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Nacht ohne Ende

Nacht ohne Ende

Titel: Nacht ohne Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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allein, okay?«
    Der Junge entfernte sich mit Doc. Tiel hob Sabras Rock hoch und half ihr, als sie schwerfällig die Hüften anhob und ihren Schlüpfer die Schenkel herunterzog.
    »Na also, das hätten wir«, sagte Tiel sanft, als sie das feuchte Kleidungsstück beiseite legte, das Sabra zur Größe eines Pingpongballs zusammengeknüllt hatte.
    »Tut mir Leid, dass er so feucht und klebrig ist.«
    »Sabra, Sie haben wirklich keinen Grund, sich zu entschuldigen. Ich habe zwar noch nie in den Wehen gelegen, aber ich bin überzeugt, ich würde dabei nicht annähernd so viel Würde beweisen wie Sie. Haben Sie es jetzt bequemer?« Offensichtlich nicht. Sie konnte an Sabras Grimasse erkennen, dass sie mitten im Kampf mit einer weiteren Wehe war. »Doc?«
    Er war sofort da und presste seine Hände auf ihren Bauch. »Ich wünschte wirklich, der Bursche würde sich von selbst herumdrehen.«
    »Ich hoffe auf ein Mädchen«, erklärte Sabra ihm unter heftigem Keuchen.
    Doc lächelte. »Tatsächlich?«
    »Ronnie würde auch gern ein Mädchen haben.«
    »Töchter sind wundervoll, das ist schon richtig.«
    Tiel warf Doc einen verstohlenen Blick zu. Ob er Töchter hat? fragte sie sich. Sie hatte ihn für einen Junggesellen gehalten, einen Einzelgänger. Vielleicht deshalb, weil er wie der Marlboro-Mann aussah. Man sah den Marlboro-Mann nie mit einer Ehefrau und Kindern im Schlepptau.
    Vielleicht...? Tiel konnte einfach das Gefühl nicht abschütteln, dass sie Doc vorher schon einmal irgendwo gesehen hatte. Es musste seine Ähnlichkeit mit den markigen, robusten Typen in der Zigarettenwerbung sein, weshalb er ihr vage bekannt vorkam.
    Als der Schmerz nachließ, legte Doc seine Hände auf die hochgezogenen Knie des Mädchens. »Versuchen Sie, sich so gut wie möglich zu entspannen. Und sagen Sie mir Bescheid, wenn ich Ihnen wehtue, okay?«
    »Oh, Moment, warten Sie.« Tiel griff nach der Schachtel mit der Haartönung und öffnete sie. Als sie Docs neugierige Miene sah, erklärte sie: »Diese Packungen enthalten immer Wegwerfhandschuhe. Sie sind nichts Großartiges, nur ganz dünne Plastikdinger. Wahrscheinlich werden sie noch nicht mal passen«, fügte sie hinzu, während sie auf seine kräftigen Männerhände hinunterblickte, »aber ich schätze, sie sind immer noch besser als gar nichts.«
    »Gute Idee.«
    Er zog die Plastikhandschuhe von dem Wachspapier, auf dem sie klebten, und zwängte seine Hände hinein. Sie waren zu kurz und zu eng, und sie sahen unförmig aus, aber er bedankte sich bei Tiel und versicherte Sabra dann noch einmal, dass er sein Möglichstes tun würde, um die Untersuchung nicht zu unangenehm zu machen.
    »Das hier hilft vielleicht.« Aus Gründen des Anstands breitete Tiel das zweite Bettlaken über den Knien des Mädchens aus.
    Doc warf ihr einen anerkennenden Blick zu. »Entspannen Sie sich einfach, Sabra. Bevor Sie wissen, wie Ihnen geschieht, wird es vorbei sein.«
    Sabra holte tief Luft und kniff die Augen zu.
    »Zuerst werde ich den äußeren Bereich mit einem dieser Tücher abwischen. Und dann mit etwas Essig desinfizieren. Es könnte sich ein bisschen kalt anfühlen.«
    Als er Essig über sie goss und ihre Haut mit mehreren Gazetupfern abwischte, fragte er sie, wie es ihr ginge.
    »Okay«, erwiderte sie gepresst.
    Tiel ertappte sich dabei, wie sie ebenfalls den Atem anhielt. »Atmen Sie tief durch, Sabra. Es wird Ihnen helfen, sich zu entspannen. Kommen Sie, machen wir's gemeinsam. Okay, tief einatmen. Und jetzt wieder ausatmen.« Als Doc behutsam seine Hand zwischen ihre Schenkel schob, zuckte Sabra zusammen. Tiel sagte: »Und noch einmal. Tief einatmen. Und wieder ausatmen, ja, so ist es richtig. Gleich ist die Untersuchung überstanden. Sie machen Ihre Sache ganz super. Alles bestens.«
    Aber so war es nicht. Docs Ausdruck verriet ihr, dass die Dinge gar nicht gut standen. Er zog seine Hand wieder zwischen den Schenkeln des Mädchens hervor und verbarg seine Besorgnis, während er Sabra lobte, wie gut sie ihre Sache gemacht hätte. Er streifte sich die Handschuhe ab und griff nach der Tube mit Handwaschpaste, um sie energisch auf seinen Händen und Unterarmen zu verreiben.
    »Ist alles in Ordnung?«
    Ronnie war wieder da. Er war derjenige, der die Frage gestellt hatte, aber Doc richtete seine Antwort an Sabra. »Der Muttermund hat sich noch nicht genügend geweitet.«
    »Was bedeutet das?«
    »Das bedeutet, dass Ihre Wehentätigkeit dysfunktional ist.«
    »Dysfunktional?«
    »Das ist ein hartes

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