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Nacht der Tiger

Nacht der Tiger

Titel: Nacht der Tiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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Sie hatten ihn zwar schon öfter erlebt, wenn er schlecht gelaunt gewesen war, und sie wussten, dass er manchmal etwas schroff sein konnte. Nicht immer war er begeistert von den Unternehmungen der drei ??? und hielt ihre ganze Detektivarbeit für viel zu gefährlich. Aber heute? Erverhielt sich so, als wären sie gar nicht da. Oder noch schlimmer: als wären sie lästige Insekten.
    Unschlüssig standen die Jungen neben den Männern und wussten nicht, was sie tun sollten. Cottas Art hatte sie so sehr verunsichert, dass sie sich nicht trauten, das Gespräch der Männer nochmals zu unterbrechen. Also warteten sie.
    Nach einigen weiteren Wortwechseln sah Cotta wieder zur Seite. »Wollt ihr zu mir?« Es klang eher wie: Seid ihr immer noch da?
    »Ja, wir wollten mit Ihnen über eine Sache reden.« Justus stotterte fast.
    »Lass mich raten.« Cottas Miene verzog sich zu einem ironischen Grinsen. »Ihr seid auf ein unheimliches, rätselhaftes Geheimnis gestoßen, hinter dem die finstersten Verbrecher stecken, mit denen wir es jemals zu tun hatten?«
    Die drei starrten Cotta verblüfft an, seine Worte hatten ihnen die Sprache verschlagen. Die beiden anderen Polizisten lächelten, Kershaw mit unverhohlener Schadenfreude.
    »Im Moment«, Cottas Stimme triefte vor Sarkasmus, »besteht das Geheimnis zwar nur aus einer alten Blechdose, in der sich eine grüne Spielzeugkröte befindet. Aber ganz bestimmt könnt ihr mir sagen, wofür diese ominösen Gegenstände eigentlich stehen. Die Landung von außerirdischen Fröschen? Den Aufstand der Spielzeugfabrikanten, die eigentlich alle Roboter sind? Na? Na?«
    Bob riss sich zusammen. »Inspektor Cotta, haben wir irgendetwas falsch gemacht?«
    Cotta lachte beißend. »Nein, dafür seid ihr viel zu grün hinter den Ohren. Aber dennoch solltet ihr endlich mal kapieren, dass das hier«, er machte eine weit ausholende Armbewegung, »kein Teil eures großen Abenteuerspielplatzes ist.« Er sah sie finster an. »Hier arbeiten Polizisten, versteht ihr das? JedenTag und sehr hart. Und nur weil ihr euch in eurem zerbeulten Blechcontainer mit den ganzen schönen Detektivspielsachen mal wieder langweilt, können wir hier nicht alles stehen und liegen lassen, bloß um euren Flausen hinterherzujagen.«
    Den drei Jungen blieb die Luft weg. Peter spürte sogar einen großen Klumpen ganz oben in der Brust. Wut vielleicht. Oder etwas anderes. Selbst Cottas Kollegen schienen verwundert über die barschen Worte des Inspektors. Aber Justus glaubte in ihren Augen auch so etwas wie Zustimmung funkeln zu sehen – bei Kershaw konnte darüber kein Zweifel bestehen. Was die Situation für ihn nicht leichter machte.
    »Wir können gerne ein andermal wiederkommen«, sagte der Erste Detektiv so beherrscht, wie es ihm möglich war. Dennoch zitterte seine Stimme.
    Cotta sah sie mitleidig an. »Ich gebe euch dreien einen guten Rat: Werdet endlich erwachsen! Und dein Angebot betreffend: Nein, könnt ihr nicht. Verschont mich einfach in Zukunft mit euren Kindereien. Habt ihr verstanden?«
    Die drei Jungen waren unfähig zu nicken. Sie starrten Cotta nur aus großen Augen an.
    »Gut. Ich nehme das als ein Ja.« Cotta tippte sich an die Schläfe, drehte sich um und ging. Aber nach zwei Schritten machte er halt und wandte sich ihnen noch einmal zu. »Und geht bitte auch nicht einem meiner Kollegen auf die Nerven, klar? Die haben ebenfalls alle genug zu tun.«

    »Was war das denn?« Peter setzte sich auf die oberste Stufe der Treppe, nachdem sie das Polizeigebäude verlassen hatten. Er musste jetzt erst einmal durchatmen.
    »Ich bin immer noch wie vor den Kopf geschlagen.« Bob ließ sich neben seinem Freund nieder. »Das war doch nicht Cotta! Das war … ich verstehe das nicht!«
    »Das war so gemein!« Peter spürte den Klumpen immer noch. »Kindereien, hat er gesagt. Und dass wir uns nur langweilen!«
    Justus nahm neben Bob Platz. »Du hast recht, Bob. Das war nicht Cotta.«
    Peter sah zur Seite. »Wie? Du meinst, da hat sich ein böser Geist Cottas Körpers bemächtigt?«
    »Nein, Peter. Das meinte ich nicht.« Justus seufzte. Manchmal vergaß er einfach, wie anfällig sein Freund für übernatürliches Gedankengut war. »Ich meinte, dass das nicht der Cotta war, den wir kennen. Mit Cotta stimmt etwas nicht.«
    »Vielleicht hat er irgendwelche Sorgen? Oder Probleme?«, riet Bob.
    »So etwas in der Art, ja.«
    »Aber wieso pflaumt er dann uns an?« Peter verzog das Gesicht. »Ach was, anpflaumen! Fix und fertig gemacht

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