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Nacht der Sünde

Nacht der Sünde

Titel: Nacht der Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE OLIVER
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schwarze Haar lang und glänzend über den Rücken fiel. Als er mit den Fingern die seidigen Strähnen durchkämmte, riss sie entsetzt die Augen auf.
    „Im Büro trage ich mein Haar nie offen. Es ist … unprofessionell.“
    Er spürte das leichte Beben, das seine Berührung in ihrem Körper auslöste. „Wir sind aber nicht im Büro.“
    Nachdem er ihr erst den einen und dann den anderen goldenen Ohrring abgenommen hatte, massierte er sanft ihre Ohrläppchen. Wenig später legte er eine Hand in ihren Nacken. Ihre Haut war ebenso weich und glatt wie ihr Haar. Der Puls in ihrer Halsgrube pochte schnell und heftig.
    Als sein Blick auf Kates üppige korallenrot geschminkten Lippen fiel, konnte er nicht widerstehen, die Konturen mit einem Finger nachzuzeichnen. Dabei erinnerte er sich, dass er am Samstag genau dasselbe getan hatte.
    Kate starrte ihn an, unfähig, ihn aufzuhalten. Und sie wollte es auch gar nicht. Noch nie hatte ein Mann sie so angesehen wie Damon Gillespie. Seine Bewegungen waren langsam, fast hypnotisch.
    „Mögen Sie sich eigentlich, Kate?“
    Wenn du mich ansiehst, fühle ich mich wie die begehrenswer teste Frau der Welt.
    So bekam er wahrscheinlich jede Frau rum. Für eine gewisse Zeit, solange es eben dauerte. Wie er eine Frau liebte, wusste sie bereits … mit atemberaubender Intensität.
    „Natürlich mag ich mich. Nur manchmal …“ Sie schien unter einer Art Bann zu stehen, weil sie sich wünschte, diese atemberaubende Intensität wieder zu verspüren. Jetzt, auf der Stelle. Und mit dem Wissen, wer er war: Damon Gillespie, Abenteurer und ihr Chef.
    Und mit dem Wissen, wer sie selbst war. Kate Fielding, die biedere Reisebüroangestellte, die bienenfleißig an ihrer Karriere bastelte.
    Daran wollte sie jetzt nicht denken. Im Moment wollte sie sich nur in der Wärme seines Blicks sonnen.
    „Manchmal möchten Sie jemand anders sein“, beendete er leise ihren Satz.
    „Ich …“ Sie brach ab. Die Intensität in seinen Augen raubte ihr die Fähigkeit, klar zu denken.
    Jetzt zeichneten seine Finger ihre Kinnpartie nach. „Und da kommt dann Shakira ins Spiel?“
    Sie blinzelte geschockt, während vor ihrem geistigen Auge erotische Bilder durcheinanderwirbelten. Ihre Wangen brannten.
    „Nein! Ja …“
    So wie er es sagte, klang es, als ob sie das regelmäßig tat. Glaubte er das wirklich? Obwohl der Gedanke angesichts der Rasanz, mit der sie beide zusammengefunden hatten, tatsächlich nicht von der Hand zu weisen war. Trotzdem hatte sie dieses Spiel noch nie zuvor gespielt. Sie kannte ja nicht einmal die Spielregeln.
    „Nein.“
    Plötzlich sehnte sie sich danach, allein und sicher in ihrem Bett zu liegen, ganz weit weg von diesem beunruhigenden Blick. Von diesen Augen, die fast bis auf den Grund ihrer Seele sahen. Was sollte sie jetzt tun? Wie sollte sie sich verhalten?
    Empörung vorzuschützen war auf jeden Fall wirkungsvoller als ohnmächtige Beschämung. Kate entzog sich der Hand, die immer noch ihre Wange liebkoste. „Ach, so ist das! Dann hast du es also schon die ganze Zeit über gewusst?“, fragte sie mit gespielter Entrüstung.
    „Wie könnte ich diesen kleinen Schönheitsfleck hier jemals vergessen?“ Er streckte die Hand aus und fuhr mit dem Finger leicht über eine Stelle unter ihrem linken Auge.
    „Du hast mir etwas vorgemacht“, stieß sie heiser hervor.
    „Du mir doch auch, oder willst du mir wirklich weismachen, du hättest mich nicht erkannt?“, fragte er ruhig und mit einem leisen Lächeln. „Ich würde sagen, wir sind quitt.“ Ein Blick aus seinen warmen Augen versicherte ihr, dass ihr Geheimnis bei ihm gut aufgehoben war.
    „Aber bis Samstagabend existierte Shakira doch gar nicht“, versuchte sie zu erklären. Wie hatte sie bloß so naiv sein können? Ohne an die Folgen zu denken, hatte sie sich auf etwas eingelassen, wofür es ihr schlicht an Erfahrung mangelte. Erregt sprang sie auf und sah sich suchend nach ihrer Jacke und ihrer Tasche um.
    „Ich weiß“, sagte er leise.
    „Ich glaube nicht, dass …“ Sie sah noch das mutwillige Glitzern in Damons Augen, bevor sein heißer Mund sich fordernd auf ihren legte.
    Hinter ihren geschlossenen Lidern explodierten Sterne, Welten kollidierten. Noch nie war sie so geküsst worden – so leidenschaftlich und so … so … Ihr fehlten die Worte. Es war schwindelerregend. Ihre Lippen brannten wie Feuer, ihr ganzer Körper stand unter Strom. Seine Hände legten sich auf ihren Po und pressten ihr Becken gegen den

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