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Nacht der Tiger

Nacht der Tiger

Titel: Nacht der Tiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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Maus keine Spuren verwischte. Aber er konnte keinen Hinweis dafür entdecken, dass sich jemand an dem Computer zu schaffen gemacht hätte.
    »Da ist nichts. Nichts!« Der Erste Detektiv schüttelte den Kopf.
    Und auch die Überprüfung auf etwaige Fingerabdrücke ergab nichts. Entweder hatte der Einbrecher Handschuhe angehabt oder er war doch nicht am Computer gewesen.
    »Gott sei Dank«, sagte Bob erleichtert. »Die Vorstellung, dass jemand in unseren Dateien rumgeschnüffelt hat, behagt mir nämlich gar nicht.«
    »Vielleicht ist er ja nur zufällig an die Tastatur gekommen«, vermutete Peter.
    »Man zieht keine Tastatur zufällig nach vorn. Eher schiebt man sie nach hinten.« Justus verschränkte die Arme und ließ seinen Blick kreisen. »Ich verstehe das einfach nicht! Was wollte der Kerl nur hier drin?«

Botschaft von Geisterhand
    Die drei ??? führten ihre Suche außerhalb der Zentrale fort. Ihre Hoffnung setzten sie dabei vor allem auf Fußabdrücke oder Stofffasern. Vielleicht war der Mann an irgendeiner scharfen Kante hängen geblieben, als er so überstürzt geflohen war.
    Doch Fußabdrücke waren eher unwahrscheinlich, weil es seit Tagen nicht geregnet hatte und der Boden staubtrocken war. Und auch Stoffreste konnten sie nirgends entdecken. Der Mann hatte nicht zufällig etwas verloren, er hatte nichts angefasst, wie es aussah, und nichts hinterlassen. Für die drei Jungen blieb es ein völliges Rätsel, was der Einbrecher auf dem Schrottplatz gewollt hatte. Und am Ende fragten sie sich sogar, ob es sich überhaupt um einen Einbrecher gehandelt hatte.
    »Vielleicht hat sich einfach jemand verlaufen?«, überlegte Peter, während sie zum Schrottplatz zurückliefen.
    »Verlaufen? In die Zentrale?« Justus nickte ironisch.
    »Wir wissen doch gar nicht, ob er in der Zentrale war. Dein Gefühl, ein rotes Haar und eine verschobene Tastatur sind alles, was wir haben.«
    »Für mich sind das Indizien genug«, sagte der Erste Detektiv bestimmt.
    »Könnte ein Obdachloser gewesen sein, der einen Platz für die Nacht gesucht hat«, riet Bob.
    »Dafür gibt es tausend einfachere Möglichkeiten, als in unsere Zentrale einzusteigen«, widersprach Justus und öffnete das Tor. »Nein, nein. Wir haben etwas übersehen. Das fühle ich ganz deutlich.«
    »Justus!« Tante Mathilda war vors Haus getreten. »Bringst du bitte die Post mit?« Sie deutete auf den Briefkasten, der neben dem Einfahrtstor am Zaun hing. »Und wenn ihr Hunger habt – ich habe gerade ein Blech Schokoladenmuffins im Ofen.«
    »Das ist genau das, was ich jetzt brauche«, brummte der Erste Detektiv und lief zum Briefkasten.
    »Geht mir genauso«, pflichtete ihm Peter bei.
    Am Küchentisch gingen die drei Jungen noch einmal alle Möglichkeiten durch. Welche Gründe könnte jemand haben, sich nachts auf dem Schrottplatz und in ihrer Zentrale herumzutreiben, wenn er weder etwas stehlen noch etwas kaputt machen und auch nichts hinterlassen wollte?
    »Er wollte etwas überprüfen!«, sagte Peter mit vollem Mund. »In der Zentrale befinden sich Beweise gegen jemanden, von denen wir nichts wissen.«
    »Oder wir hatten überhaupt etwas, von dem wir nichts wussten«, fügte Bob hinzu. »Und das jetzt weg ist. Was uns nicht auffällt, weil wir ja gar nicht wussten, dass wir es hatten.«
    Peter hielt im Kauen inne. Dann verstand er.
    »Apropos auffallen«, sagte Tante Mathilda, die mit lautem Geklapper die Spülmaschine ausräumte. »Mir fällt auf, dass du die Post vergessen hast, Justus.«
    »Da war keine drin.«
    Tante Mathilda drehte sich um. »Schon wieder?«
    »Wie schon wieder?«
    »Das ist jetzt das dritte Mal in den vergangenen zwei Wochen, dass wir keine Post bekommen.«
    »Ist das so ungewöhnlich?«
    Tante Mathilda zuckte die Schultern. »Na ja, irgendeine Werbung ist zumindest jeden Tag im Briefkasten.«
    Die drei Jungen sahen sich erstaunt an.
    »Könnte es sein, dass …«, begann Bob, schüttelte dann aber den Kopf. »Nein. Jemand, der eure Post klaut, treibt sich nicht vorher auf dem Schrottplatz herum.«
    »Außerdem kommt der Postbote gewöhnlich nicht nachts«, ergänzte Justus.
    Ratlos starrten die drei ??? auf den Küchentisch. Irgendetwas stimmte hier nicht, das spürten sie alle. Aber sie hatten nicht den Hauch einer Ahnung, was es war. Schweigend wandten sie sich wieder ihren Muffins und dem Kakao zu.
    Danach gingen sie noch einmal in die Zentrale, um Peters und Bobs Theorien zu überprüfen. Wobei ihnen klar war, wie schwierig das war. Wie

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