Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen
eine ungewöhnlich kräftige Gesichtsfarbe und schien außer Atem zu sein. Vielleicht lag es daran, dass er ein Werwolf war, was auch erklären würde, warum Blätter und Gräser an seiner Kleidung hingen. Er sah Nathan im Rollstuhl sitzen und sagte: „Du bist auf.“
Nathan lächelte ihn an. „Sie haben gerade darüber diskutiert, wie wir dreißig Golems im Lieferwagen unterkriegen. Weißt du, wie hoch ein Klafter Holz ist?“
„Vergiss es“, sagte Max in strengem Ton und sah uns nurkurz mit einem argwöhnischen Blick an. „Wir gehen heute Nacht nicht los.“
Ich spürte, wie sich mein Magen vor Angst zusammenkrampfte. „Du wirst uns gleich etwas sagen, was wir nicht hören wollen.“
Er nickte ernst. „Cyrus hat mir erzählt, dass sein Vater mittlerweile einige riesige Wachmannschaft zusammengestellt hat. Aber die gute Nachricht ist, dass sie vor dem Ritual aufgegessen werden wird. Allerdings ist der Typ, der das Ritual durchführt, in der Lage, eine Armee von Toten aufzuwecken, mit der sie uns angreifen können.“
„Ein Totenbeschwörer?“ Nathan rutschte unruhig in seinem Rollstuhl hin und her. Er sah total aufgeregt aus, wie ein kleines Kind auf dem Weg nach Disneyland. „Er besorgt tatsächlich einen Totenbeschwörer?“
„Nehme ich an.“ Max zuckte mit der Schulter. „Für mich klingt das nicht so toll.“
„Ich finde das auch nicht so großartig“, meldete sich Ziggy zu Wort. „Ich bin kein großer Fan von Zombies.“
„Wir haben dreißig Golems. Warum ziehen wir nicht einfach unseren Plan durch?“ Nicht, dass ich heiß darauf war, getötet zu werden. Ich wäre nur furchtbar enttäuscht, wenn in dieser Nacht alle Probleme, über die wir uns fast ein Jahr lang Gedanken gemacht hatten, gelöst werden könnten, und wir nun doch wieder warten mussten.
„Dreißig Golems, die genau so kämpfen wie du“, stellte Nathan fest. „Das sind keine Spitzenkämpfer. Sie könnten daher wahrscheinlich sogar noch besser gegen watschelnde Zombies eingesetzt werden. Wenn ihr gegen die bewaffneten Menschen und Vampire antretet, dann schafft ihr die Meute ziemlich schnell.“
Ich gab ihm einen leichten Klaps auf den Hinterkopf. „Vielen Dank.“
„Doch, er hat recht“, stimmte Bill zu und hob seine Hände schnell in die Höhe, um seinen Hinterkopf zu schützen. „Schlag mich nicht, aber recht hat er. Wenn wir nicht genau wissen, wie viel Mann er an seiner Seite hat, dann wäre das Ganze womöglich reine Zeitverschwendung und würde uns in diesem Fall das Leben kosten.“
Max nickte. „Cyrus hat mir nicht gesagt, wie viele Leibwächter der Souleater genau hat. Darüber hinaus haben wir keine Ahnung, wie viele Zombies der Totenbeschwörer auferstehen lassen kann.“
„Nur so viele, wie es in der Gegend Leichen gibt.“ Nathan rollte sich zum Fenster und schob die Jalousien auseinander, als könnte er die ganze Stadt überblicken.
Max stöhnte auf. „Nur, dass Grand Rapids mehr Friedhöfe als irgendeine andere Stadt auf dem Planeten zu haben scheint. Toll.“
Ich musste ihm zustimmen. Es gab in Grand Rapids und Umgebung wahrscheinlich mehr Tote als Lebendige. Wenn es dem Totenbeschwörer gelang, sie alle auferstehen zu lassen …
Ziggy schaute von Nathan zu mir herüber. „Eigentlich ist es ganz einfach. Carrie kann noch mehr Henrys herstellen, sie auf die Friedhöfe schicken und ihnen befehlen, die Zombies zu töten, bevor sie durch die Friedhofstore hinausmarschieren.“
„Das ist unpraktisch.“ Nathan machte eine wegwerfende Handbewegung.
„Unpraktisch. Aber vielleicht ist das die einzige Lösung.“ Ich vergrub mein Gesicht in den Händen. „Allerdings müssten wir natürlich alle Friedhöfe finden und durchzählen.“
„Und nachsehen, wie viele Eingänge sie haben“, fügte Bill trocken hinzu.
Oder ihr Idioten bewacht die Friedhöfe und verhindert so, dass magische Kräfte in sie eindringen können, schlug Dahlia in meinen Gedanken vor.
„Was war das?“, fragte ich, und die Jungs sahen mich an. Bewachen. Du. Idiot.
Wie soll ich das machen? Ich hasste es, sie nach etwas fragen zu müssen, aber wenn sie schon in der Laune war, uns zu helfen, warum nicht?
Moment mal. Warum? Warum erzählst du mir das? Wenn du getötet wirst, komme ich frei. Und ich glaube,
dass Jacob die einzige Person ist, die stark genug ist, dich zu töten.
Na gut! Auch wenn ihre Annahme, dass ich durch die Hände des Souleaters mein Ende finden würde, nicht sonderlich ermutigend war.
„Wir
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