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Nacht des Verfuehrers - Roman

Nacht des Verfuehrers - Roman

Titel: Nacht des Verfuehrers - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lydia Joyce Gabi Langmack
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nach Frankreich gegangen bin.«
    »Dann würde ich gern mit ihm arbeiten«, sagte sie mit einer Begeisterung, die nur echt sein konnte. »Er hat ein so gütiges Gesicht.«
    Dumitru schnaubte vor Lachen. »Er sieht wie ein alter Bär aus!«
    »Aber seine Augen nicht«, widersprach Alcy. »Sie sind sehr freundlich.«

    »Vielleicht kann ich mich nur zu gut an die vielen Schläge erinnern, die ich von ihm bekommen habe. Jedenfalls macht er mir immer noch ein bisschen Angst«, flüsterte Dumitru mit gespielter Ehrfurcht.
    »Du hast sie zweifelsohne verdient.« Sie redete hochmütig daher, doch ihre Augen blitzten verschmitzt.
    »Nun, er hat mir keine Prügel verpasst, die mein Vater mir nicht auch gegeben hätte«, gestand Dumitru und lehnte sich im Stuhl zurück. »Aber ich bin nicht besonders darauf erpicht, ihn in seinem Besuchszimmer aufzusuchen, in dem er uns immer verprügelt hat. Dann wäre das also geklärt, oder?« Er kehrte zum eigentlichen Thema zurück.
    »Ja«, sagte sie. Sie zögerte ein wenig und aß ein paar Bissen von ihrem Braten, bevor sie dezidiert weiterredete. Er wusste, dass sie sich ihre Worte sorgsam zurechtlegte. »Ich habe ein paar Ideen, was unsere Räumlichkeiten angeht, die ich gerne mit dir besprechen würde, wenn es dir nicht allzu sehr auf die Nerven geht.«
    »Sicher nicht«, sagte er, auch wenn er annahm, dass das bestimmt der Fall sein würde.
    »Ich würde gern meinem Agenten in Genf schreiben und schönere … und für mein Zimmer ein paar Möbel bestellen, die mehr nach meinem Geschmack sind. Das heißt, dass ich einen Teil meiner Mitgift auf mein Zimmer verwenden würde, falls du nicht so sehr an dem Zimmer hängst, dass du es lieber so lassen möchtest, wie es ist.«
    Die Verbitterung, die Volynroskyjs Mitteilung ihm heute Vormittag beschert hatte, legte sich wie ein schwarzer Schleier über seine Stimmung. Allein der Gedanke, dass er sich nur wenige Stunden zuvor ausgemalt hatte, wie er seiner Frau genau damit eine Freude bereiten könnte! Aber
jetzt hatte er für dergleichen nicht mehr das Geld, selbst wenn er willens gewesen wäre, seine anderweitigen Verpflichtungen zu ignorieren. Und als ihm seine Unfähigkeit klar wurde, kam auch die Erkenntnis, dass er sich um seiner selbst willen auf die Veränderung gefreut hatte. »Es ist eine recht sonderbare Ansammlung alter Sachen, nicht wahr?« Dumitru versuchte, so unbeteiligt wie möglich zu wirken. »Mach nur. Du kannst die ganze Suite so einrichten, wie du gerne möchtest«, setzte er hinzu, als käme ihm der Einfall erst jetzt.
    »Es macht dir wirklich nichts aus?«, fragte sie und sah sich in dem schäbigen Salon um. »Bedeuten dir die Möbel deiner Familie denn nichts?«
    »Das ist schon in Ordnung«, sagte Dumitru und verkniff sich die Bemerkung, dass der Zustand des Raums auf Geldmangel beruhte, nicht auf sentimentalen Gefühlen. »Die besseren Stücke können wir in andere Zimmer stellen, wo Alter und Gepränge mehr zählen als Komfort. Und die Sachen, die weder einen historischen noch einen familiären Wert haben, geben wir Stana Bucãtaru. Sie weiß immer, wer gerade dringend etwas braucht.« Er hielt inne, wog die eigene Würde gegen seinen Wunsch nach Bequemlichkeit ab. »Und wenn du ohnehin schon alles umgestaltest, solltest du vielleicht auch an moderne Öfen für alle Zimmer denken. Ich verwende im Winter Kohlebecken, und der Kamin hier im Salon raucht ganz entsetzlich. Deiner ist der einzige, der ein wenig wärmt. Ich bin die Unbequemlichkeiten gewohnt, aber du würdest darunter leiden.« Es hörte sich lässig an, ganz so, als seien tränende Augen und kalte Füße ihm völlig einerlei.
    »Ich verstehe«, sagte sie, und ihr Tonfall ließ vermuten,
dass ihr die untauglichen Feuerstellen nie in den Sinn gekommen wären. »Falls du nichts gegen eine Veränderung der Raumaufteilung einzuwenden hast, würde ich gern ein paar Leute engagieren, die mein Gemach in sinnvollere Zimmer unterteilen. Ich wollte es eigentlich nicht ansprechen, aber da du nun schon die Öfen erwähnt hast …« Sie sah ihn entschuldigend an. »Ich will nicht, dass du glaubst, ich wüsste das Zimmer nicht zu schätzen. Es ist um vieles größer als jedes Schlafzimmer, das ich je hatte. Aber ich hätte gern ein separates Studierzimmer, ein Schlafzimmer und ein Ankleidezimmer.«
    Er lächelte sie an, obwohl ihm ein irrationaler Groll den Magen abdrückte. »Ein Studierzimmer statt des Salons. Das hätte ich mir denken können.«
    Alcyone errötete

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