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Nacht in Angst

Nacht in Angst

Titel: Nacht in Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Marx
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nicht lange, bis sich die Schritte dem Ausstellungsraum näherten. »Ernie, du bleibst auf dem Gang, damit er uns Durch die Dunkelheit des Saales glitten zwei Lichtfinger. Aber nicht so fahrig wie beim letzten Mal. Gezielt suchten sie jeden Winkel ab, leuchteten zwischen Wikingerhelmen und den toten Bildschirmen der Videoinstallationen. Dann näherten sie sich dem Schiff. Peter duckte sich noch tiefer. Er war froh, dieses Versteck gewählt zu haben. Die Reling war so hoch, dass sie ihn unmöglich entdecken konnten. Jedenfalls solange sie nicht auf die Idee kamen, an Deck zu suchen. Durch die schmalen Ritzen zwischen den Holzplanken fiel das grelle Licht der Taschenlampen. Es glitt auf Peter zu, immer näher und schließlich über ihn hinweg. Er wollte gerade erleichtert aufatmen, als der Lichtfleck plötzlich stehen blieb. 
    »Hier ist was!«, rief die Frau. »Leuchte mal rüber!« 
    Ein zweiter Lichtkegel gesellte sich hinzu. 
    »Das ist Blut! Jemand ist auf das Schiff geklettert.«

21.14 Uhr – Fluchtversuche
    »Mr Peacock!« Bob löste sich aus seiner Starre und rannte auf den am Boden liegenden Museumsdirektor zu. »Bleib stehen!«, fauchte Alpha und richtete die Waffe auf ihn. Bob gehorchte. »Aber… aber er braucht Hilfe!« Alpha zögerte einen Moment, dann senkte er seine Pistole und nickte. Nachdem der dritte Detektiv sich neben den Direktor gekniet hatte, drehte er ihn vorsichtig auf den Rücken und fühlte seinen Puls. »Er ist nur bewusstlos«, stellte er erleichtert fest. »Natürlich. Hätte ich ihn umbringen wollen, hätte ich meine Waffe anders benutzt. Das hat sich dieser Verrückte selbst zuzuschreiben. Ich hoffe, du lernst aus seinem Fehler. Los, bring ihn ins Büro!« Bob schleifte den bewusstlosen Mann vorsichtig aus dem Flur. Im Sicherheitsbüro zog er seine Anzugjacke aus, faltete sie zusammen und bettete den Kopf des Direktors darauf. Dabei fiel sein Blick auf Mr Peacocks Jackett. Aus der Tasche blitzte etwas hervor: die Schlüssel! »Er wacht nicht wieder auf«, sagte Bob und tastete erneut nach dem Puls. Wie zufällig rutschte er dabei in eine Position, die Peacock vor Alphas Blicken abschirmte. Rasch griff Bob nach dem Schlüsselbund und ließ ihn in seine Hosentasche gleiten. »Bestimmt haben Sie ihn schwer verletzt und er braucht einen Arzt.«
    »Der kommt schon wieder zu sich«, war Alpha überzeugt. »Sind Sie sicher?«, fragte Bob angriffslustig. Alphas Gesicht verfinsterte sich. »Hör zu, Junge. Ich kann auch anders mit dir umspringen! Du hast die Wahl: Entweder seumsdirektor das Händchen halten oder du liegst gleich neben ihm!« Bob schwieg. Alpha war kein Gegner, den er durch Reden in die Ecke drängen konnte. Justus hätte das vielleicht geschafft. Er konnte Gesprächspartner so beeinflussen, dass sie am Ende nicht einmal mehr ihren Namen wussten. Aber Justus war nicht hier. Plötzlich ging ihm auf, dass sie gegenüber Alpha und seiner Bande einen Vorteil hatten: Sie wussten, dass im Fahrstuhl noch zwei Menschen steckten. Nur hatten Justus und Morton keine Ahnung, in welcher Situation sie sich befanden. Und es gab keine Möglichkeit, sie zu informieren. Hoffentlich konnte wenigstens Peter den Gangstern entwischen. Vielleicht kam er sogar aus diesem Gefängnis heraus und konnte die Polizei verständigen. Allerdings hatte Bob nicht die leiseste Idee, wie er das fertigbringen sollte. Peter sackte schlagartig das Herz in die Hose. Sie hatten ihn entdeckt! »He! Komm raus! Wir wissen, dass du da oben bist!«, rief die Frau. Die Gedanken des Zweiten Detektivs rasten. Wenn er sich nicht stellte, würden sie vielleicht Gewalt anwenden. Andererseits … was machten sie mit ihm, wenn er sich tatsächlich stellte? »Du hast keine Chance! Wir haben dein Versteck umzingelt!« Das war eine Lüge. Sie waren nur zu zweit. Von umzingeln konnte keine Rede sein. Plötzlich hatte Peter eine Idee: Sie konnten nicht wissen, dass er noch hier oben war. Er hätte das Schiff längst verlassen haben können. Hoffentlich waren die Gangster auch so schlau, um so weit zu denken. »Vielleicht ist er gar nicht mehr da, Beth«, hörte er prompt den »Finden wir es doch heraus. Ich werde raufklettern. Hol Ernie zur Verstärkung!« Schritte entfernten sich, wenig später kamen zwei Personen zurück. »Ihr habt ihn?«
    »Fast. Er ist da oben. Wahrscheinlich jedenfalls.«
    »Und wenn er bewaffnet ist?«
    »Dann hätte er längst geschossen. Ich klettere jetzt rauf. Gebt mir Feuerschutz.« Peter blieb nur eine

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