Nacht des Begehrens - Cole, K: Nacht des Begehrens
und wie lange es dauert, ich werde sie wiederfinde n … “
„Nur über meine Leiche.“ Er packte den Schwertgriff mit seiner Linken, griff an und hieb nach Ivos Kopf. Ivo parierte, und ihre Schwerter kreuzten sich mit einem lauten Scheppern.
Es folgte eine ganze Reihe von Angriffen, jeder wurde abgewehrt. Lachlain war aus der Übung, vor allem mit der linken Hand. Er spürte, dass die beiden anderen zurückkehrten, und stieß ein wütendes Knurren aus. Er stoppte einen Schlag von hinten und brachte mit einem Hieb seiner Klauen einen der beiden zu Fall.
Die beiden anderen nahmen Lachlain in die Mangel. Noch bevor er begriff, was geschah, erschien Ivo direkt vor ihm, schlug zu und translozierte sich wieder. Der Hieb schlitzte Lachlains Schulter und Brustkorb auf, und er brach taumelnd zusammen.
33
Feuchter Efeu. Eichen. Zu Hause. Irgendwie hatte sie es geschafft.
Zumindest bis auf das Gelände von Val Hall. Aber ihre Haut qualmte immer noch, und durch ihre Verletzungen war sie so schwach wie ein neugeborenes Kind. Wie viel Blut sie wohl verloren hatte? War sie so weit gekommen, nur um jetzt im Morgengrauen zu sterben?
Sie versuchte sich umzudrehen und auf alle viere aufzurichten, aber sie schaffte es nicht. Durch die Anstrengung sah sie auf einmal nur noch verschwommen. Als sie wieder klar und deutlich sehen konnte, erblickte sie einen kräftigen schwarzhaarigen Mann, der auf sie hinuntersah. Mit zusammengezogenen Augenbrauen hob er sie hoch und marschierte die lange Auffahrt zum Herrenhaus hinauf. Emma dachte zumindest, es sei die Auffahrt. Aber vielleicht irrte sie sich ja auch in Bezug auf ihn, und er war am Ende gar kein Mann.
„Nur die Ruhe, mein Mädchen. Ich weiß, dass du Emmaline bist. Deine Tanten haben sich Sorgen gemacht.“ Tiefe Stimme. Seltsamer Akzent. Europäisch und wohlhabend. „Ich bin Nikolai Wroth.“
Warum kam ihr der Name bloß so bekannt vor? Sie schielte zu ihm hoch. „Sind Sie mit meinen Tanten befreundet?“ Ihre Stimme klang schwach.
„Mit einer von ihnen. Wie es scheint, nur mit einer.“ Ein kurzes Lachen ohne jeden Humor. „Myst ist meine Frau.“
„Myst ist verheiratet?“ War sie deshalb weggewesen? Nein, unmöglich. „Das ist komisch.“
„Ich fürchte, der Witz geht auf meine Kosten.“ Als sie das Herrenhaus erreicht hatten, brüllte er: „Annika, ruf die verfluchten Geister zurück und lass mich rein.“
Emma starrte in den Himmel empor, wo wirbelnde rote Schwaden aus zerfetztem Stoff das Haus umkreisten. Gelegentlich entdeckte sie ein ausgemergeltes, skelettartiges Gesicht, dessen Schönheit sich erst dann offenbarte, wenn man ihm in die Augen schaute.
Der Preis für diesen Schutz war Haar von jeder der Walküren im Haus. Die Geister flochten jede einzelne Strähne in einen einzigen langen Zopf, und wenn der lang genug war, mussten sich alle lebenden Walküren eine gewisse Zeit lang ihrem Willen unterwerfen.
„Myst ist noch nicht wieder da“, rief jemand aus dem Haus. „Aber das weißt du wohl selbst, denn sonst würdet ihr sicher gerade wieder splitterfasernackt auf dem Rasen vor dem Haus Unzucht treiben.“
„Die Nacht ist noch jung. Lass uns Zeit.“ Zu sich murmelte er: „Außerdem war es ein Feld und eine Meile weit weg.“
„Hast du nicht noch einen Termin auf der Sonnenbank, Vampir?“
Emma erstarrte. Vampir? Aber seine Augen waren nicht rot. „Sind Sie mir gefolgt?“
„Nein, ich habe darauf gewartet, dass Myst vom Einkaufen zurückkehrt, und dann habe ich gespürt, wie du dich in den Wald transloziert hast.“
Ein Vampir, der auf Myst wartete? Er hatte gesagt, sie sei seine Frau. Sie holte tief Luft. „Sie sind der General, nicht wahr?“, flüsterte sie. „Von dem man Myst mit Gewalt losreißen musste?“
Sie glaubte zu sehen, wie seine Mundwinkel zuckten. „Hat man dir das so erzählt?“ Sie nickte ernsthaft. „Es beruhte auf Gegenseitigkeit, das kann ich dir versichern.“ Er blickte die Auffahrt entlang, als ob er sich wünschte, Myst dort zu sehen. „Wie viel Unterwäsche kann denn eine Frau schon brauche n … ?“, murmelte er leise vor sich hin.
Und dann kam auf einmal Annika laut kreischend auf sie zugerannt, während sie schwor, sein Tod würde langsam und schmerzlich sein.
Erstaunlicherweise blieb sein Körper vollkommen entspannt. „Wenn du nicht endlich damit aufhörst, mir nach dem Leben zu trachten, müssen wir mal ein ernstes Wort miteinander reden, Annika.“
„Was hast du ihr angetan?“, kreischte
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