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Nacht der Tiger

Nacht der Tiger

Titel: Nacht der Tiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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überflutete das Licht die Einfahrt. Justus wollte schon auf den Auslöser drücken. Doch er erstarrte genauso wie Peter und Bob.
    Das da drüben waren keine Menschen. Es waren zwei riesige Tiger, die auf das Auto zusprangen!

Auf Tigerjagd
    »Seht ihr, was ich sehe?« Peter traute seinen Augen nicht.
    »Was ist das denn?« Auch Bob war fassungslos.
    Justus hingegen hatte sich vom ersten Schreck erholt. Er erfasste die Gestalten mit dem kleinen Monitor der Kamera, zoomte sie heran und drückte ab. »Eine recht fantasievolle Tarnung, um die Überwachungskamera zu überlisten.« Er schoss ein weiteres Foto.
    Einer der beiden Tiger hantierte an der Fahrertür herum, die im nächsten Moment aufsprang. Ein ohrenbetäubender Alarm jaulte durch die Nacht. Kurz darauf stieg auch der andere Tiger in den Mercedes. Im Nachbarhaus ging Licht an.
    »Tigermasken! Die Fotos dürften keine große Hilfe sein«, meinte Bob. »Und gesagt haben sie auch nichts«, fügte er enttäuscht hinzu und nickte Richtung Mikrofon.
    Justus kroch aus den Büschen. »Los, Kollegen. Zum Käfer!«
    »Was hast du vor?« Peter schlängelte sich nach draußen.
    »Wir verfolgen sie, was sonst?«
    »Das war nicht –«
    »Abgemacht, ich weiß. Aber wir haben nichts in der Hand!«
    Im Haus mit der Nummer zweiunddreißig gingen jetzt auch die Lichter an. Und in die anderen Nachbarhäuser kam ebenfalls Leben. Ein Mann öffnete die Haustür und sah hinüber zum Mercedes. Immer noch heulte die Alarmanlage. Doch plötzlich jaulte der Motor auf und die Hupe verstummte.
    »Schnell!« Justus nahm die Kapuze ab und rannte los.
    »Just! Mann!«
    »Komm schon!« Bob half Peter auf die Beine.
    Der Mercedes stieß heulend nach hinten, bremste mit quietschenden Reifen und schoss davon.
    Bob riss sich die Kapuze vom Kopf und preschte zur Fahrerseite. »Den kriegen wir nie!« Er nestelte den Schlüssel ins Schloss.
    »Beeil dich!« Justus quetschte sich auf den Rücksitz, kaum dass Bob die Tür geöffnet hatte. Als Peter drin war, stieg der dritte Detektiv aufs Gas.
    »Er ist links abgebogen, oder?«
    »Jaja, tritt drauf, Bob!«, rief Justus. »Wahrscheinlich fährt er bald langsamer. Er will ja nicht jede Polizeistreife auf sich aufmerksam machen.«
    Als der dritte Detektiv um die Ecke fuhr, sahen sie auf der fast leeren Straße gerade noch die Rücklichter des Mercedes vor einem Pick-up verschwinden, den die Autodiebe überholt hatten.
    »Wir müssen neben sie kommen!« Justus zwängte sich zwischen die Vordersitze. »Die haben die Masken sicher längst abgenommen. Vielleicht können wir ihre Gesichter sehen.«
    »Ich tu, was ich kann.« Bob erhöhte die Geschwindigkeit. »Apropos Maske, Peter.« Der dritte Detektiv sah zur Seite.
    »Was denn?«
    »Du kannst Tante Mathildas Strumpfhose jetzt auch abnehmen.«
    Der Zweite Detektiv streifte sich mit einem mürrischen Grunzen die Kapuze ab. »Gib mir das Handy, Just!«, verlangte er anschließend. »Ich ruf die Polizei an und sag denen, wo wir sind. Dann können sie den Typen den Weg abschneiden.«
    »Gute Idee!« Justus holte das Handy aus der Tasche und reichte es ihm nach vorne.
    »Da ist er!« Bob deutete durch die Windschutzscheibe, wo der Pick-up gerade rechts abbog. Zwischen ihnen und dem Mercedes befand sich nur noch ein Kleinwagen. »Er hat tatsächlich Tempo rausgenommen.«
    Justus nickte. »Saug dich langsam ran!«
    Peter tippte die 911 und wartete. »Und dann winken wir freundlich rüber, oder was? Schießen ein Erinnerungsfoto?«
    »Ich lass mir was einfallen.«
    »Ja, hallo!«, rief Peter ins Handy. »Wir verfolgen gerade zwei Autodiebe auf der Pineapple Road Richtung Westen. Sie fahren einen schwarzen –« Der Zweite Detektiv stutzte. »Nein, hören Sie, das ist kein Scherz! Wir haben –« Wieder wurde er unterbrochen. »Aber wenn ich Ihnen doch sage, dass –« Peter sah das Handy verdutzt an. »Aufgelegt! Ich soll die Leitung nicht blockieren, sonst gibt’s Ärger. Spinnen die?« Er wollte nochmals anrufen, doch Justus fiel ihm in den Arm.
    »Lass gut sein, die glauben dir doch nicht. Außerdem müssen wir uns jetzt konzentrieren. Es wird spannend.« Er nickte nach vorne. Bob hatte den Kleinwagen mittlerweile passiert und sich dem Mercedes auf weniger als zehn Meter genähert. In einigen Augenblicken würden sie neben ihm sein.
    »Der hat getönte Scheiben«, sagte Bob.
    Auf der dunklen Verglasung des noblen Gefährts spiegelten sich die Straßenbeleuchtung und die Neonreklamen der Gebäude wider. Wie

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