Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen

Titel: Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout

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die das wusste. Cyrus wusste es auch. Ich sah es an seinem Gesichtsausdruck, während er mich beobachtete. Ich hatte ihn nie geliebt, so wie auch er mich nie geliebt hatte. Was für ein tolles Pärchen wir doch waren!
    Die Niederlage akzeptierend, ließ er den Kopf hängen und lachte. „Du hast recht. Du hast ja recht. Du liebst mich nicht und ich bin dem Untergang geweiht. Dieses Treffen erweist sich als äußerst fröhlich, das muss ich schon sagen.“
    Unfreiwillig stöhnte ich. „Hör mit dem Selbstmitleid auf. Warum sollte dein Vater dich wieder zum Leben erwecken und dich dann wieder töten?“
    „Er hat endlich das Ritual ausgearbeitet, das er braucht. Erinnerst du dich an Dahlias netten kleinen Trick, alle unmöglichenZutaten und Aufgaben in ihren Zaubersprüchen unterzubringen? Es scheint keine sehr neue Idee zu sein. Er brauchte die Seelen seiner Zöglinge nicht. In der Metaphysik des Rituals spielen die Seelen derer, die entweder durch seine Hand oder aufgrund ihrer eigenen Missetaten umgekommen sind, keine Rolle. Allerdings braucht er eine bestimmte Anzahl von Seelen, und um auf diese Anzahl zu kommen, braucht er jetzt uns beide.“
    Ich schüttelte den Kopf. „Aber warum denn du? Er hätte doch genauso gut einen Landstreicher nehmen und ihn verwandeln können, um seine Seele zu bekommen. Warum sollte er all den Ärger auf sich nehmen, und dich von den Toten auferstehen lassen?“
    „Um mich zu bestrafen.“ Er seufzte laut und zwickte sich in die Nasenwurzel, während er den Kopf in den Nacken legte. Als er mich wieder ansah, standen ihm Tränen in den Augen, die wie Sterne funkelten, bevor sie über dem Smog der Stadt verschwunden waren. Aber Cyrus würde nicht vor mir weinen. Jetzt nicht, weil er auch auf andere Weise verwundbar war. „Er hat mich ins Leben zurückgeholt. Mehr als einmal. Und er glaubt, ich hätte diese Leben verschwendet. Er will mich bestrafen und mir klarmachen, dass meine Schwäche nicht tolerierbar ist.“
    „Und das hast du dir bieten lassen?“ Wir begannen, den Kiesweg hinunterzugehen. Der Friedhof schien weniger düster, auch wenn sich nichts an der offensichtlichen Atmosphäre verändert hatte.
    Er nahm meine Hand, als wir weitergingen. „Er hat mein Herz. Ob ich da mitspiele oder nicht, ist gleichgültig.“
    „Es ist dir nie eingefallen … zu fliehen?“ Es stimmte, dass der Souleater sein Herz hatte, aber wenn er Cyrus für das Ritual brauchte, dann würde er ihn nicht pfählen. „Sofern er nur dein Herz bräuchte, wärest du frei.“
    „Er würde mich finden.“ Cyrus schüttelte den Kopf. „Und außerdem, auch wenn ich es hasse, tot zu sein, hasse ich es im Moment noch mehr, am Leben zu sein.“
    Es machte mich traurig, das zu hören. Ich liebte ihn vielleicht nicht, aber ich wollte auf keinen Fall, dass er so leiden musste. „Es ist ja auch egal. Er braucht noch einen Zögling, oder? Wenn er nicht noch einen Freiwilligen findet, der sich schlachten lässt, dann kann er das Ritual nicht durchführen.“
    „Er hat schon einen. Zum Teil jedenfalls.“ Cyrus sah mich durchdringend an. „Ich bin sicher, dass du es herausfinden wirst. Du bist ja ein kluges Mädchen.“
    In mir machte sich ein Gefühl von Verwirrung und Panik breit. Er konnte nicht auf Ziggy anspielen, denn Bill trug ja sein Herz. Und auch Nathan fiel aus, denn ich hatte ja mit eigenen Augen gesehen, wie es in seiner Brust schlug. „Ich verstehe nicht …“
    „Seine Haut, Carrie.“ Er klang, als würde er an dem Wort ersticken müssen. „Dahlia ist eine innovative Folterin, aber ich kann nicht glauben, dass sie sich das allein ausgedacht hat.“
    Die Zeichen. Die Symbole, die in Nathans Körper eingeritzt waren. „Der Zauber hieß ‚Die dunkle Nacht der Seele‘“, stotterte ich. „Heißt das, dass …“
    „Es steht in der Macht meines Vaters, Nolens Seele zurückzurufen. So war der Zauber von vornherein angelegt. Was auch immer du getan hast, um ihn von dem Zauber zu befreien, hat auch seine Seele befreit und sie ihm zurückgegeben. Aber mein Vater kann diese Symbole dazu verwenden, sie zurückzurufen. Er muss einfach diese Symbole aufessen und Nathans Seele gehört ihm – für immer.“
    Bei dem Gedanken, dass der Souleater sich daran machte, Nathans abgezogene Haut zu verspeisen, drehte sich mirder Magen um, aber ich riss mich zusammen und erbrach mich nicht. „Also wird Nathan sterben, wenn dein Vater das Ritual bis zum Ende durchführt?“
    „Nein.“ Cyrus sagte das ganz