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Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition)

Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myrna E. Murray
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es etwas werden kann. Die Sache ist sehr kompliziert und da sind auch noch deine Verpflichtungen gegenüber den Woodenbrocks.“ Ja, bin ich denn bescheuert, oder was? „Aber wir können gerne noch einmal sehen, ob wir es einen Abend lang aushalten, ohne uns zu streiten.“
    Wahrscheinlich sind es doch diese wunderschönen bernsteinfarbenen Augen, die mir dieses Zugeständnis entlocken. Ich muss das unbedingt beenden, bevor ich nicht mehr zurück kann.
    „ Where is all my confidence? Lost on a million ways and god’s eternal providence hidden in a haze.“
    „ Ich suche einfach keinen Gefährten, Alex.“ So, nun ist es heraus, und das im doppelten Sinne.
    Er scheint nicht beleidigt. „Die große Liebe suche ich auch nicht, Christa. Aber vielleicht können wir eine interessante Zeit miteinander verbringen?“
    Ich seufze. „Warum sollte ich mich darauf einlassen?“
    Er lächelt. „Weil ich ein Mann mit vielen verschiedenen Qualitäten bin, wie du bereits festgestellt hast, und du eine interessante Frau.“
    Ich zögere. „Also schön, aber wenn das Schiff anlegt …“
    „… werden wir sehen, wo wir stehen“, unterbricht er mich.
    Ich habe eigentlich sagen wollen: „… wirst du mich genau wie Ben vergessen“ , aber seine Aussage läuft auf etwas Ähnliches hinaus.
    „ Also schön“, gebe ich nach.
    „ Gut“, gibt er zurück und küsst mich vorsichtig. „Auf eine interessante Zeit.“
     

 
     
    03.01.
     

 
     
    43. Körperkunst
     
    Wir sind nicht im Bett gelandet, auch wenn man das hätte meinen können. Vielmehr sind wir aus der Bibliothek rausgeworfen worden, kurz nachdem Alex mich geküsst hat. Na gut, die Bibliothekarin hat es höflicher ausgedrückt, aber ihre Intention war unverkennbar.
    Da ich das Buch wieder nicht mitnehmen und auch nicht verlängern konnte, weil es ein anderer Passagier angeblich reserviert hatte, hat Alex es mir im Büchershop neben der Bibliothek gekauft. Zwar nur eine Taschenbuchausgabe, aber immerhin.
    Danach sind wir auf Deck 7 gewechselt und haben einen langen Spaziergang gemacht. Es entspann sich eine beinahe philosophische Diskussion, ob und inwiefern man zwischen dem Buch, dem Film von gestern, den er tatsächlich gesehen hatte, und der Realität Parallelen finden könnte. Erst spät in der Nacht trennten wir uns vor meiner Kabine und ich tauschte das alte Jackett, welches noch über einer Stuhllehne hing, gegen das aus, welches er den ganzen Abend getragen hatte.
    Da ich ihm von meiner Verabredung mit Cindy und mit Berta für die kommende Nacht berichtet hatte, beschlossen wir, uns gegen 21 Uhr zur Musicalgala zu treffen und danach essen zu gehen. Der Rest des Abends blieb offen. Ganz zwanglos würden wir den Abend miteinander verbringen und sehen, wohin uns unsere Gespräche trieben. Mein „Tag“ war also verplant.
     
    Bewusst wird mir dies, als ich mit einem leisen Lächeln und dem Geruch von Alex in der Nase erwache. Wieder habe ich in seinem Jackett geschlafen und wieder hat es dies wunderbar überstanden. Während ich mich fertig mache und meine Sachen zusammensuche, erreicht mich ein Anruf von Sully. Dieser teilt mir mit, dass Frau Fröhlich unseren Termin nach hinten verschoben hat. Auch sie und ihre Freundinnen werden erst in die Gala gehen und sich danach treffen. Wenn mir dies nicht zu spät ist, dürfte ich mich nach wie vor gerne anschließen.
    Nun, ob ich das will, weiß ich noch nicht, lasse ihr aber ausrichten, dass ich die Information dankend bekommen habe und darüber nachdenke. Mich auf einen seriösen Abend einrichtend, gestalte ich mein Outfit entsprechend. Außerdem muss es insoweit praktisch sein, dass ich weiterhin arbeiten kann.
    Lange suche ich nach der richtigen Mischung, denn ich will gut neben Alex aussehen, welchen ich noch niemals in etwas anderem als seinem dunklen Anzug und der dazu tadellos sitzenden Krawatte gesehen habe. Wahrscheinlich hat er gar keine andere Garderobe, überlege ich einen Moment, während ich die zweireihige Perlenkette anlege, die mir gerade in die Finger gefallen ist. Aber so ein klassisches Modell wie er würde in Jeans oder Jogginganzug auch merkwürdig aussehen.
    Ich lasse ihn über Sully wissen, dass ich wohl schon um 20 Uhr frei wäre und auf ihn in der Lobby warten werde. Erneut greife ich nach meinen Arbeitsutensilien und machte mich auf den Weg zu Cindy. Eine Digitalkamera habe ich dieses Mal auch dabei, um mein Werk später fotografieren zu können.
     
    Cindy wollte mich zwar vor Amandas

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