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Nacht der Sünde

Nacht der Sünde

Titel: Nacht der Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE OLIVER
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Hang zu Familie, einer Frau, die viel Wert auf ein möglichst risikoarmes, geordnetes Leben legte.
    Auf einmal verstand er, warum. Gleichzeitig aber wusste er, dass sie keine Chance auf eine gemeinsame Zukunft hatten. Selbst wenn er nach einer Frau suchen würde, mit der er eine Familie gründen konnte – was definitiv nicht zutraf –, passte Kate nicht zu ihm. Er war ein Abenteurer, der das Risiko nicht nur liebte, sondern suchte. Ohne den regelmäßigen Adrenalinkick konnte und wollte er nicht leben. Sicherheit war keine relevante Größe in seinem Leben.
    Während Sicherheit ihr alles bedeutete.
    Trotzdem war sie mit ihm gesprungen, ihm zuliebe hatte sie ihre Angst überwunden. Das fand er bemerkenswert.
    Als sie am Spätnachmittag in seiner Suite ankamen, schloss Damon die Sonne aus, indem er die Fensterläden zumachte. So war es im Zimmer angenehm dämmrig.
    Kate nahm ihre Haarspangen heraus und ließ ihr Haar offen über ihren Rücken fallen. Dabei sah sie ihm tief in die Augen.
    Es war immer dasselbe, ein Blick von ihr genügte. Er machte einen Schritt auf sie zu, aber sie hob die Hand.
    „Heute Abend fliegen wir“, sagte sie. „Morgen früh sind wir zu Hause, und dann bist du wieder mein Chef.“
    In der anschließenden Stille hörte man nur ihre Atemzüge, untermalt von dem leisen Wellenrauschen, das über den offenen Balkon ins Zimmer drang. In Damons Ohren markierte sein Herzschlag die unaufhaltsam verrinnende Zeit. Ihr letzter Nachmittag.
    „Niemand zwingt uns, die Spielregeln einzuhalten, Kate.“
    „Doch.“ Sie seufzte. „Nicht nur, weil ich es grundsätzlich ablehne, eine Affäre mit meinem Chef zu haben, sondern auch, weil wir verschiedene Dinge wollen.“
    Was willst du, Kate? Er sprach die Frage nicht laut aus. Sie hatte oft genug betont, dass ihre Karriere für sie an allererster Stelle stand, aber jetzt verrieten ihre Augen für einen Sekundenbruchteil etwas anderes. In erster Linie war sie keine Karrierefrau, sondern eine Frau, die sich vor allem ein Zuhause und eine eigene Familie wünschte.
    Leider wusste Damon nicht, was ein Zuhause und eine Familie bedeuteten. Wie sollte er ihr etwas geben, das er selbst nie wirklich kennengelernt hatte? Natürlich hatte sie recht. Es war besser, alles so zu machen wie geplant. Fragte sich nur, ob er es schaffte, die Finger von ihr zu lassen.
    Als sie wieder Atem holte, sah er die harten Knospen ihrer Brüste, die sich unter dem dünnen Stoff der Bluse deutlich abzeichneten. Ihr Blick fiel auf seinen Schritt.
    „Im Moment jedenfalls wollen wir offenbar dasselbe“, stellte er fest und machte Anstalten, sich kurzerhand das T-Shirt über den Kopf zu ziehen.
    „Nicht.“ Sie schlüpfte aus den Schuhen. Gleich darauf war sie bei ihm und fuhr ihm mit den Daumen über die Unterarme. „Diesmal bestimme ich.“ Sie legte die Hände auf sein T-Shirt und beschrieb mit dem Zeigefinger auf seiner Brust ein Muster. „Und du tust, was ich sage“, murmelte sie, während sie sich vorbeugte und ihren Mund auf die Stelle legte, wo eben noch ihr Finger gewesen war.
    „Okay“, willigte er ein und ließ seine Arme zu beiden Seiten des Körpers baumeln. „Damit niemand behaupten kann, Damon Gillespie ließe seiner Frau nie ihren Willen.“ Er bemerkte seinen Ausrutscher in dem Moment, in dem er den Mund zumachte.
    „Seiner Frau?“ , fragte sie mit hochgezogenen Augenbrauen. „In welchem Jahrhundert lebst du?“ Ihre Augen waren dunkel wie Zartbitterschokolade und schimmerten weich wie Samt. Sie begann, seinen Brustkorb zur Strafe mit kleinen Bissen zu traktieren.
    „Sollte ich vielleicht Geliebte sagen?“ Er zuckte zusammen, als sich der Schmerz intensivierte. „Nein? Und wie wär’s mit Partnerin?“
    „Das klingt schon besser … Partner. Siehst du, wie ich den Tag nutze?“ Sie hörte auf, ihn zu traktieren, und beugte sich vor. Ihr duftendes Haar streifte seinen Arm, ihre Brüste ruhten wie verführerisch weiche Kissen an seinem Bauch. Doch als er sie an sich ziehen wollte, wich sie geschmeidig aus und schlug ihm mit der flachen Hand auf die Brust. „Was fällt dir ein? Du tust nur, was ich sage, hast du mich verstanden? Also: Finger weg.“
    War diese auftrumpfende Frau wirklich die zarte, vorsichtige und immer etwas ängstliche Kate Fielding? Seine Erregung wuchs. Obwohl dieses Spiel alles andere als unschuldig war, schwang doch eine berückende Naivität darin mit, die Damon höchst erregte.
    Ihre Finger glitten unter sein T-Shirt und strichen

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