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Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition)

Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myrna E. Murray
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Alex.“
    „ Warum?“
    „ Weil ich bin, was sie sagen.“ So, jetzt ist es heraus.
    Er sieht mich einfach nur an. „Du hältst dich tatsächlich für einen Vampir?“
    „ Falsch.“ Erleichterung mir gegenüber. „Ich bin ein Vampir.“ Er atmet laut ein und wieder aus.
    „ Ach, Christina. Nur weil du dich für deine Dienste bezahlen lässt, saugst du deine Klienten doch nicht aus, oder?“
    „ Normalerweise nicht.“
    Er sieht mich kurz von der Seite aus an und ist jetzt wirklich genervt. „Ich habe dich bei der Arbeit mit – wie hieß sie gleich?“
    „ Cindy.“
    Er nickt. „Also bei der Arbeit an Cindys Tattoo gesehen. Ja, es hat geblutet. Aber ich habe nicht einen Moment lang erkannt, dass du ihr irgendetwas anderes getan hättest. Oder habe ich da etwas verpasst?“
    Vorsichtshalber schweige ich hier.
    „ Na also. Wenn du dies als ‚Raub der Lebensenergie‘ ansehen möchtest, kann ich das bedingt unterschreiben. Aber du gibst auch etwas dafür, und das hat nichts mit Vampirismus zu tun.“ Eine treffende Argumentationskette. Er fährt weiter fort. „Per Definition würde ich sagen, du bist eine Dienstleisterin, egal welche deiner Tätigkeiten du ausübst, und eine solche bezahlt man.“
    Nun kann ich nicht mehr schweigen, denn auch diese Logik ist zwingend richtig, wenn da nicht diese eine Kleinigkeit wäre. „Das meine ich nicht.“
    „ Was meinst du dann?“
    „ Ich meine, dir müssen doch Dinge an mir aufgefallen sein, die merkwürdig sind, oder etwa nicht?“ Vielleicht kann ich so seine Abwehr umgehen und ihm meine Logik aufzwingen. Momentan sehe ich einfach keinen anderen Weg, ihm die Wahrheit zu sagen. Nein, sie ihm verständlich zu machen.
    Er blickt mich an. „Sicher, aber du wirst zwingende Gründe dafür haben, die ich nicht kenne und daher nicht beurteilen kann.“ Am liebsten würde ich jetzt die Augen verdrehen. Auch wenn er in dieser Garderobe so ganz anders aussieht, so ist er doch durch und durch in seinem Beruf verwurzelt.
    „ Du glaubst also nicht, was ich dir zu erklären versuche?“
    Abschätzend sieht er mich an. „Ich glaube an Fakten und an kausale Zusammenhänge. Wie gesagt, ich bin …“
    „ Anwalt“, beende ich seinen Satz für ihn und er schenkt mir dafür ein kleines Lächeln.
    Spontan beschließe ich, die Strategie zu ändern. Wenn er kausale Zusammenhänge möchte, die kann er haben.
    Jetzt bin ich es, die sich zurücklehnt und ihn gelassen anblickt. Dieses Spiel kann er nur verlieren.
    „ Was weißt du denn über Vampire?“
    Auch er lehnt sich zurück. Herrgott nochmal, was sind wir nicht beide entspannt. „Ich habe mich noch nicht eingehend damit beschäftigt.“
    „ Das macht nichts. Irgendeine Vorstellung wirst du doch haben.“ Ich warte.
    „ Nun ja“, noch einmal greift er zum Wein und ich überlege kurz, wie sich dessen Beschaffenheit auf sein Blut auswirkt. Würde er ihm eine würzige Zusatzkomponente verleihen?
    „ Glaubt man den verschiedenen Legenden, die sich in manchen Punkten überschneiden und in anderen absolut widersprechen, dann vertragen sie kein Sonnenlicht.“
    Ich nicke. „Was noch?“
    „ Man kann sie mit Holzpflöcken töten – vorzugsweise aus Weißdornholz.“ Echt? Oh Mist. „Sie trinken Blut und vertragen keinen Knoblauch.“ Okay, den zweiten Punkt kann ich nicht bestätigen. „Sie sind unsterblich und altern nicht oder nur sehr langsam.“
    Ich nicke. „Das ist alles richtig.“ … und noch ein bisschen mehr.
     
    Schweigend betrachtet er mich. „Und das soll alles auf dich zutreffen?“ Zweifelnd sieht er mich an und ich drehe den Spieß um.
    „ Hast du mich je tagsüber gesehen?“
    „ Nein, aber ich habe dich auch kein Blut trinken sehen.“
    Ich grinse. „Das tue ich auch nicht öffentlich.“
    Leiser Zweifel regt sich in ihm. „Aber wir haben gemeinsam gegessen und an dem Essen war mit Sicherheit Knoblauch.“
    Ich zucke mit den Schultern. „Vielleicht – Knoblauch stört mich nicht.“
    „ Du bist unsterblich?“ Jetzt ist da ein Lachen in seiner Stimme.
    „ Vermutlich, ich habe es noch nicht ausprobiert.“
    Er steht auf. „Das ist absurd.“ Und der Wein tut seine Wirkung. Er schwankt zwar nicht, ist aber im ersten Schritt unsicher. Vorsichtig macht er einen Schritt vor den anderen.
    Ich warte, lasse dabei meine Fangzähne wachsen und sehe ihn mit geschlossenem Mund an. Er unterbricht seine wenigen Schritte und stützt sich am Tisch ab.
    „ Das ist einfach lächerlich. Das bildest du dir

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