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Nacht ohne Ende

Nacht ohne Ende

Titel: Nacht ohne Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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weiterhelfen!«
    »Mit Gewaltanwendung würden wir nur das Leben Ihrer Tochter und ihres Babys gefährden.«
    »Baby?«, hatte Davison überrascht gerufen. »Das Kind ist da?«
    »Soviel wir gehört haben, hat sie vor ungefähr zwei Stunden ein Mädchen zur Welt gebracht«, hatte Calloway ihn informiert. »Wie verlautet, geht es beiden den Umständen entsprechend gut.«
    »Wie verlautet«, hatte Dendy verächtlich geschnaubt. »So weit ich weiß, ist meine Tochter tot.«
    »Sie ist nicht tot. Nicht laut Aussage von Miss McCoy.«
    »Das hat sie vielleicht nur gesagt, um ihre eigene Haut zu retten. Dieser Irre könnte ihr eine Knarre an den Kopf gehalten haben!«
    »Das glaube ich nicht, Mr. Dendy«, hatte Calloway erwidert, während er sich verzweifelt bemüht hatte, ruhig zu bleiben. »Und auch unser Psychologe nicht, der meine Unterhaltung mit Miss McCoy mitgehört hat. Sie klingt ruhig und beherrscht, als hätte sie sich vollkommen in der Hand. Nicht wie jemand, der unter Zwang spricht.«
    »Wer ist diese Ms. McCoy?«, hatte Davison wissen wollen.
    Calloway hatte es ihm erklärt, dann hatte er Davison forschend angeblickt. »Wann haben Sie das letzte Mal mit Ronnie gesprochen?«
    »Gestern Abend. Er und Sabra waren im Begriff, zu den Dendys zu gehen und ihnen die Sache mit dem Baby zu beichten.«
    »Wie lange haben Sie schon von der Schwangerschaft gewusst?«, hatte Calloway gefragt.
    »Ein paar Wochen.«
    Dendys Gesicht war krebsrot angelaufen. »Und Sie haben es nicht für nötig gehalten, mich davon in Kenntnis zu setzen?«
    »Nein, Sir, das habe ich nicht. Mein Sohn hatte sich mir anvertraut. Ich konnte sein Vertrauen nicht enttäuschen, obwohl ich ihn gedrängt habe, es Ihnen zu sagen.« Er hatte Dendy den Rücken zugekehrt und den Rest seiner Worte an Calloway gerichtet.
    »Ich musste heute nach Midkiff rauffahren, weil eine der Friteusen defekt war. Ich bin erst spät heute Abend nach Hause zurückgekehrt. Und da habe ich eine Nachricht von Ronnie auf dem Küchentisch vorgefunden. Darin stand, dass sie vorbeigekommen waren, in der Hoffnung, mich zu Hause anzutreffen. Ronnie schrieb, dass er und Sabra zusammen durchgebrannt wären und sich auf den Weg nach Mexiko gemacht hätten. Und dass sie mich wissen lassen würden, wo ich sie erreichen könnte, wenn sie an ihrem Zielort angekommen wären.«
    »Es überrascht mich, dass die beiden Ihnen einen Besuch abgestattet haben. Hatten sie denn keine Angst, dass Sie versuchen würden, sie dazu zu überreden, wieder nach Hause zurückzukehren?«
    »Die Wahrheit ist, Mr. Calloway, dass ich Ronnie gesagt hatte, wenn sie jemals meine Hilfe bräuchten, könnten sie sich jederzeit an mich wenden.«
    Dendy hatte so blitzschnell angegriffen, dass keiner es hatte kommen sehen, am allerwenigsten Davison. Dendy landete mit der ganzen Wucht seines Gewichts auf Davisons Rücken, und Davison wäre flach auf das Gesicht gestürzt, hätte Calloway ihn nicht festgehalten und seinen Sturz abgefangen. So prallten beide Männer hart gegen die Wand des Transporters, die von Computerterminals, TV-Monitoren, Videorecordern und Überwachungsgeräten gesäumt war. Sheriff Montez packte Dendy kurzerhand am Hemdkragen und riss ihn mit aller Kraft zurück, sodass er gegen die gegenüberliegende Wand knallte.
    Daraufhin hatte Calloway einen seiner Untergebenen angewiesen, Dendy auf der Stelle aus dem Wagen zu befördern.
    »Nein!« Dendy hatte es bei dem Aufprall den Atem verschlagen, aber es gelang ihm, krächzend hervorzustoßen: »Ich möchte hören, was er zu sagen hat. Bitte!«
    Etwas besänftigt, hatte Calloway nachgegeben. »Sie werden sich von jetzt ab vernünftig benehmen und diese Spe-renzchen ein für alle Mal unterlassen, Dendy. Haben Sie mich gehört?«
    Dendy war hochrot im Gesicht und wütend, aber er nickte. »Ja, ja, schon gut. Ich werde mir diesen Scheißkerl später vorknöpfen. Aber ich will wissen, was los ist.«
    Nachdem Ruhe und Ordnung wiederhergestellt waren, hatte Calloway Davison gefragt, ob er verletzt sei. Davison hatte seinen Cowboyhut vom Boden aufgehoben und am Hosenbein seiner Jeans abgewischt. »Kümmern Sie sich nicht um mich, mir geht's gut. Ich mache mir Sorgen um diese beiden Kids. Und auch um das Baby.«
    »Glauben Sie, Ronnie ist zu Ihnen gekommen, weil er Sie um Geld bitten wollte?«
    »Schon möglich. Ungeachtet dessen, was Mr. Dendy hier denkt, hatte ich den beiden nicht angeboten, ihnen bei der Flucht behilflich zu sein. Tatsächlich war genau das

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