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Nacht der Sünde

Nacht der Sünde

Titel: Nacht der Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE OLIVER
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einigermaßen beiläufig zu fragen: „Sie können kochen?“
    „Jeder, der gern isst, muss auch kochen können, zumindest meiner Meinung nach. Ja, ich bin ein ganz passabler Koch, wenn Sie mich fragen.“ Er lächelte sie leicht schief an.
    „Aber haben Sie denn überhaupt etwas …“
    „Ich habe heute Morgen eingekauft. Sie haben doch nichts dagegen, wenn wir in Brys Apartment essen?“
    „Nein, bestimmt nicht.“
    Erfreut darüber, dass sie so bereitwillig zugestimmt hatte, bog Damon ab. Es wunderte ihn, dass sie seinetwegen sogar ihr Familientreffen abgesagt hatte. Obwohl sie irgendwie beunruhigt wirkte.
    Am liebsten hätte er ihre Hand genommen, aber er wusste, dass sie ihm das nicht erlauben würde. Wo war die kokette Verführerin von Samstag geblieben?
    Ihr Duft stieg ihm in die Nase. Frangipani.
    Damon wusste, dass er sich keinen Gefallen tat, wenn er noch länger schwieg. Er wollte ihr ganz offen sagen, dass er sich nach dem sehnte, was sie am Samstag gehabt hatten: Den aufregendsten Sex, den er sich vorstellen konnte. Er wünschte sich, dass sie dort weitermachten, wo sie aufgehört hatten. Er wollte nicht wieder von vorn anfangen.
    Er hätte ihr von Anfang an reinen Wein einschenken sollen. In dem Moment, in dem er sie wiedererkannt hatte, hätte ihm klar sein müssen, dass sich dieses Versteckspiel noch eine Weile hinziehen würde. Jetzt konnte er nur entweder mitspielen und versuchen, die „anständige“ Kate für sich zu gewinnen, ohne den Samstagabend jemals zu erwähnen – oder die Karten offen auf den Tisch legen.
    Und zwar noch heute Abend.
    Der Gedanke erregte ihn. Anders als Kate konnte Shakira nicht leugnen, dass zwischen ihnen eine Anziehungskraft existierte.
    Aber vielleicht war ihm ihre Gesellschaft heute Abend wichtiger als der Wunsch, sie endlich wieder nackt zu sehen. Und womöglich ging es ihr genauso.
    Zwanzig Minuten später war der Wein entkorkt, und Damon stand barfuß an der Spüle und wusch Salat. Kate hatte ihre feuchte Kostümjacke zum Trocknen auf einen Bügel gehängt, er selbst hatte eine Cargohose und ein frisches T-Shirt angezogen. Weil sie nicht untätig bleiben wollte, toastete Kate Weißbrotscheiben.
    „Ich hoffe, Sie mögen Fisch“, sagte er, während er zwei Lachsfilets aus dem Kühlschrank nahm. Nachdem er sie mit Olivenöl beträufelt hatte, würzte er sie mit Pfeffer, Salz, Kapern, gehackten Peperoni und frischen Kräutern.
    „Oh, ja.“
    Ihr Handy summte. Sie kramte eine Weile in ihrer Handtasche, bis sie es gefunden hatte. „Hi, Rosa …“ Sie wandte sich ab und ging hinaus in den Patio. „Also, jetzt mal ehrlich, Rosa, das ist keine gute Idee, ich kenne ihn doch kaum“, murmelte sie mit gesenkter Stimme, ohne zu merken, dass Damon sie durch das geöffnete Küchenfenster hören konnte.
    Während er lauschte, holte er die Zutaten für eine Vinaigrette heraus und stellte die Bratpfanne auf die Herdplatte.
    „Nein, wirklich nicht. Das ist kein Typ, den man mit nach Hause bringt, verstehst du? Obwohl er in Anzug und Krawatte eigentlich ziemlich gut aussieht, falls er sich hinreißen lässt, so etwas anzuziehen. Aber normalerweise …“ Sie machte eine Pause, dann lachte sie. „Du sagst es. Aber kein Sterbenswörtchen zu Mum, hast du mich verstanden?“
    Kein Sterbenswörtchen? Damon konnte nur raten, was damit gemeint war. Er umklammerte die Olivenölflasche fester.
    „Außerdem besteht dafür nicht die geringste Veranlassung“, fuhr Kate fort. „Er ist schließlich nur vorübergehend hier. Wer weiß, ob ich nächsten Monat überhaupt noch einen Job habe.
    Aber jetzt muss ich Schluss machen. Bis dann.“
    Ein paar Sekunden später kam sie zurück in die Küche, legte ihr Handy auf die Sitzbank und widmete sich wieder den Toast-scheiben.
    Damon ließ die Lachskoteletts in die Pfanne gleiten. Das Fett zischte, dann erfüllte frischer Bratenduft die Luft. Solange der Fisch briet, machte Damon den Salat fertig und stellte ihn auf den Tisch. Dazu legte er Besteck und Servietten. „Alles okay?“, erkundigte er sich.
    „Das war meine Schwester Rosa. Sie wollte nur wissen wo ich bin – in allen Einzelheiten.“
    Schalkhaft deutete er mit dem Kopf auf den Berg Toast. „Haben Sie Ihre ganze Familie zum Essen eingeladen?“
    „Oh, verd…“ Mit einem belustigten Glitzern in den Augen schlug sie sich die Hand vor den Mund. „Da haben Sie’s. Es ist mir offensichtlich schon in Fleisch und Blut übergegangen, dass ich dienstags mit meiner Familie

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