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Nacht des Verfuehrers - Roman

Nacht des Verfuehrers - Roman

Titel: Nacht des Verfuehrers - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lydia Joyce Gabi Langmack
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Nerven surren.
    »Bitte«, wimmerte sie und erkannte ihre eigene Stimme kaum wieder.
    »Nun, das hört sich doch nach einem Flehen an«, sagte er heiser, seinen Mund an dem ihren.
    » Dumitru!«
    » Und fünftens«, murmelte er, als hätte sie nichts gesagt, »werde ich dich lieben, wie ich dich noch nie zuvor geliebt habe.«
    Und dann war seine Erektion da, an ihrer Öffnung, und schob sich ganz in sie. Sie bewegten sich zusammen, und Alcy wusste nicht, wessen Rhythmus es war, dem sie folgten. Es trieb sie an, und die Lust ließ Alcy sich fester und fester spannen, bis sie zerbarst und sie gemeinsam in einen glorreichen freien Fall stürzten. Alcy war im wilden Taumel der Gefühle nicht allein, konnte Dumitru noch immer
fühlen, nicht nur das Vergnügen, das er ihr bereitete, sondern auch seine Präsenz. Sie hätte fast vor sinnlosem Glück geweint, als die Fragmente ihrer Lust sich mit den ekstatischen Qualen ihrer beider Orgasmen mischten.
    Langsam kehrte die Welt zurück, und sie spürte die Decken wieder und auch den Boden darunter. Sie hörte, wie die Pferde sich bewegten, und fühlte, wie Dumitru langsamer wurde und auf sie sank, das Gewicht vorsichtig seitlich an sie gelehnt. Er zog sich zurück, legte sich neben sie und hielt sie lange Zeit an seine Brust gedrückt. Keiner von ihnen sagte ein Wort. Sie war zufrieden, einfach nur dazuliegen und seinen Herzschlag zu hören, der sich langsam wieder beruhigte.
    Nach einigen Minuten kroch die alte Kälte wieder durch die Decken und zehrte Alcys warme Mattigkeit auf. Also wühlte sie sich unter den Decken heraus, um nach ihren Kleidern zu suchen. Sie zog das Unterkleid an und das Korsett darüber, so steif es auch war. Sie würde es der Wärme wegen brauchen. Auch der Kopfschmerz von vorhin war mit voller Wucht zurückgekehrt – eigentlich war er nie ganz fort gewesen.
    »Könntest du es ein bisschen fester zurren?«, fragte sie und drehte sich so, dass er die Schnüre zu fassen bekam. Sie zog das Unterkleid glatt, das nach oben gerutscht und sich zwischen ihren Beinen verheddert hatte. »Nicht allzu fest. Ich will es nur ein bisschen warm haben.«
    Er gehorchte, fand die Schnüre auch im Dunklen relativ rasch und zog kräftig an. Sobald das Korsett nicht mehr lose um ihren Körper hing, sagte sie: »Das reicht.«
    »Das sind keine vierzig Zentimeter mehr«, sagte er und legte seine Hand um ihre Taille.

    Sie hielt einen Moment lang still, genoss seine Berührung, bevor die zunehmende Kälte sie nach den Unterröcken fassen ließ. »Nein. Das Korsett, das Prinz Obrenovi mir hat bringen lassen, misst fünfzig Zentimeter.« Sie hielt inne, während sie sich in ihre Unterröcke wand, dann gab sie zu: »Aber die Kleider waren für eine Sechzig-Zentimeter-Taille, also trage ich mein Korsett so etwa auf achtundfünfzig, seit wir Belgrad verlassen haben.«
    »Besser für eine Landpartie?«, fragte er amüsiert.
    »Ja, sicher«, antwortete sie und gestand ihm ohne Murren seinen Sieg zu. »Und fürs Schwimmen in der Donau und einen Ritt durch halb Europa auch. Natürlich heißt das, dass ich in kein einziges Kleid mehr passen werde, wenn wir in Severinor zurück sind.« Zurück in Severinor – es war das erste Mal, dass sie den Gedanken laut ausgesprochen hatte, und irgendwie wurde er dadurch realer.
    »Ich denke, ich kann dieses Opfer zum Wohle deiner Gesundheit bringen – solange du dein Geld benutzt, um dir neue Sachen zu kaufen.«
    Dein Geld . Sie stockte mitten in der unmöglichen Aufgabe, in der Dunkelheit die richtigen Rockbänder zu verknoten. »Du meinst das doch ernst, oder?«
    »Dass du sie selber kaufen musst? Absolut!«, erwiderte er leichthin, auch wenn ein Unterton in seiner Stimme keinen Zweifel daran ließ, dass er genau wusste, was sie meinte. »Mein Jahreseinkommen beläuft sich auf lediglich fünftausend Pfund. Das hört sich vielleicht nach einer ganzen Menge an, aber ein paar tausend Pfund auszugeben, um meine Frau neu einzukleiden, wäre übertrieben.«
    »Achthundert«, berichtigte sie und lächelte dümmlich in die Dunkelheit. Ihre tastenden Hände fanden das Seidenkleid.
Sie zog es sich über den Kopf, ließ die Knopfleiste klaffend offen stehen und näherte sich Dumitru, bis ihre kalte Wange an seiner warmen Brust lag. »Danke«, flüsterte sie.
    »Unkonventionelle Frauen verabscheuen konventionelle Weisheiten«, flüsterte er zurück, und da wusste sie, dass er nur wie früher stichelte.
    Sie seufzte dramatisch, rückte den Kopf zurecht,

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