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Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen

Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen

Titel: Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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komm schon.“ Er wollte Bill irgendwie ins Leben zurückzwingen. Vielleicht würde er husten und spucken, so wie die ertrinkenden Opfer in den Kinofilmen. Er brauchte ein Zeichen, dass es funktionierte. Nur, damit er nicht noch länger warten musste.
    Er begann, zeitliche Begrenzungen aufzustellen. Nur noch zwei Sekunden. Wenn Bill dann nicht wieder lebendig war, dann würde er aufgeben. Aber dann waren die zwei Sekunden um, aber er konnte nicht aufgeben. Vier, sechs, immer wieder schob er die Frist auf.
    Nach einer Minute wusste er, dass Carrie recht hatte. Er hatte zu lange hin und her überlegt, er war egoistisch gewesen, und nun war Bill tot.
    Wirklich tot. Tot wie unwiederbringlich tot.
    Er war wirklich tot.
    „Ich kann nicht glauben, dass das jetzt wirklich passiertist.“ Ziggy wünschte, er hätte diesen Satz nicht gesagt. Auf der anderen Seite wollte er auch nicht weinen, aber das hielt seine Tränen nicht davon ab, über sein Gesicht zu strömen. Wahrscheinlich würde sie nichts abhalten.
    Verdammt. Es war ja nicht so, dass der Typ irgendwie sein fester Freund war oder so. Sie hatten sich ja gerade erst kennengelernt. Das war alles so bescheuert.
    Es war dumm, und er konnte nicht zu weinen aufhören. „Das kann einfach nicht …“, sagte er, doch seine Stimme kippte, als er sich zu Bill hinabbeugte, um ihn auf die Stirn zu küssen. Dann schlang er die Arme um Bills Kopf und wiegte ihn in seinem Schoß, beugte sich über ihn und weinte.
    Stopp. Die Stimme in seinem Kopf schoss wie ein stechender Schmerz so durch ihn hindurch, dass er laut aufschrie. Er ließ Bill los und griff sich an die Schläfen, während er die Zähne aufeinanderbiss. Es war, als risse ihm jemand ein Loch in seinen Kopf und schüttete etwas anderes hinein. Nicht wie etwas Fassbares, sondern eher wie … Energie. Jetzt weinte er aus einem ganz anderen Grund.
    „Weine nicht, mir geht es gut.“ Die Stimme klang jetzt von außen in sein Ohr. „Ich weiß nicht, warum, aber mir geht es gut.“
    Ziggy sah herunter und versuchte, trotz des hämmernden Schmerzes in seinem Kopf, die Augen zu öffnen. Er sah Bill, sein Mund war blutverschmiert, sein Gesicht immer noch aschfahl. „Es hat funktioniert.“
    „Mein Gott“, stöhnte Carrie, dann tastete sie nach Bills Handgelenk, während sie ungläubig lächelte. „Es hat funktioniert!“
    Doch dann hustete Bill mehr Blut, und sein Kopf fiel zurück auf den Boden. Die Energie, die durch Ziggys Gehirn strömte, ebbte plötzlich ab, was genau denselben Schmerz verursachte wie ihr Einsetzen.
    „Nein.“ Ziggy schüttelte den Kopf, als wollte er es nicht wahrhaben, was dazu führte, dass der schlimmste Kopfschmerz, den er jemals in seinem Leben gehabt hatte, sich nur noch verstärkte. „Nein!“ Als könne er damit alles wieder rückgängig machen.
    Der Van parkte ein. Eine Sekunde, nachdem er gehört hatte, wie die Fahrertür geöffnet worden war, stand Max vor der Ladetür. „Henry, nimm Bill“, befahl Carrie, aber Ziggy stellte sich zügig zwischen die beiden.
    „Das Ding hat ihm schon genug Schaden angetan.“ Auch als Ziggy sprach, streckte Henry nach Bill die Arme aus. Er trat ihn mit Wucht zurück. „Du wirst ihn nicht anfassen!“
    „Gut.“ Carrie nickte zu Max herüber. „Nimm Bill. Henry, du hilfst mir mit Nathan.“
    „Wir müssen schnell ins Haus gehen. Ich weiß nicht, ob einige von ihnen uns gefolgt sind“, warnte Max, hob Bill in seine Arme, als wäre er eine riesige Stoffpuppe.
    Sobald sie oben waren, legten Carrie und Henry Nathan ins Schlafzimmer. Ziggy bettete Bill auf die Couch und wünschte sich, er hätte für ihn eine stabilere Unterlage, die ihm weniger weh tat, da ihm ja noch das Messer aus der Brust ragte.
    Man hätte noch mehr Schaden anrichten können. Bill hatte sich immer noch nicht bewegt, und das komische Loch in Ziggys Kopf fühlte sich auch nicht besser an, solange es sich noch nicht wieder geschlossen hatte.
    Carrie trug Nathans großen roten Werkzeugkoffer mit den Verbänden und Medikamenten den Flur hinunter. Ihr war die Sorge anzusehen, und Ziggy fühlte sich sofort mies, dass er ihr auch nur einen Funken Schlechtes zugetraut hatte.
    „Hat er ihn verwandelt?“ Max sah von Carrie zu Ziggy zu Bill, der auf der Couch lag. Max ballte ständig Fäusteund entspannte sie wieder, als wollte er dringend etwas unternehmen.
    Ziggy zuckte mit den Schultern, plötzlich war er zu müde, um emotional auf die Frage zu reagieren. „Ich dachte, ich hätte es

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