Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nacht der Sünde

Nacht der Sünde

Titel: Nacht der Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE OLIVER
Vom Netzwerk:
harten Beweis seines Verlangens.
    Kate versuchte, ein Stöhnen zu unterdrücken … unmöglich. Sie war dicht davor, die Kontrolle zu verlieren. Aber irgendwo, ganz weit hinten in ihrem Kopf wusste sie, dass sie es nicht so weit kommen lassen durfte. Auf gar keinen Fall! Verzweifelt zerrte sie am Schulterriemen ihrer Tasche, die über einer Stuhllehne hing.
    Sofort beendete Damon den Kuss und gab ihre Lippen frei. In seinen Augen lag immer noch Herausforderung. „Denk darüber nach, Kate.“
    „Ich … ich muss gehen.“ Sie rang mühsam nach Atem. „Lass. Mich. In. Ruhe.“
    Er trat einen Schritt zurück. „Ich fahre dich.“
    „Nein. Ich nehme ein Taxi.“ Nach diesen Worten lief sie zur Tür.
    „Ich will dich wiedersehen“, rief er.
    Sofort bekam Kate wieder Herzklopfen. „Ja, morgen im Büro.“
    „Nein, außerhalb des Büros“, beharrte er, aber sie zog bereits die Tür hinter sich ins Schloss.

6. KAPITEL
    Kate war wütend. Als reichte es nicht, dass sie seinetwegen eine schlaflose Nacht hinter sich hatte, maßte Damon sich jetzt auch noch an, schon wieder eine Personalversammlung einzuberufen. Wann begriff er endlich, dass das ihre Aufgabe war? Als sie vor einer halben Stunde ins Büro gekommen war, hatte sie die erste böse Überraschung des Tages erlebt. Sandys verschwörerisches Grinsen begriff sie erst, als ihr Blick auf die goldenen Ohrringe fiel, die mit Tesafilm an dem Rundschreiben befestigt waren. Einem Rundschreiben, in dem Damon Gillespie für heute morgen um acht ein Meeting ankündigte. An den Ohrringen klebte ein gelber Sticker, auf dem mit leuchtendgrünem Filzstift geschrieben stand: Die haben Sie gestern Abend vergessen.
    Das erklärte Sandys Grinsen.
    „Es ist nicht so, wie du denkst“, behauptete sie eilig, während sie den verräterischen Schmuck in eine Schreibtischschublade warf und den belastenden Zettel in ihrer Hand zerknüllte. Dabei spürte sie, wie ihr die Röte in die Wangen schoss.
    „Was bildet dieser Typ sich eigentlich ein?“, brach es dann aus ihr heraus. „Dass er hier einfach reingeschneit kommen und das Kommando übernehmen kann, obwohl er null Ahnung hat? Was ist denn mit Bill? Ist er schon da? Und Maureen kommt doch erst um zehn …“
    „Guten Morgen, Kate.“ Beim Klang von Damons Stimme fuhr sie zusammen wie ein Kind, das einen Keks stibitzt hat. „Alle wissen Bescheid. Sie werden pünktlich hier sein.“
    Für eine Sekunde schloss Kate die Augen. Als sie fühlte, wie er mit beiden Händen kurz ihre Schultern drückte, öffnete sie sie wieder. „Keine Aufregung, Miss Fielding, alles unter Kontrolle.“
    Ja, aber unter seiner !
    Nachdem sich die gesamte Belegschaft – auf seine Aufforderung hin – mit Kaffee versorgt und im Besprechungsraum eingefunden hatte, winkte Damon Kate zu sich. Er stand hinter seinem Stuhl an der Stirnseite des langen Konferenztischs, auf dem bereits ein Stapel Unterlagen und sämtliche Utensilien für eine Powerpoint-Präsentation lagen. Heute trug er ein schwarzes T-Shirt und Khakihosen – die von Samstagabend. Als potenzieller Chef im Büro! Kate fragte sich, wo er den Anzug gelassen hatte. Der war wahrscheinlich nur ein Zufall gewesen. So wie es aussah, legte Damon Gillespie auf Etikette keinen Wert.
    Als ihr sein Duft in die Nase stieg, presste sie die Lippen zusammen und versuchte ihn zu ignorieren. Sie hätte ihm gern die Meinung gesagt, angefangen damit, dass seine internen Kenntnisse nicht ausreichten, um dieses Meeting zu leiten. Oder was ihm einfiel, diese unpassende Hose zu tragen, in dem sein knackiges Hinterteil so perfekt zur Geltung kam. Prompt breitet sich eine Hitzewelle in ihr aus …
    Reiß dich zusammen, Kate!
    „Könnte sein, dass ich etwas Unterstützung brauche“, informierte er sie sachlich.
    Als sie ihn jetzt ansah, stellte sie fest, dass er es nicht einmal für nötig gehalten hatte, sich zu rasieren.
    „Ja, natürlich.“
    Er setzte sich und legte die Hände entspannt vor sich auf den Tisch. „Guten Morgen. Vielen Dank, dass Sie es geschafft haben, früher zu kommen, trotz meiner kurzfristigen Einladung.“ Der Reihe nach sah er jeden Angestellten direkt an. „Zuerst möchte ich mich bei Ihnen bedanken, dass Sie Aussie Essential immer noch die Treue halten, obwohl hier alles unsicher geworden ist. Das weiß ich wirklich zu schätzen.“
    Er schwieg einen Moment, bevor er fortfuhr: „Besonders weil ich mich entschlossen habe, die Firma nicht zu verkaufen, zumindest vorerst nicht.“
    Das

Weitere Kostenlose Bücher