Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition)
lassen Sie mich nicht unbefriedigt warten, Sir.“
Während der Fahrt im Aufzug von Deck 2 zu Deck 9 kann er einfach nicht die Finger von mir lassen und ich biete ihm gerade so viel Widerstand, dass es sein Verlangen noch mehr entfacht. Gelernt ist schließlich gelernt. Zum Glück liegt einer der Fahrstühle nahe dem Eingang der doppelstöckigen Suite. Ganz Gentleman lässt er mir den Vortritt hinein in den abgedunkelten Wohnraum, hängt das „Bitte nicht stören“-Schild von außen an die Tür und verriegelt sie von innen. Die Plastikkarte lässt er in der entsprechenden Vorrichtung stecken. Klar, ohne diese würde es hier kein Licht geben.
Die Lichter der Suite sind aus, doch durch die dünnen Gazevorhänge dringt von außen durch die Außenbeleuchtung des Decks gerade so viel Licht hinein, dass wir sowohl die Umrisse der Einrichtung, als auch unsere eigenen Silhouetten erkennen können. Spielerisch weiche ich ein Stück vor ihm zurück und bringe so einen Sessel zwischen uns beide. Er folgt mir nach, anscheinend amüsiert.
„ Du hast doch nicht vor, jetzt einen Rückzieher zu machen, oder?“ In seiner Stimme schwingt etwas mit, das unvermittelt erkennen lässt, dass es ihm ernst ist und er keinen Widerspruch duldet.
Ich reagiere genau darauf und lasse meine Stimme provokativ klingen. „Wieso, würde dir das gefallen?“
Er legt den Kopf schief und beginnt an seinem Hosenlatz zu nesteln. „Ich mag Frauen, die wissen, was sie wollen – manchmal.“
Ich lache leise, drehe mich um und beuge mich lasziv nach vorne zum Tisch, so dass mein kurzer Faltenrock über den Ansatz meiner Pobacken rutscht. „Ich mache keine halben Sachen – rein hypothetisch.“
Der Geruch seiner Erregung steigt fast ins Unermessliche und erfüllt nun den ganzen Raum.
Dieser Mann stinkt! Er stinkt entsetzlich, nun, da er im vollen Gange ist, aber das nur am Rand. Aus seinem anziehend herben Geruch ist etwas beinahe Ekelhaftes geworden, das an ihm haftet wie frischer Teer. Keusch setze ich mich auf die Couch und schlage die Beine übereinander. „Ach Ben“, hauche ich und nun dominiere ich ihn. „Was für eine wunderschöne Vorstellung. Findest du nicht auch?“
Irritiert sieht er mich an. „Vorstellung? Was für eine Vorstellung?“
Ich lache leise und umfasse seine Willenskraft nun vollständig. „Na, du, der dominante Liebhaber, und ich, das verschüchterte Liebchen, das sich dir bedingungslos unterwirft.“
Er versteht gar nichts mehr. „Aber, hast du nicht gesagt …?“
„ Was?“ Ich lache leise. „Dass du mich nehmen sollst wie eine willige Liebessklavin?“
Er versucht seine Gedanken zu ordnen. „Ja?“, versucht er es halbherzig.
Ich lache erneut. „Nein, Ben. Ich habe vom Eis gesprochen.“
Er ist verdutzt, versteht nicht, was hier vor sich geht, und das macht ihn beinahe wirklich interessant. Oha, das Eis meldet sich. Soviel zur sorgfältigen Zubereitung aus rein natürlichen Zutaten. Ich stehe auf und trete auf ihn zu. „Ich bin eine anspruchsvolle Frau, Ben. Ich kaufe nicht die Katze im Sack.“ Langsam, ganz langsam, ziehe ich sein Hemd aus der Hose und öffne die Knöpfe.
„ Ich bin gleich wieder da“, hauche ich dabei in sein Ohr, um einen Befehl folgen zu lassen: „Bleib genau hier stehen!“
Er erstarrt und ich mache mich auf die Suche nach einem Bad. In der zweiten Ebene der Suite finde ich eins und wenige Momente später bin ich den Nachtisch wieder los. Erleichtert will ich das Bad verlassen, doch als ich mich umdrehe, steht Ben in der Tür.
Er ist nackt und sein „kleiner Freund“ reckt sich mir aufreizend entgegen. Ich bin irritiert. Was genau war an meinem Befehl missverständlich? Jetzt jedenfalls versperrt er mit den Weg nach draußen und ich werde ein wenig … ungehalten.
„ Was willst du?“, knurre ich und versuche gleichzeitig die frei flatternden Enden von Bens Willen einzufangen.
„ Das, was du mir versprochen hast“, gibt er trotzig zurück.
Jetzt reicht’s aber. „Ich habe dir nichts versprochen!“
Sein Willen wehrt sich, ist nun ganz seinem Trieb unterworfen, was es schwierig macht, zu diesem durchzudringen. „Ich will es jetzt!“, beharrt er.
Also gut, eine andere Taktik. Langsam gehe ich auf ihn zu, jeden Schritt bewusst setzend. „Was willst du?“
Er bleibt stehen, weicht nicht zurück. Ich bleibe so weit von ihm entfernt stehen, dass seine Arme mich nicht erreichen können.
„ Einen guten Fick!“
„ Ja, das ist offensichtlich“, gebe ich
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