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Nacht der Sünde

Nacht der Sünde

Titel: Nacht der Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE OLIVER
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schnell?“
    „Die Reise ist gebucht, und es gibt keinen Grund, sie zu stornieren.“
    Genau betrachtet konnte es ihr nur recht sein. Sie musste weg von hier, und zwar so schnell wie möglich. Damon Gillespie tat ihr nicht gut, und mit ihm zu arbeiten, war nahezu unmöglich. Vielleicht sollte sie doch erwägen, die Stelle anzunehmen, die ihr ein anderes Reisebüro vor zwei Monaten angeboten hatte. Die Arbeitsatmosphäre dort wirkte angenehm und freundlich, und sie war garantiert Damon-frei. Andererseits verspürte sie nicht die geringste Lust, seinetwegen ihren Platz hier zu räumen.
    „So, das war’s für heute.“ Damon warf einen Blick auf seine Armbanduhr und klappte den Laptop zu. „Es ist fast neun, wir öffnen gleich. Falls noch jemand Fragen hat, ich bin in Bryces Büro. Und Kate, wir unterhalten uns heute im Laufe des Tages noch über die Einzelheiten Ihrer Reise.“
    Kate schloss ihre Datei und streckte die Hand nach ihrer Handtasche aus, als Damon aus Bryces Büro kam. Er wirkte übermüdet und blass, fast verletzlich. Was natürlich Unsinn war.
    Er blieb so dicht vor ihr stehen, dass sie die dunkelvioletten Schatten unter seinen Augen deutlich sah.
    „Gehen Sie weg?“, fragte er.
    „Ich wollte mir nur schnell etwas zu essen holen, im Café gegenüber …“ Neben dem Hotel, wo wir Samstag Sex hatten. Weil sie gut erzogen war, fügte sie hinzu: „Kann ich Ihnen etwas mitbringen?“
    „Nicht nötig, ich begleite Sie. Wir wollten uns ja sowieso unterhalten.“
    Aus dem Augenwinkel bemerkte sie, dass Sandy sie neugierig beobachtete. Prompt wich sie einen Schritt zurück. „Also … ich esse eigentlich immer an meinem Schreibtisch.“
    „Dann machen Sie es heute eben einmal anders“, erklärte er entschieden. „Sie haben den ganzen Vormittag konzentriert gearbeitet, Sie brauchen eine Pause. Und ich auch.“ Zu Sandy gewandt sagte er: „Wir sind in einer knappen Stunde wieder da.“
    „Was ist los?“, fragte er, sobald sie draußen waren. „Warum weichst du mir aus, als ob ich schlechten Atem hätte?“
    Als sie nicht gleich antwortete, fuhr er fort: „Es könnte immerhin sein, da ich bereits seit zwei Uhr hier bin und keine Zeit hatte, mir die Zähne zu putzen. Vielleicht bist du ja nur zu höflich, um es mir zu sagen.“
    Darum die Bartstoppeln!
    „Seit zwei Uhr heute früh?“, fragte sie entgeistert. „Aber warum das denn?“
    „Glaubst du vielleicht, dass sich so eine Präsentation von selbst erledigt? Das müsstest du doch am besten wissen.“
    Volltreffer. Eins zu null für ihn.
    Als sie ein paar Minuten später im Café saßen, kämpfte Kate mit der Plastikfolie ihres Sandwichs. „Du hast meine Ohrringe und diesen idiotischen Zettel offen auf meinem Schreibtisch liegenlassen, sodass jeder es sehen konnte“, warf sie ihm vor.
    „Oh, tut mir leid, da habe ich anscheinend nicht mitgedacht. Das war dir doch nicht etwa peinlich?“
    Verärgert rührte sie ihren Kaffee um. „Blöde Frage. Der Zettel war ziemlich eindeutig, und Sandy kann nun mal den Mund nicht halten.“ Sie atmete tief durch, dann fügte sie im Brustton der Überzeugung hinzu: „Eine Büroromanze kommt für mich unter gar keinen Umständen infrage.“
    Er hielt mitten in der Bewegung inne und musterte sie mit einem belustigten Funkeln in den Augen. „Ist es das, was wir haben, Kate? Eine Romanze?“
    Wie lächerlich! Er nahm einfach alles mit, was sich ihm bot, mehr nicht. Bei der Erinnerung lief es Kate heiß und kalt über den Rücken. Sie fixierte stirnrunzelnd ihren Cappuccino. Und jetzt war er ihr Chef. Verdammt.
    „Du kannst es ruhig so nennen“, sagte er sanft.
    „Ich weiß aber nicht, ob ich das will“, zischte sie, während ihre Haut anfing zu kribbeln. „Ich weiß nur, dass du mir nicht mehr aus dem Kopf gehst.“
    Das hatte sie eigentlich nicht laut sagen wollen, aber sie musste es getan haben, weil er erwiderte: „Mir geht es genauso, Kate. Und ich bin einfach neugierig, wohin das führt. Darum komme ich mit nach Bali.“

7. KAPITEL
    „Was? Du kommst mit?“ Kate starrte Damon fassungslos an und vergaß ihren Kaffee.
    „Warum nicht?“
    Ihre Wangen brannten. In dem Meeting heute morgen hatte er verschiedene beunruhigende Dinge verkündet. Zum Beispiel, dass sie aus ihrer bequemen Ecke herauskommen und neue Erfahrungen machen sollten. Lauter Dinge, die ihr Angst machten. „Das … das … ich halte das für keine gute Idee.“
    „Warum nicht?“
    „Weil … dafür haben wir einfach zu

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