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Nacht-Mähre

Titel: Nacht-Mähre Kostenlos Bücher Online Lesen
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Rauch aus dem Behältnis hervor. Er verdichtete sich zu einem riesigen Gesicht, das zu lachen begann. »Hohoho!« brüllte es. Es war Lachgas.
    Doch der Humor des Mundaniers beschränkte sich darauf, andere auszulachen und nicht selbst ausgelacht zu werden. Er zielte durch das Gesicht hindurch auf Bink und verfehlte ihn nur knapp. Imbri wurde nervös; diese Zauber waren alles andere als zuverlässig.
    Bink gab die Zauberei erst einmal auf. Er duckte sich hinter dem Rauch, zog sein Schwert und sprang den Mundanier an.
    Der erkannte, daß sein Bogen ihm auf diese geringe Entfernung nichts nutzte und zog ebenfalls hastig sein Schwert. Die beiden Männer trafen aufeinander – doch der Mundanier war viel jünger und schneller.
    Imbri trat vor, weil sie es nicht zulassen konnte, daß man ihren König umbrachte, während sie tatenlos zusah. Doch als sich das Lachgas verflüchtigt hatte, erschien auch schon der dritte Mundanier, einen Speer in der Hand. Er schlich sich an die beiden Kämpfenden heran und suchte nach einer Gelegenheit, dem König den Garaus zu machen.
    Imbri galoppierte auf ihn zu, wirbelte herum und trat mit beiden Hinterbeinen nach ihm aus. Sie traf den Speerkämpfer voll in die Brust und schleuderte ihn beiseite. Sie wußte, daß sie ihn entweder getötet oder zumindest so schwer verwundet hatte, daß er lange Zeit nicht mehr kämpfen würde. Nun hatte sie also Blut an den Hufen.
    Sie drehte sich um, um Bink zu helfen, doch der hatte seinen Gegner bereits erledigt.
    Anscheinend konnte er gut mit Schwertern umgehen; seine Geschicklichkeit hatte die Schnelligkeit des Mundaniers mehr als wettgemacht.
    Doch da tauchten schon wieder drei Mundanier mit gezückten Waffen auf. Pseudonymphen schwirrten umher, wichen tänzelnd den grabschenden Händen der Männer aus, bebten und zuckten verführerisch und stachelten die Wut der Punier nur noch mehr an.
    »Ich muß wieder Magie einsetzen«, sagte König Bink. »Ich kann schließlich nicht mit einem Schwert allein die gesamte Nächstwelle aufhalten!« Er blickte kurz zu dem Mundanier herüber, den Imbri erledigt hatte. »Und ich kann dich auch nicht dazu zwingen, deine eigene Haut zu riskieren. Aber es ist nicht mehr sicher, wenn du dich weit von mir hältst, denn bald werden es immer mehr Mundanier sein. Stell dich also dicht neben mich, denn auf diese Weise wird die Magie dich am wenigsten beeinträchtigen, und vielleicht bist du in meinem Umfeld genauso vor ihr geschützt wie ich.«
    Imbri war zwar nicht der Meinung, daß die Magie sich bisher als sonderlich hilfreich erwiesen hatte; es war eben nicht dasselbe, vor dem Unheil der Magie geschützt zu sein, wie durch die Magie geschützt zu werden, aber sie willigte dennoch ein. Immerhin würde sie ihm besser helfen können, wenn sie nahe bei ihm blieb. Wenn die mundanische Übermacht erdrückend werden sollte, würde sie ihn vom Baum forttragen.
    Bink hob ein Päckchen auf und riß es mit einem Ruck auf. Zwei Dutzend großer Gummiringe fielen herab. Jetzt wirkte er zum ersten Mal etwas zornig. »Was sind denn das schon wieder für Kinkerlitzchen?«
    Imbri berührte einen der Ringe mit dem Huf. Sofort kletterte er an ihrer Fessel empor und schlang sich um ihre Ferse. Das tat weh, und sie mußte den Huf an ihre Zähne halten, um das Gummi abzureißen. Daraufhin versuchte es, ihre Nase zu umschlingen.
    »Oho!« rief Bink. Er beugte sich vor und hob einen der Ringe auf. Der zappelte zwar in seiner Hand umher, doch es gelang ihm nicht, sich um das Handgelenk zu winden. Bink schleuderte ihn dem nächsten Mundanier entgegen.
    Das Gummiband rutschte über den Kopf des Mannes und zog sich um seinen Hals zusammen. Plötzlich begann der Mundanier zu würgen und zu röcheln und lief rötlichblau an.
    »Was für eine Waffe!« sagte Bink. Er schleuderte zwei weitere Würger gegen die Mundanier. Der eine wickelte sich um die Arme eines der Soldaten und fesselte sie an seinen Körper; der andere erwischte einen Krieger um die Hüfte und zog ihm die Eingeweide zusammen. Die Bänder mochten zwar klein und harmlos sein, solange Bink sie in der Hand hielt, doch wenn sie einen anderen berührten, wirkten sie tödlich!
    Weitere Mundanier erschienen auf der Bildfläche. Bink schleuderte ihnen die restlichen Würger entgegen und nahm ein weiteres Fläschchen auf. Ein Messer surrte aus der Öffnung und bohrte sich in einen der Punier. Doch Bink brauchte eine größere Schlagkraft und öffnete deshalb eine große Flasche mit weitem

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