Nacht des Begehrens - Cole, K: Nacht des Begehrens
Verbindung treten? Zufällig gibt es nämlich einen Walküren-Koven in New Orleans, der fest entschlossen ist, meiner Familie bei lebendigem Leib die Haut abzuziehen.“ Und Garreth war das letzte noch lebende Mitglied seiner unmittelbaren Familie. Dafür hatte Demestriu gesorgt. Lachlains Vater war während der letzten Akzession ums Leben gekommen, seine Mutter vor Kummer gestorben, und sein jüngster Bruder, Heath, hatte sich aufgemacht, um für sie alle Rache zu nehme n …
„Walküren?“ Harmann runzelte die Stirn. „Darf ich frage n … ?“ Als Lachlain den Kopf schüttelte, sagte er: „Garreth ließ mich schwören, noch in derselben Minute Verbindung mit ihm aufzunehmen, in der ich irgendetwas über Euch in Erfahrung bringe. Er wa r … nun, sagen wir, er hat die Nachricht von Eurem mutmaßlichen Tod nicht ganz so aufgenommen, wie wir gehofft hatten, vor allem nach dem Verlust so vieler seine r … Eure r … “ Er verstummte. Nach einigen Sekunden fuhr er fort. „Also habe ich natürlich, gleich nachdem ich das Tor hinter Euch schloss, versucht, ihn zu erreichen. Aber mir wurde berichtet, er sei für ein paar Tage alleine unterwegs.“
Einen kurzen Augenblick lang überkam Lachlain Angst um Garreth, der irgendwo da draußen ganz allein und ohne die geringste Ahnung der drohenden Gefahr war. Auf der Jagd nach keltischen Pelzen. Nein. Die würden ihn nicht erwischen. Garreth war so listig, wie sie wild waren.
„Es ist von allergrößter Wichtigkeit, ihn aufzuspüren. Versuch’s weiter.“ Sein Bruder war der Einzige, dem er Emma anvertrauen würde, während er sich aufmachte, um blutige Rache zu nehmen. „Außerdem will ich sämtliche Informationen, die ihr seit meinem Verschwinden über die Horde zusammengetragen habt, und alles, was wir über die Walküren haben. Ich will alle Medien, die mir dabei helfen können, mich in diese Zeit einzugewöhnen. Und sorg dafür, dass die Ältesten noch nichts von meiner Rückkehr erfahren. Nur mein Bruder darf es wissen.“
„Aye, selbstverständlich, aber darf ich fragen, was Ihr damit meint, wenn Ihr davon sprecht, Euch in diese Zeit einzugewöhnen? Wo habt Ihr Euch denn zwischenzeitlich aufgehalten?“
Lachlain zögerte kurz. „Im Feuer“, gab er schließlich zu. Es bestand keinerlei Notwendigkeit, die Katakomben zu beschreiben. Er könnte sowieso nicht vermitteln, wie grauenhaft es dort gewesen war.
Harmann legte die Ohren an und es flackerte die letzte Gestalt, die er angenommen hatte, kurz wieder auf, wie es häufig passierte, wenn er bekümmert war. Einen Augenblick lang sah er wie der junge Mann aus, den Emma zu Gesicht bekommen hatte, bevor er wieder zu seinem drahtigen Dämonenkörper zurückkehrte. „A-Aber das ist nur ein Gerücht, das sie verbreiten.“
„Es ist wahr, und ich werde dir ein andermal davon berichten. Jetzt vermag ich nicht daran zu denken. Ich habe nur vier Tage, vier Nächte , um Emma davon zu überzeugen, bei mir zu bleiben.“
„Will sie denn nicht bleiben?“
„Nein, ganz und gar nicht.“ Eine vage Erinnerung blitzte in seinen Gedanken auf: wie sie zitternd unter der Dusche stand, die Augen fest zugekniffen, um nicht zu sehen, was er mit ihr macht e … Seine Klauen gruben sich in seine Handflächen. „Ich war nicht imme r … gut zu ihr.“
„Weiß sie, wie lange Ihr schon wartet?“
„Sie weiß nicht einmal, dass sie meine Gefährtin ist.“
Die Zeit verrann. Sie musste unter allen Umständen beim nächsten Vollmond an Lachlains Seite stehen. Er kannte die Wirkung, die er auf jeden Lykae ausübte, der seine Gefährtin gefunden hatte. Lachlain wusste, wenn er sie bis dahin noch nicht vergrault hatte, dann würde ihm dies spätestens in jener Nacht gelingen. Es sei denn, sie hätte sich inzwischen ein wenig mehr an ihn gewöhnt.
Und sie wäre nicht länger jungfräulich. Niemals hätte er gedacht, dass die Nachricht, dass seine Gefährtin noch unberührt sei, ihn in Schrecken versetzen könnte. Emma war so sanft und freundlich, und der Gedanke daran, ihr jungfräuliches Blut zu vergießen, solange sie noch nicht vollständig genesen und er aber schon dem Mond ausgeliefert war, entsetzte ihn.
Schon bald würden die Ältesten über Kinevane hereinbrechen, ohne einen Hehl aus ihrem Hass für sie zu machen. Bis dahin mussten Emma und er die Vereinigung vollzogen haben. Sie musste sein Mal tragen, damit ihnen klar war, dass sie ihr keinen Schaden zufügen durften.
Aber wie konnte er erwarten, dass sie all das
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