Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen
können die Friedhöfe bewachen.“
Bill, Max und Ziggy antworteten mit unterschiedlichen Variationen von „Was soll das heißen?“, aber Nathan drehte sich nur mit dem Rollstuhl um und sagte: „Das ist eine hervorragende Idee.“
„Okay, sie ist hervorragend, aber was bedeutet das?“ Max sah mich an.
Bevor ich einräumen musste, dass ich nicht die leiseste Ahnung hatte, was das bedeutete, ergriff Nathan dankenswerterweise das Wort. „Es bedeutet, dass wir einen Zauber aussprechen, der als Barriere zwischen dem Zauber des Totenbeschwörers und den Leichen, die er versucht zu reanimieren, wirkt.“
„Wie viel Zeit nimmt das in Anspruch?“ Ich wollte mir nicht widersprechen, aber wir mussten leider den Zeitfaktor berücksichtigen. „Ich verfüge jetzt über Dahlias ganze Macht …“ Vielleicht nicht über die ganze, regte sich Dahlia in meinen Gedanken auf, „… sodass ich den Zauber ohneProbleme aussprechen kann. Aber wenn das bedeutet, dass wir jeden einzelnen Friedhof in der Gegend aufsuchen müssen, dann weiß ich nicht, wie wir das schaffen sollen.“
„Du musst da nicht hin.“ Nathan tippte sich mit dem Zeigefinger gegen die Lippen. „Ich habe mindestens sieben Zaubersprüche, die Dinge von etwas abhalten, und die können wir uns heute Nacht ansehen. Die meisten beinhalten einen einfachen Zauber, der aus bestimmten Zutaten besteht, die man um die Gegend herum, die man bewachen will, verstreut.“
„Wir könnten also den Zauber aussprechen und uns dann aufteilen, um die Ingredienzien auf den Friedhöfen zu verteilen?“ Meine Stimmung hellte sich auf. „Max kann heute bei Tageslicht anfangen. Was er nicht schafft, übernehmen wir.“
„Aber ich will auch mitmachen“, schob Nathan hastig ein. Ihm war die Verzweiflung ins Gesicht geschrieben. „Wenn ich euch schon nicht bei dem großen Kampf werde helfen können, dann will ich wenigstens hierbei mitmachen.“
„Wie Carrie schon sagte, wir können uns aufteilen“, unterbrach ihn Bill und rieb sich nervös die Knie. „Sie könnte mit Ziggy gehen, ich komme mit dir.“
„Und ich übernehme die Tagesschicht“, ergänzte Max. „Perfekt. Los, beginnen wir mit der Zauberei, Leute!“
Nathan rollte sich nach vorn und vermied es sorgfältig, Bill dabei anzusehen. „Vielleicht sollte ich besser mit Carrie gehen. Außerdem wissen wir noch gar nicht, ob der Zauber überhaupt funktioniert. Ich bin immer noch schwach, und ich bin sicher, dass sie es nicht gern sieht, wenn …“
Ich durchschaute seinen Plan. Er wollte vermeiden, mit Bill allein zu sein. Auch wenn ich mir nicht sicher war, ob ihm das half, die Beziehung seines Sohnes zu akzeptieren,würde es sicherlich auch nicht schaden. Daher sagte ich ein wenig zu begeistert: „Nein, ist schon okay! Das ist okay, glaub mir!“
„Sagt mir, welche Bücher ihr braucht, dann suche ich sie heraus“, bot Max an. „Ich muss sowieso in den Laden, um Bella anzurufen.“
Nathan seufzte schwer. „Gib mir einen Stift, dann schreib ich sie dir auf.“
Glaubst du wirklich, dass ihr das schafft? machte sich Dahlia über mich lustig.
Ich schob sie in Gedanken beiseite. Also, wenn du mich nicht aus dem Konzept bringst, dann schaffe ich diese Sache mit Leichtigkeit und werde überleben. Zu deinem Besten solltest du lieber kooperieren, damit Jacob dich rächen kann.
Sie lachte. Oder zumindest gab ihre Seele, die in meinem Körper gefangen war, das Geräusch ihres verrückten Lachens wieder. In diesem Moment wollte ich am liebsten den ganzen Plan mit den Friedhöfen abblasen.
Und dann fragte ich mich, ob es nicht genau das war, wozu sie mich eigentlich bringen wollte.
19. KAPITEL
Armee eines Einzelnen
Obwohl es im Laden recht warm war, pulsierte das Blut kalt durch Max’ Adern. „Könntest du das wiederholen?“
Bella klang viel zu fröhlich und viel, viel zu unbekümmert über die Folgen dessen, was sie getan hatte und nun am Telefon erklärte. „Mein Vater ist abgesetzt worden. Nachdem ich einige Mitglieder des Rudels darüber informiert hatte, wie die Lage um den Souleater aussieht, haben sie eine außerordentliche Ratssitzung einberufen. Sie haben sich darüber aufgeregt, dass mein Vater ihnen diese wichtige Information nicht weitergegeben hatte. Und ich lag richtig in meiner Annahme, dass sie einen Vampir-Gott auch als Bedrohung unserer Existenz ansehen. Sie haben abgestimmt und meinen Vater verstoßen.“
„Mein Gott, Bella, geht es dir gut?“ Max hatte seinen Vater nie
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