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Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen

Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen

Titel: Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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Ding saß auf dem Sitz neben Max. Carrie schob den Segeltuchvorhang beiseite und herrschte es an: „Warum hast du das getan? Antworte mir!“
    Es drehte noch nicht einmal den Kopf um. „‚Töte all diese Menschen.‘“
    Die Schaltung quietschte, als Max den Gang einlegte und auf das Gaspedal trat. Carrie fiel nach hinten, fast auf Nathan.
    „Bill, kannst du mich hören?“, Ziggy schlug ihm auf die Wange. Das war nicht wahr. Es war einfach nicht wahr. „Bill, komm schon, du Scheißkerl! Wach auf!“
    Wenn er bei den Pfadfindern besser aufgepasst hätte, hätte er sich unter Erster Hilfe mehr vorstellen können als eine Herz-Lungen-Massage. Verdammt, er wusste noch nicht einmal, ob Bill noch einen Puls hatte. „Carrie, was mache ich jetzt?“
    Es dauerte sehr lange, bevor sie antwortete. Zumindest erschien es ihm so, weil Bills Blut immer langsamer aus der Wunde in der Brust floss, während Carrie ihn anstarrte, als stehe sie unter Schock.
    „Drück etwas auf die Wunde. Aber nicht zu stark. Wenn es sein Herz ist …“
    „Was dann?“ Er musste sich wirklich zusammenreißen, damit seine Stimme nicht panisch klang, damit er sie nicht anschrie, weil sie so dumm war. Das würde auch nicht helfen. Bill öffnete die Augen und drehte den Kopf ein wenig zur Seite. „Bill, kannst du mich hören?“
    Er öffnete den Mund, als wollte er etwas sagen, aber stattdessen quoll Blut hervor.
    „Oh Gott.“ Dieses Mal war es Ziggy gleichgültig, wie seine Stimme klang. Ebenso egal war es ihm, dass ihm die Tränen in den Augen standen, solange Bill sie nicht sehen konnte.
    „Halt den Mund, mir geht es gut“, schnaufte Bill und verschluckte sich an seinem Blut. „Glaube ich. Ich liege auf einem …“ Er streckte die Hand aus, um etwas vor ihm zu berühren, aber da war nichts.
    „Du erholst dich wieder, oder?“ Ziggy zog den Vorhang zurück. „Kann ich ihn bewegen? Er liegt auf irgendetwas.“
    „Nein.“ Carrie schüttelte den Kopf. „Er liegt nirgendwo drauf. Das ist die innere Blutung, die Druck auf …“
    „Halt den Mund“, rief Ziggy. Dann wurde ihm klar, dass er wie Nate klang in der Nacht, als er in Cyrus’ Arbeitszimmer starb. Er spürte, wie ihm ein furchtbarer Schauer über den Rücken lief, dann schloss er die Augen.
    Als er sie wieder öffnete, sah er kleine Schweißperlen auf Bills Stirn, aber wenn man ihm nicht in die Augen sah, hätte man gedacht, dass er das stoischste Arschloch auf der ganzen Welt war. „Bin nicht begeistert … zu sterben.“
    „Halt den Mund, du wirst nicht sterben.“ Ziggy ignorierte den Schlag auf die Seite des Wagens, der dazu führte, dass er ins Schlingern kam.
    Max fluchte laut, dann rief er: „Ich glaube, ich habe sie abgehängt!“
    Irgendwie hatte es Bill geschafft, Ziggys Hand in seine zu nehmen. „Es tut mir leid, wir werden nie …“
    „Du wirst nicht sterben“, beharrte Ziggy, aber es gelang ihm nicht, Nachdruck in seine Stimme zu legen. Denn ihm wurde klar, dass Bill wirklich ein sehr ernstes Problem hatte. „Ruh dich einfach aus, okay?“
    „Wir haben es nicht mehr weit“, erinnerte ihn Carrie, aber während die Minuten vergingen, schienen sie an jeder Ampel in Grand Rapids anhalten zu müssen. Ziggy verlor die Hoffnung.
    „Bill?“, fragte er leise, während er ihm über das Gesicht strich. Bill antwortete nicht.
    Und das war’s. Er war tot. Ziggy fühlte ihm den Puls. Dann versuchte es Carrie, indem sie ihre Fingerspitzen lange gegen seinen Hals presste, bevor sie die Hand achtlos auf den blutverschmierten dreckigen Boden hängen ließ. Da war nichts mehr. Bill war wirklich von ihnen gegangen.
    Ein Gefühl, das Ziggy hasste, machte sich in seinem Brustkorb breit. Ziggy hatte den Eindruck, es sei wie eine gigantische Faust, die sich hochreckte, versuchte, aus ihm Luft und Tränen und seine Stimme herauszupressen. Es fiel ihm schwer, die Faust hinunterzuschlucken, so wie er es immer getan hatte, wenn einer der Freunde seiner Mutter ihn geschlagen hatte, wenn er wieder allein im Dunklen in irgendeinem Hauseingang schlafen musste. Wenn ihm wieder jemand etwas weggenommen hatte, den oder das er liebte. Jedes Mal hoffte er, es würde ihm leichter fallen, aber das tat es nicht. Es war wieder einmal so weit.
    Das habe ich dir doch gesagt, dummer Junge . Jacobs Stimme war brüchig und schwach, aber sie strahlte die verführerische Wärme aus, die sich unter ihrer Oberfläche verbarg.
    „Ich höre dir nicht zu“, flüsterte Ziggy, kaum lauter als ein

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