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Nacht der Versuchung

Nacht der Versuchung

Titel: Nacht der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan , Pößneck GGP Media GmbH
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Vorfreude machte Mariellas mangelnden Enthusiasmus mehr als wett.
    Die vergangenen drei Tage waren für Mariella eine Qual gewesen. Es wäre schon schlimm genug gewesen zu entdecken, dass sie Xavier liebte, ohne dazu seine Gegenwart ständig ertragen zu müssen. Jedes Mal, wenn sie ihn ansah, wuchsen ihr Schmerz und ihre Gewissensbisse. Sie hatte keinen Appetit, schlief schlecht und sehnte den Augenblick herbei, da sie endlich ins Flugzeug steigen würde, das sie nach Hause brachte.
    Unter anderen Umständen hätte sie die bevorstehende Enthüllung ihres großen Frieses durch den Prinzen mit heftigem Lampenfieber erfüllt. Jetzt aber war es ihr fast gleichgültig, wie die illustren Gäste der Gala auf ihr Werk reagieren würden.
    „Komm schon“, drängte Tanya, „es ist Zeit aufzubrechen.“
    Und Mariella stand widerstrebend auf. Sie spürte, dass Xavier sie intensiv ansah, als sie zusammen mit Tanya den Hof betrat, wo er und Khalid neben dem Wagen warteten. Der heiße Wüstenwind zerrte an der feinen Seide ihres langen Kleides, und Mariella versuchte besorgt zu verhindern, dass der dünne Stoff zu viel offenbarte.
    Zu ihrer Erleichterung nahm Xavier vorn im Wagen neben dem Chauffeur Platz. Dennoch machte sie seine Anwesenheit nervös. Sie atmete den Duft seines After Shaves ein und verzehrte sich vor Sehnsucht nach ihm.
    „Arme Mariella, du bist sicher ganz nervös.“ Tanya, die neben ihr saß, schien ihre Angespanntheit zu spüren, auch wenn sie den Grund dafür falsch deutete, und drückte ihr tröstend die Hand. „Du hast seit deiner Ankunft kaum etwas gegessen und bist schon wieder ganz blass.“
    Kurz darauf hatten sie die Rennbahn erreicht. Xavier öffnete Mariella den Wagenschlag und half ihr beim Aussteigen. „Tanya hat Recht, du bist wirklich blass“, sagte er schroff und fasste sie beim Ellbogen, so dass sie ihm nicht ausweichen konnte.
    Mariella spürte, dass er auf diese Gelegenheit nur gewartet hatte, ihr die Meinung zu sagen. Seine Blicke waren ebenso eindeutig gewesen wie die knisternde Anspannung zwischen ihnen.
    „Was ist los, Mariella? Wenn es dich nicht nach Essen gelüstet, dann vielleicht nach Sex? Ist es das?“ fragte er unverblümt, aber nur für ihre Ohren bestimmt.
    „Nein!“ Sie versuchte sich aus seinem Griff zu befreien. Anscheinend hatte er ganz bewusst mit seiner Attacke gewartet, hatte einen Zeitpunkt gewählt, da sie ihm nicht entfliehen konnte, ohne eine peinliche Szene heraufzubeschwören.
    „Ach nein?“ spottete er. „Und warum zitterst du? Warum verschlingst du mich förmlich mit begehrlichen Blicken, wenn du meinst, ich würde es nicht merken?“
    „Das … tue ich doch gar nicht!“ widersprach sie. Aber das Blut schoss ihr heiß in die Wangen, und ihr Herz pochte wie wild.
    „Du lügst“, sagte Xavier leise. „Leugne es nicht. Es sei denn, du willst mich provozieren, es dir zu beweisen, dass ich Recht habe. Willst du das, Mariella?“
    „Hör auf! Hör bitte auf!“ flüsterte sie flehentlich.
    „Ich habe gestern mit deiner Agentin gesprochen. Sie hat mir versichert, dass du begeistert sein würdest zu erfahren, dass ich dich mit einem ganz besonderen Projekt beauftragen möchte. Deine Agentin war jedenfalls restlos begeistert, als ich ihr sagte, wie viel ich bereit sei für deine exklusiven … Dienste zu bezahlen.“
    Sein Spott tat ihr weh. „Xavier, bitte“, sagte sie verzweifelt.
    Seine Augen funkelten triumphierend. „Bitte, was?“
    „Mariella, Xavier … kommt schon“, rief Tanya in diesem Moment ungeduldig.
    „Wir kommen ja schon. Ich habe mit Mariella nur über einen gewissen … Plan gesprochen“, antwortete Xavier gelassen und führte Mariella zu der Gästeschar vor dem Eingang zur Loge.
    „Nun, meine liebe Schwägerin, ich denke, man darf getrost behaupten, dass dein Fries ein gewaltiger Erfolg ist“, meinte Khalid lächelnd. „Alle reden darüber und sind restlos beeindruckt!“
    Mariella bemühte sich, angemessen erfreut zu reagieren, aber ihr schmerzte das Gesicht vom erzwungenen Lächeln, und ihr brummte der Kopf von all den Fragen zu ihrem Fries. Außerdem erwartete sie jederzeit, dass Xavier seine spöttische Attacke wiederholen würde.
    „Khalid und ich wollen gleich etwas essen gehen“, wandte sich Tanya an sie. „Möchtest du nicht mit uns kommen?“
    Sie schüttelte unglücklich den Kopf. Das Letzte, was sie jetzt wollte, war etwas zu essen. Ihr war schon seit dem Aufstehen übel von der großen emotionalen Anspannung,

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