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Nacht des Schicksals

Nacht des Schicksals

Titel: Nacht des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grace Green
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Jodi Spencer in ein schäbiges Motelzimmer einladen.
    “Oh ja!”, fiel Jodi ein. “Nur eine Minute, Mrs Westmore? Wir bleiben auch nicht lange, stimmt’s, Dad?”
    “Liebes, wir fahren besser nach Hause”, entschied Brodie. “Ich möchte nach Hayley sehen.”
    Kendra, die den Atem angehalten hatte, atmete wieder aus. “Stimmt etwas nicht mir ihr?” Sie sah Brodie über die Köpfe der Kinder hinweg an.
    “Als wir losfuhren, fühlte sie sich nicht so gut.” Sein Blick ruhte auf ihrem Haar, als würde Brodie überlegen, ob er darüber streichen sollte. Tatsächlich hätte sie schwören können, dass er es in der Dunkelheit des Kinos auch tatsächlich mehrmals getan hatte.
    Kendra spürte, wie sie errötete. “Es tut mir leid, das zu hören. Ich hoffe, es geht ihr besser, wenn ihr nach Hause kommt.” Sie griff nach ihrer Tasche und legte Megan die Hand auf die Schulter. “Gehen wir. Jodi kann uns ein andermal besuchen, okay?”
    Als sie sah, dass Brodie aussteigen wollte, fügte sie schnell hinzu: “Mach dir keine Mühe”, und stieß die Wagentür auf. In der Stimmung, in der er zu sein schien, würde er sie womöglich küssen wollen, und in der Stimmung, in der sie war, würde sie es womöglich zulassen. Es knisterte förmlich zwischen ihnen. Auf unsicheren Beinen stieg sie aus.
    “Gute Nacht, Megan”, rief Jodi ihnen nach. “Bis morgen.”
    Brodie sah Kendra eindringlich an. “Willst du nicht doch morgen Nachmittag mitkommen?”, drängte er. “Und erzähl mir nicht, dass du zu beschäftigt bist. Du musst nur noch ein paar Kartons auspacken.”
    “Vielen Dank, aber ich muss am Nachmittag oben im Haus sein. Es haben sich ein paar Interessenten angemeldet, die die Gartenarbeit übernehmen möchten.”
    “Ach so.” Er ließ den Motor im Leerlauf aufheulen. Er hatte die Ärmel seines Sweatshirts hochgeschoben, sodass Kendra sehen konnte, wie sich die Muskeln seiner Unterarme beim Griff um das Lenkrad anspannten – wunderbare Arme, stark und muskulös und mit feinen schwarzen Härchen bedeckt. Sie musste daran denken, wie einer dieser Arme den ganzen Abend auf der Rücklehne ihres Sitzes gelegen hatte. So nah … und doch so fern.
    Sie warf die Tür zu und winkte Brodie und Jodi noch einmal zu. Dann legte sie Megan den Arm um die Schultern und sah zu, wie der Wagen vom Parkplatz fuhr.
    “Das war ein schöner Abend, Mom”, stellte Megan fest. “Bist du nicht auch froh, dass Jodi und ihr Dad noch gekommen sind?”
    Kendra musste an Brodies Blicke denken, mit denen er ihren Abschiedsgruß erwidert hatte. “Ja.” Ein angenehmer Schauer rann ihr über den Rücken. “Ich bin auch froh, dass sie gekommen sind.”
    “Und hat dir der Film gefallen?”
    “Oh ja, natürlich.” Keinesfalls würde sie ihrer Tochter gestehen, dass sie nicht die leiseste Ahnung vom Inhalt des Films hatte. Sie war mit anderen Dingen beschäftigt gewesen.
    Sobald er nach Hause kam, sah Brodie nach Hayley. Er fand sie fest schlafend vor, und ihr Gesicht hatte eine gesunde Farbe. Leise schlich er aus ihrem Zimmer, und nachdem er Jodi Gute Nacht gesagt hatte, ging er wieder hinunter.
    Gerade kam Jack ins Haus. “Hallo, Dad.” Er gähnte. “Ich gehe ins Bett. Bis morgen.”
    “Gute Nacht, mein Sohn.” Brodie streckte den Arm aus und klopfte Jack liebevoll auf die Schulter. “Schlaf gut.”
    Während Jack nach oben verschwand, ging Brodie in die Küche und schenkte sich ein großes Glas kalter Milch ein. Auf dem Küchentisch entdeckte er ein angebrochenes Paket Schokoladenkekse. Mit der Milch in der einen und den Keksen in der anderen Hand schlenderte er ins Wohnzimmer, setzte sich in seinen Lehnsessel und schaltete den Fernseher ein. Es stand zwei zu zwei. Er steckte sich einen Keks in den Mund und wandte seine Aufmerksamkeit glücklich kauend dem Spiel zu.
    Das Klappbett war erstaunlich bequem. Kendra war schon halb eingeschlafen, als sie von Lärm auf dem Parkplatz gestört wurde. Autotüren wurden zugeschlagen, und ein Motor heulte auf. Ärgerlich murrend drehte sie sich auf die andere Seite. Laute Musik drang durch das offene Fenster zu ihr herein.
    Yesterday’s Memories
. Ihr Puls setzte einen Schlag aus, als sie die vertraute Melodie erkannte. Es war der größte Hit der Black Bats gewesen. Tragischerweise war die ganze Band vor fünf Jahren bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen.
    Mit siebzehn, vor fast neun Jahren, hatte Kendra sie bei einem Konzert in Seattle erlebt. Seitdem bekam sie jedes Mal eine

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