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Nacht ohne Ende

Nacht ohne Ende

Titel: Nacht ohne Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Klein-Katherine gellend zu protestieren. Sie fuchtelte mit ihren winzigen Fäusten in der Luft herum, und ihr Gesicht lief krebsrot an.
    »Alles okay?«, rief Doc.
    »Ja, alles in Ordnung«, log Tiel.
    Sabra schluchzte vor Frust. »Ich mache es nicht richtig. Was mache ich denn bloß falsch?«
    »Nichts, Schätzchen, gar nichts«, erwiderte Tiel beruhigend. »Für Katherine ist das Ganze nur ebenso neu und ungewohnt wie für Sie. Sie lernen Ihre Rollen gemeinsam. Das macht die Sache so wundervoll. Aber ich habe gehört, dass ein Baby die Frustration seiner Mutter spüren kann. Je entspannter Sie sind, desto leichter wird es sein. Atmen Sie ein paarmal ruhig durch, und dann versuchen Sie's noch einmal.«
    Der zweite Versuch war nicht erfolgreicher als der Erste. »Wissen Sie was? Ich glaube, es liegt an Ihrer Körperhaltung«, bemerkte Tiel. »Es ist unbequem für Sie und auch für Katherine. Wenn Sie sich aufsetzen könnten, geht es vielleicht besser.«
    »Ich kann nicht. Mein Po tut zu weh.«
    »Was, wenn Doc Sie im Rücken abstützen würde? Es würde den Druck da unten lindern, und Sie könnten Katherine bequemer im Arm halten.«
    »Er wird mich sehen«, protestierte Sabra unter Tränen.
    »Ich werde Sie so bedecken, dass er nichts sehen kann. Warten Sie einen Moment. Bin gleich wieder da.«
    Vorhin hatte Tiel einen Ständer mit Souvenir-T-Shirts bemerkt. Bevor Ronnie auch nur fragen konnte, was sie da tat, flitzte sie zu dem Ständer und zog ein T-Shirt aus dem Stapel heraus. Es war staubig, wie ihr auffiel, aber daran ließ sich nun einmal nichts ändern. Zur Sicherheit riss sie noch ein zweites Shirt von dem Gestell.
    Als sie mit den Kleidungsstücken zu Sabra zurückkehrte, hatte Katherine sich in einen regelrechten Wutanfall hineingesteigert und schrie aus Leibeskräften. Alle anderen im Laden wahrten ein respektvolles Schweigen. Tiel breitete eines der extra großen T-Shirts über Mutter und Baby. »Na bitte. So wird Doc nicht das Geringste sehen können. In Ordnung?«
    »In Ordnung.«
    »Doc?«
    Er war im Nu da. » J a?«
    »Könnten Sie sich bitte hinter Sabra knien und ihren Rücken abstützen, so wie ich es während der Entbindung gemacht habe?«
    »Sicher.«
    Er kniete sich hinter das Mädchen und half ihr in eine halb sitzende Haltung. »So, und jetzt lehnen Sie sich einfach gegen meine Brust zurück. Na kommen Sie schon, entspannen Sie sich, Sabra. Ja, genau so. Haben Sie's bequem?«
    »Ja, alles okay. Danke.«
    Tiel hob einen Zipfel des T-Shirts an, nur gerade hoch genug, um darunter zu spähen. Katherine hatte zu schreien aufgehört und war erneut mit ihrer instinktiven Suche nach der mütterlichen Milchquelle beschäftigt. »Helfen Sie ihr, Sabra«, wies Tiel das Mädchen leise an. Sabra handelte ebenfalls instinktiv. Es erforderte nur ein bisschen Manövrieren und ein paar kleine Kunstgriffe, um eine feste Saugwirkung zwischen Brust und Babymund zu erzeugen, und schon begann Katherine, kräftig zu nuckeln.
    Sabra lachte vor Freude, und Tiel freute sich mit ihr. Sie ließ den Zipfel des T-Shirts wieder fallen und lächelte Doc an.
    »Ich nehme an, alles ist okay«, sagte er.
    »Die beiden sind echte Profis.« Tiels Aufschneiderei zauberte ein breites Lächeln auf Sabras kreidebleiche Lippen. »Hatten Sie schon vorher beschlossen, Ihr Baby zu stillen?«, fragte Tiel.
    »Ehrlich gesagt, ich hatte wirklich noch nicht darüber nachgedacht. Ich war so damit beschäftigt, mir Sorgen zu machen, dass jemand von meiner Schwangerschaft erfahren würde, dass ich nicht viel Zeit hatte, an irgendetwas anderes zu denken.«
    »Sie können es ja versuchen, und falls es dann doch nicht funktioniert, können Sie auf Flaschennahrung übergehen. Es ist keine Schande, ein Baby mit der Flasche zu ernähren.«
    »Aber ich habe gehört, Stillen wäre besser für das Baby.«
    »Das habe ich auch gehört«, erwiderte Tiel.
    »Sie haben keine Kinder?«, wollte Sabra wissen.
    »Nein.«
    »Sind Sie verheiratet?«
    Anscheinend hatte Sabra völlig vergessen, dass Doc da war. Sie saß mit dem Rücken zu ihm, sodass er für sie wie ein Möbelstück war, gegen das sie sich lehnte. Tiel hockte ihm jedoch gegenüber, und sie war sich nur zu deutlich bewusst, dass er jedes Wort ihrer Unterhaltung hörte. »Nein. Ich bin Single.«
    »Waren Sie schon mal verheiratet?«
    Nach einem kurzen Moment des Zögerns antwortete Tiel: »Vor Jahren. Für kurze Zeit.«
    »Was ist passiert?«
    Die grau-grünen Augen blickten sie unverwandt an. »Wir,

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