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Nacht ohne Ende

Nacht ohne Ende

Titel: Nacht ohne Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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sie auch tat, während Sabra sich schwer auf Doc stützte.
    Tiel benutzte nur eines der Laken und hob das andere für später auf, um es notfalls zu wechseln. Als sie fertig war, half Doc dem Mädchen behutsam auf das Bettzeug. Sabra legte sich dankbar in die Kissen zurück, und Tiel schob ihr eine der Wegwerfunterlagen unter die Hüften.
    »Die Dinger sind nicht für das, was Sie denken«, erklärte Vern.
    Tiel und Doc blickten beide gleichzeitig zu dem alten Mann auf und sahen zu ihrer Überraschung, wie er sich vertraulich zu ihnen herunterbeugte. »Gladys und ich sind nicht inkontinent.«
    Tiel konnte sich nur mit Mühe ein Lächeln verkneifen. »So genau wollten wir's gar nicht wissen.«
    »Wir sind in den Flitterwochen«, erklärte Vern in vertraulichem Flüsterton. »Wir machen's jede Nacht. Oft auch am Tag, wenn uns der Drang überkommt. Diese Unterlagen da sind zwar nicht besonders angenehm für den Partner, der unten liegt, aber keiner von uns möchte auf dem nassen Fleck liegen, und es ist immer noch praktischer, als danach jedes Mal die Laken zu wechseln.«
    Der alte Mann zwinkerte ihnen zu, dann wandte er sich ab und befolgte Ronnies Befehl, wieder zu den anderen zurückzukehren. Er setzte sich neben seine Ehefrau - seine Braut -, die ihn umarmte, ihm einen schmatzenden Kuss auf die Wange drückte und ihn für seine Tapferkeit lobte.
    Als Tiel bewusst wurde, dass ihr vor lauter Verblüffung der Unterkiefer herabhing, klappte sie den Mund mit einem leisen Klicken ihrer Zähne wieder zu. Ihr Blick schweifte zu Doc; er sah konzentriert auf seine Uhr, um zu überprüfen, in welchen Abständen Sabras Wehen kamen, aber um seine schmalen Lippen zuckte es belustigt.
    Dann blickte er zu Tiel auf, ertappte sie dabei, wie sie ihn beobachtete, und gab ein Schnauben von sich, das ein Lachen hätte sein können. »Handschuhe?«
    »Was?«
    »Haben Sie nach den Handschuhen gefragt?«
    »Äh, ja, zwei Paar Rubbermaid.«
    Er schüttelte den Kopf. »Die nützen mir nichts. Dann könnte ich auch ebenso gut lederne Arbeitshandschuhe anziehen. Was ist mit dem Essig?«
    »Kommt sofort.«
    »Und Verbandsmull.«
    Sie bat Ronnie um die Erlaubnis, in den Regalen nachzusehen, wo sie mehrere Plastikflaschen mit Essig fand, eine Schachtel mit sterilen Mullpads und eine Packung Wegwerfpflegetücher für Babys. Sie sammelte die Sachen ein. Auf dem Rückweg zu Sabra fiel ihr Blick zufällig auf eine andere Auslage. Aus einer plötzlichen Eingebung heraus fügte sie zwei Schachteln mit Tönungsshampoo zu ihrer Sammlung hinzu.
    Als sie zu dem Mädchen zurückkehrte, hörte Sabra gerade aufmerksam auf das, was Doc ihr erklärte.
    »Es wird nicht angenehm sein, aber ich werde versuchen, Ihnen nicht weh zu tun, okay?«
    Das Mädchen nickte und warf Tiel einen ängstlichen Blick zu.
    »Haben Sie schon mal eine Unterleibsuntersuchung gehabt, Sabra?«, fragte sie leise.
    »Einmal. Als ich zum Frauenarzt gegangen bin, um mir die Pille verschreiben zu lassen.« Tiel legte fragend den Kopf schief, und Sabra senkte den Blick. »Ich hab sie dann aber nicht mehr genommen, weil ich fett davon wurde.«
    »Ich verstehe. Okay, wenn Sie schon einmal untersucht worden sind, dann wissen Sie ja, was Sie erwartet. Dies hier wird wahrscheinlich nicht unangenehmer sein als Ihre erste Untersuchung. Richtig, Doc?«
    »Ich werde es so erträglich machen, wie ich kann.«
    Tiel drückte flüchtig die Hand des Mädchens. »Ich werde gleich da drüben sein, falls Sie -«
    »Nein, bleiben Sie hier bei mir, bitte.« Sie gab Tiel durch ein Zeichen zu verstehen, dass sie ihr etwas sagen wollte, was nur für ihre Ohren bestimmt war.
    »Er ist nett«, sagte sie mit leiser Stimme direkt in Tiels Ohr. »Er benimmt sich wie ein Arzt, und er redet wie ein Arzt, aber er sieht nicht wie einer aus. Wissen Sie, was ich meine?«
    »Ja, ich weiß, was Sie meinen.«
    »Deshalb ist es mir ein bisschen peinlich, mich von ihm... verstehen Sie? Könnten Sie mir helfen, meinen Schlüpfer auszuziehen?«
    Tiel richtete sich wieder auf und blickte Doc an. »Könnten Sie uns bitte einen Moment allein lassen?«
    »Sicher.«
    »Was ist los?«, wollte Ronnie wissen, als Doc aufstand.
    »Die junge Dame möchte einen Moment ungestört sein. Deshalb werden wir uns jetzt zurückziehen. Ich. Und Sie.«
    »Aber ich bin ihr Freund.«
    »Was exakt der Grund ist, weshalb sie der Letzte sind, von dem sie möchte, dass er zuschaut.«
    »Er hat Recht, Ronnie«, sagte Sabra. »Bitte lass mich einen Augenblick

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