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Nacht in Angst

Nacht in Angst

Titel: Nacht in Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Marx
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dann ein leises Poltern und es blieb einige Sekunden lang still. Schließlich hörte Justus flüsternde Stimmen.

21.20 Uhr – Lauschangriff
    Als Peter die Hand auf seinem Mund spürte, fiel er vor Schreck fast in den Fahrstuhlschacht. Doch ein Arm legte sich um seine Schulter und hielt ihn fest. Peter versuchte, sich loszureißen, aber der Griff war eisern. Um Hilfe zu schreien hatte keinen Zweck. Es wunderte Peter, dass der Fremde nicht nach Verstärkung rief. Und warum hielt er ihm eigentlich den Mund zu? Etwas stimmte hier nicht. »Schhht!«, zischte der Mann leise. »Du gehörst nicht zu denen, oder?« Peter gab seinen Widerstand auf. Fast augenblicklich löste sich die Umklammerung des Fremden. Und als der Zweite Detektiv antworten wollte, verschwand auch die Hand von seinem Mund, jedoch nicht ohne Warnung: »Sei leise!«
    »Wer sind Sie?«, flüsterte Peter und drehte sich um. Das Gesicht des Mannes war in der Dunkelheit nur ein schwarzer Fleck. »James Elroy«, stellte er sich knapp vor. »Ich bin der Nachtwächter.«
    »Der Nachtwächter?«, fragte Peter überrascht – und ein wenig zu laut.
    »Pst!«
    »Ja, schon gut. Seit wann sind Sie hier? Wissen Sie, was hier vor sich geht?«
    »Ich weiß, dass der Strom plötzlich ausfiel und fünf Leute in das Museum eindrangen. Ich wollte die Polizei alarmieren, doch in diesem Gebäude funktioniert buchstäblich nichts mehr. Dann bemerkte ich, dass Direktor Peacock in Begleitung von euch Jungs hier war.«
    »Was sollen wir jetzt tun? Wie kommen wir hier heraus?« gen. Raus kommen wir so schnell nicht. Es gibt nur zwei Aus gänge und die werden bewacht von diesem langhaarigen Typ.
    Du hast den Stein doch?«
    »Ja, ich habe ihn.« Peter holte ihn hervor.
    »Gib ihn mir! Ich weiß ein absolut sicheres Versteck für ihn.« Mr Elroy griff nach dem Edelstein, doch Peter zog die Hand im letzten Moment zurück. »Wer sagt mir, dass ich Ihnen trauen kann?«
    »Niemand sagt dir das!«, antwortete der Nachtwächter aufgebracht. »Aber ich arbeite für Direktor Peacock. Ich bin auf deiner Seite! Wenn diese Kerle dich erwischen und du den Stein bei dir hast, sind wir verloren. Oder glaubst du im Ernst, sie werden Zeugen leben lassen?« Peter erschrak. So weit hatte er noch gar nicht gedacht. »Aber was bringt es uns, den Stein zu verstecken? Wenn sie uns schnappen, sind wir trotzdem dran.« Mr Elroy schüttelte den Kopf. »Nicht, wenn sie die Beute noch nicht haben. Ohne das F euer des Mondes werden sie bestimmt nicht verschwinden.«
    »Woher wissen Sie das alles so genau?«
    Doch der Nachtwächter hatte keine Zeit mehr zu antworten. Schritte kamen näher. »Wir müssen verschwinden!«, zischte er, griff nach dem Stein und war zwei Sekunden später mit der Dunkelheit verschmolzen. Verdutzt blickte Peter auf seine immer noch geöffnete, aber nun leere Hand, dann in den Fahrstuhlschacht. Jetzt war es zu spät, mit Justus Kontakt aufzunehmen. »Ich komme wieder!«, flüsterte er hinunter in der Hoffnung, dass der Erste Detektiv ihn hören konnte. Dann schob er die Tür zu und suchte sein Versteck in der Insektenausstellung auf. »Ich habe heute ein verdammt schlechtes Timing«, murmelte er und wartete da Immer wieder sah Bob besorgt zu Mr Peacock hinunter, der nach wie vor bewusstlos am Boden lag. Er brauchte vielleicht ärztliche Hilfe, Bob konnte nichts für ihn tun. Inzwischen ging Alpha unruhig im Büro auf und ab. Er hatte wohl erwartet, dass seine Leute Peter schneller fassen würden. Bob kannte den Zweiten Detektiv gut genug, um zu wissen, dass er mit seinen sportlichen Höchstleistungen nicht so einfach zu fangen war. Aber es war nur eine Frage der Zeit. Er musste etwas tun! Er ging zum Schreibtisch hinüber und setzte sich langsam auf den Stuhl, den Anführer der Bande immer beobachtend. Doch Alpha schien ihn gar nicht zu bemerken. Bob nahm einen Kugelschreiber in die Hand und spielte damit herum. Dabei ließ er seinen Blick über den Tisch wandern. Im Schein der schwachen Neonröhre erkannte er schwarze Monitore, Computertastaturen und unzählige Knöpfe und Schalter an einem langen Bedienungsfeld, das an die Wand montiert war. Einige der Knöpfe waren beschriftet, jedoch meist nur mit Abkürzungen, denen Bob nicht viel entnehmen konnte. Vermutlich waren es Schalter für einzelne Sicherheitssysteme. Einige Schilder gaben auch ausführlicher Auskunft: »Kamera 1«, »Kamera 2«, »Kamera 3«, »Belüftung 1«, »Belüftung 2«, »Lift Notruf«, »Beleuchtung Foyer« …

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