geliebt hatte, machte mein Herz einen Sprung. Ich neigte mich wieder seinem Rücken zu und hob lächelnd einen weiteren Hautstreifen ab. Wie romantisch.
    „Du denkst, ich lüge dich an, um dir etwas Nettes zu sagen.“ Er lachte leise, und ich lächelte auch. Er legte seinen Kopf zurück auf das Kopfkissen und schloss die Augen. „Nein. Ich glaube, dass die meisten Menschen sich auf den ersten Blick verlieben. Natürlich wissen sie das erst später. Aber ich versuche, mich daran zu erinnern, wie es sich angefühlt hat, nicht in dich verliebt gewesen zu sein, und ich kann es nicht.“
    Ich hielt inne und mir wurde klar, dass die lokale Betäubung irgendwann nicht mehr wirken würde. Im Moment pulsierte das Blut noch fröhlich durch die tauben Areale seines Körpers, aber bald würde es die Schmerzmittel mit sich fortwaschen.
    Mir gelang es, drei kleine Hautstreifen zu extrahieren. Ich wartete, bis die betroffenen Stellen anfingen wieder zu heilen, dann verband ich sie mit Gaze und rollte Nathan auf den Rücken. „Wenn alles nach Plan verläuft, dann sind die Stellen schon zugeheilt, bevor die Betäubung aufhört zu wirken“, versicherte ich ihm. Nachdem ich den improvisierten Verband, der seine Brust abdeckte, von der Wunde genommen hatte, platzierte ich die drei Hautstreifen auf den linken Rand seiner Verletzung. Die Ränder zwischen ihnen verschmolzen fast augenblicklich miteinander, und am liebsten wäre ich vor Freude über meinen Erfolg aufgesprungen.
    „Funktioniert ganz gut, hm?“, fragte Nathan durch die zusammengebissenen Zähne hindurch.
    Ich legte meinen Handrücken auf seine klamme Stirn. „Tut es so weh?“Er konnte nur nicken. Ich dachte, es wäre besser, wenn wir es dann weiterversuchten, sobald er etwas Blut getrunken und sich noch ein wenig ausgeruht hätte. Aber jetzt, nachdem ich die Wunde nur ein wenig verarztet hatte, schien seine Verletzung nur noch größer geworden zu sein. Es war, als hätten wir schon fast das Ziel erreicht, wären aber kurz davor gegen eine Wand geprallt.
    „Du bist von Haus aus ungeduldig.“ Die Farbe war in sein Gesicht zurückgekehrt, während ich die Wunde wieder mit der Folie abdeckte. „Es braucht einfach Zeit. Es ist ja nicht so, dass ich heute Nacht noch irgendwohin will.“
    Ich biss mir auf die Lippe. „Aber wir müssen uns noch überlegen, wie wir dich wieder zurück nach Chicago bekommen, weißt du?“
    „Wir fahren nicht zurück.“ Er sagte das in seinem typischen Nathan-Ton, der keine Widerrede zuließ.
    Ich schüttelte den Kopf und begann, meine Instrumente und die Verbände zusammenzupacken. „Du kannst vor Schmerz nicht klar denken.“
    „Oh doch.“ Er ergriff meinen Arm und hielt mich fest. „Carrie, wir werden nicht dahin zurückkehren.“
    Ich zögerte. Während ich froh war, wieder zu Hause zu sein, in unserem Zuhause zu sein, wäre es Selbstmord, wenn wir uns noch länger hier aufhalten würden. Das sagte ich ihm sowohl durch die Blutsbande als auch laut ausgesprochen, und er seufzte.
    „Sie wissen, wo wir sind. Sie sind doch geradewegs in die Wohnung gekommen, um mich zu holen. Und dasselbe könnte genauso gut in Chicago

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