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Nacht unter Tag

Nacht unter Tag

Titel: Nacht unter Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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und mit den Nachbarn gesprochen.«
    Wer hätte geahnt, dass man aus »Nachbarn« vier Silben herauskriegen konnte? »Danke. Was haben Sie gefunden?«
    »Wir haben noch mehr Drucke des Posters gefunden, das Sie uns gemailt haben. Außerdem haben wir den Rahmen gefunden, mit dem es gedruckt wurde. Jetzt untersuchen wir die Fingerabdrücke auf dem Rahmen und an anderen Stellen in der Villa. Viele Leute sind da gewesen, verstehen Sie, und es gibt überall eine Menge Spuren. Sobald wir die Abdrücke und das andere Material untersucht haben, werden wir Ihnen unsere Ergebnisse und auch die Kopien von den Abdrücken und den DNA -Sequenzen schicken. Es tut mir leid, aber dieser Aspekt hat für uns keine Priorität, verstehen Sie?«
    »Natürlich, ich verstehe. Wäre es möglich, uns Proben zu schicken, damit wir unsere eigenen Tests machen können? Nur wegen der Dringlichkeit, aus keinem anderen Grund.«
Wie zum Beispiel, dass alle in meiner Abteilung euch für unfähig halten.
    »

. Das haben wir schon getan. Ich habe Ihnen Proben von dem Blutfleck auf dem Boden und anderen Blutflecken in der Küche und der Wohnfläche geschickt. Außerdem weiteres Beweismaterial, von dem wir viele Proben haben. Ich hoffe, dass es morgen bei Ihnen ankommt.«
    »Was hatten die Nachbarn zu sagen?«
    Di Stefano seufzte. »Ich glaube, Sie würden diese Leute Linke nennen. Sie mögen die Carabinieri nicht. Sie gehören zu den Menschen, die wegen des G-8-Gipfels nach Genua fahren, und sie stehen eher auf der Seite der Leute, die illegal in der Villa Totti wohnen. Meine Männer haben deshalb nicht viel herausbekommen. Wir wissen nur, dass die Leute, die hier wohnten, eine Wandergruppe mit einem Marionettentheater waren, das BurEst hieß. Wir haben Fotos von einer Regionalzeitung, mein Kollege schickt sie Ihnen per E-Mail. Wir kennen einige Namen, aber es sind Leute, die sehr leicht abtauchen können. Sie leben in der Welt der Schattenwirtschaft und zahlen keine Steuern. Manche von ihnen sind wahrscheinlich illegal hier.«
    Karen sah ihn vor sich, wie er frustriert die Hände ausbreitete und mit den Schultern zuckte. »Ich verstehe durchaus, wie schwierig es ist. Könnten Sie mir eine Liste der Namen senden, die Sie haben?«
    »Ich kann sie Ihnen gleich sagen. Wir haben nur die Vornamen dieser Leute. Bis jetzt keine Familiennamen. Dieter, Luka, Maria, Max, Peter, Rado, Sylvia, Matthias, Ursula. Matthias hatte die Leitung. Ich schicke Ihnen diese Liste. Bei manchen von ihnen glauben wir, die Staatsangehörigkeit zu kennen, aber ich fürchte, es sind hauptsächlich Vermutungen.«
    »Sind Briten darunter?«
    »Es sieht nicht so aus, obwohl einer der Nachbarn wegen seines Akzents glaubt, Matthias könnte Engländer sein.«
    »Es ist kein besonders englischer Name.«
    »Vielleicht war das nicht immer sein Name«, hob di Stefano hervor. »Die andere Sache mit solchen Leuten ist nämlich, dass sie immer versuchen, sich neu zu erfinden. Neuer Name, neue Vergangenheit. Also, es tut mir leid. Es scheint hier nicht sehr viel für Sie herausgekommen zu sein.«
    »Ich danke Ihnen für das, was Sie tun konnten. Ich weiß, es ist schwierig, den Einsatz von Arbeitskräften für so etwas zu rechtfertigen.«
    »Inspector, mir scheint, dass in dieser Villa ein Mord geschehen ist. Wir betrachten es als Ermittlung zu einem mutmaßlichen Mordfall. Wir versuchen, Ihnen im weiteren Verlauf zu helfen, aber wir sind mehr an dem interessiert, was, wie wir glauben, vor drei Monaten hier passiert ist, als an dem, was vor zweiundzwanzig Jahren in Ihrem Land geschehen ist. Wir suchen diese Leute mit Nachdruck. Morgen werden wir die Spürhunde und das Bodenradargerät einsetzen, um zu sehen, ob wir ein Grab finden können. Es wird schwierig sein, weil das Haus von Wald umgeben ist. Aber wir müssen es versuchen. Sie sehen also, Personal ist hier nicht das Problem.«
    »Natürlich. Ich wollte nicht andeuten, dass Sie die Sache nicht ernst nehmen. Ich weiß, wie es ist, glauben Sie mir.«
    »Wir haben noch etwas herausgefunden. Ich weiß nicht, ob Ihnen das wichtig erscheint, aber eine englische Journalistin war hier und hat Fragen gestellt.«
    Karen war zunächst ratlos. Es war doch nichts an die Medien herausgegeben worden. Was hatte da eine Reporterin an ihrem Fall herumzuschnüffeln? Dann dämmerte es ihr plötzlich. »Bel Richmond«, sagte sie.
    »Annabel«, korrigierte di Stefano. »Sie wohnte auf einem Bauernhof oben auf dem Hügel. Heute Nachmittag ist sie abgefahren.

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