Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nacht ohne Ende

Nacht ohne Ende

Titel: Nacht ohne Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
Vom Netzwerk:
seiner Pistole.
    »Ja, Dad, ich habe auch den Eindruck, dass Mr. Calloway in Ordnung ist. Aber es spielt wirklich keine Rolle, was er sagt oder garantiert. Es ist nicht die Polizei, vor der wir davonlaufen. Es ist Mr. Dendy. Wir werden unser Baby nicht aufgeben und zulassen, dass es von Fremden adoptiert wird. O doch, das würde er!«, betonte der Junge mit bebender, vor Erregung und Verzweiflung fast überschnappender Stimme. »Das würde er!«
    »Die kennen Dad nicht«, sagte Sabra, ihre Stimme ebenso zittrig und von Emotionen erfüllt wie Ronnies.
    »Dad, ich liebe dich«, sagte Ronnie in den Hörer. »Und es tut mir sehr Leid, wenn du dich für mich schämst. Aber ich kann nicht aufgeben. Ich kann einfach nicht. Nicht bevor Mr. Dendy verspricht, Sabra das Baby behalten zu lassen.«
    Was immer Mr. Davison darauf antwortete, es veranlasste Ronnie, den Kopf zu schütteln und Sabra traurig anzulächeln. »Da ist noch etwas, was du, Mr. Dendy, das FBI und alle anderen wissen sollten, Dad. Wir - Sabra und ich - haben einen Pakt geschlossen, bevor wir Fort Worth verlassen haben.«
    Tiel spürte einen schmerzhaften Stich in der Brust. »O nein!«
    »Wir wollen nicht getrennt voneinander leben. Ich glaube, du weißt, was das bedeutet, Dad. Wenn Mr. Dendy nicht bereit ist, die Kontrolle über unser beider Leben, über unsere Zukunft aufzugeben, dann wollen wir keine Zukunft haben.«
    »Großer Gott.« Doc fuhr sich mit beiden Händen übers Gesicht.
    »Doch, Dad, das ist mein voller Ernst«, erklärte der J unge beharrlich. Er blickte Sabra an, die feierlich nickte. »Wir werden nicht ohne einander leben. Sag das Mr. Dendy und Mr. Calloway. Wenn sie uns nicht von hier fortgehen lassen, wenn sie uns nicht die Möglichkeit geben, unseren eigenen Weg zu gehen, dann wird keiner lebend aus diesem Laden rauskommen!«
    Damit legte er hastig auf. Mehrere Augenblicke lang wagte es niemand, sich zu rühren oder irgendetwas zu sagen. Dann, wie auf ein Stichwort hin, begannen plötzlich alle gleichzeitig zu reden. Donna fing an zu jammern. Agent
    Cain erging sich in einer Litanei von »Damit werden Sie niemals durchkommen!« Vern bekundete seine Liebe zu Gladys, während sie Ronnie anflehte, doch an sein Baby zu denken.
    Es war ihr flehentlicher Appell, auf den Ronnie antwortete. »Mein Dad wird Katherine zu sich nehmen und wie sein eigenes Kind aufziehen. Er wird nicht zulassen, dass Mr. Dendy sie in die Finger kriegt.«
    »Wir haben das alles schon vorher entschieden«, warf Sabra ein. »Gestern Abend.«
    »Das kann doch nicht Ihr Ernst sein«, sagte Tiel gepresst zu ihr. »Das kann doch nicht sein!«
    »Doch, es ist uns vollkommen ernst damit. Es ist die einzige Möglichkeit, ihnen begreiflich zu machen, was Ronnie und ich füreinander fühlen.«
    Tiel kniete sich neben das Mädchen. »Sabra, Selbstmord ist doch keine Lösung, um seine Ansicht durchzusetzen oder eine Auseinandersetzung zu gewinnen. Denken Sie doch an Ihr Baby. Katherine würde niemals ihre Mutter kennen. Oder ihren Vater.«
    »Sie würde uns sowieso nie kennen. Nicht, wenn es nach meinem Dad ginge.«
    Tiel stand auf und trat neben Doc, der einen ähnlich eindringlichen Appell an Ronnie richtete. »Wenn Sie so viele Menschen töten, wenn Sie Sabra töten, würden Sie damit nur Dendys geringe Meinung von Ihnen bestätigen. Sie müssen ihm den Wind aus den Segeln nehmen, Ronnie, und klüger als er spielen.«
    »Nein«, sagte der Junge störrisch.
    »Ist das das Vermächtnis, das Sie Ihrer Tochter hinterlassen wollen?«
    »Wir haben lange darüber nachgedacht«, erklärte Ronnie. »Wir haben Mr. Dendy eine Chance gegeben, uns zu akzeptieren, und er hat sich geweigert. Dies ist für uns der einzige Ausweg. Es war mir wirklich ernst mit dem, was ich gesagt habe. Sabra und ich würden eher sterben«
    »Ich glaube nicht, dass sie überzeugt sind.«
    »Was?« Ronnie blickte Tiel an, die ihm ins Wort gefallen war. Doc wandte sich ihr ebenfalls zu, nicht minder überrascht über ihre Bemerkung.
    »Ich wette, Ihr Vater, Mr. Calloway und Mr. Dendy denken, dass Sie nur bluffen.«
    Vorhin, als Ronnie Calloway davon zu überzeugen versucht hatte, dass alle seine Geiseln, einschließlich Agent Cain, unversehrt waren, war Tiel zum ersten Mal eine Idee gekommen. Sie hatte diesen Einfall vorübergehend auf Eis gelegt, während sie Sabra beim Stillen geholfen hatte. Doch jetzt fasste er abermals Fuß in ihren Gedanken und nahm konkrete Gestalt an, noch während sie ihn aussprach.
    »Um

Weitere Kostenlose Bücher