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Nachte des Sturms

Nachte des Sturms

Titel: Nachte des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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sicher langsam wieder zu dir. Für den Augenblick habe ich alles unter Kontrolle.«
    »Ich bin Ihnen wirklich dankbar.«
    »Was für einen Spaß hat man im Leben, wenn man nicht hin und wieder ein bisschen über die Stränge schlagen darf?« Während sie sprach, beschäftigte sie sich weiter mit dem Inhalt der Pfanne und des großen Topfs. »Kaum waren die ersten Fischpasteten fertig, wurden sie auch schon bestellt. Außerdem habe ich aus den frischen Herzmuscheln eine Suppe gemacht, die ebenfalls gleich fertig ist. Die meisten Leute wollen natürlich Pommes frites, aber zusätzlich habe ich ein paar Salzkartoffeln gekocht.«
    »Sie sind wirklich ein Schatz, Mrs. Duffy.«
    Sie errötete ein wenig und flatterte verlegen mit den Lidern. »Also bitte. Deine liebe Mutter hätte im Notfall genau dasselbe für eins meiner Kinder getan.« Sie gab die Fischpasteten auf die Teller, legte Pommes frites daneben, verzierte das Ganze mit ein wenig Petersilie und eingemachtem Mangold, und wie auf Bestellung kam Darcy durch die Tür.
    »Oh, der Tote ist anscheinend wieder auferstanden«, erklärte sie mit einem Blick auf ihren Bruder. »Obwohl du immer noch so aussiehst, als sollte man dich besser beerdigen.«
    »Oh, er ist nur noch ein bisschen zittrig auf den Beinen. Aber Darcy, sei ein liebes Mädchen und mach dich nicht noch über deinen armen Bruder lustig.«
    Hinter Kathys Rücken schenkte Shawn seiner Schwester ein breites, böses Grinsen. »Wir brauchen noch zwei Schalen von Ihrer Suppe, Mrs. Duffy, einen Teller Fischpastete
mit Pommes frites, und drei Portionen des köstlichen grünen Salates, den Sie, während mein Bruder unpässlich war, freundlicherweise angerichtet haben.«
    »Wird sofort erledigt, meine Liebe.«
    Darcy balancierte das Tablett auf ihren Armen und schob sich mit einem letzten gehässigen Blick in Richtung ihres Bruders, das Lied »Whiskey zum Frühstück« auf den Lippen, durch die Tür.
    Mrs. Duffy tätschelte Shawn, als sie an ihm vorbeiging, begütigend die Wange. »Und ich bin mir sicher, wenn Brenna nachher kommt, werdet Ihr beide euch ganz sicher wieder einig.«
    Ein Schlag von ihr mit dem Nudelholz hätte ihn ganz sicher weniger aus dem Gleichgewicht gebracht. »Brenna?«
    »Ich nehme an, ihr beide hattet einen kleinen Streit«, erklärte Kathy und füllte unbekümmert drei kleine Schalen mit Salat. »Selbst wenn man verliebt ist, ist eben nicht immer alles nur eitel Sonnenschein.«
    Shawn starrte mit zusammengekniffenen Augen Richtung Tür. »Darcy«, sagte er, unüberhörbar düster und verbittert.
    »Darcy?« Lachend stellte Kathy die Schälchen nebeneinander auf den Tisch. »Weshalb in aller Welt hätte Darcy mir etwas erzählen sollen, was ich längst mit eigenen Augen gesehen habe? Schließlich war ich gestern Abend hier im Pub.«
    »Brenna und ich haben gestern während der Arbeit kaum ein Wort gewechselt.« Beleidigt schob Shawn die Pfanne auf den Herd. »Wir hatten beide alle Hände voll zu tun.«
    »Eine solche Antwort hätte ich von beinahe jedem Mann erwartet, aber du bist ein Dichter, und deshalb weißt du ganz genau, wie viel man mit den Augen sagen
kann. Und jedes Mal, wenn du aus der Küche kamst, habt ihr beide euch mit Blicken geradezu verschlungen. Nicht, dass ich das nicht bereits seit Jahren erwartet hätte.«
    »Oh, verdammt«, murmelte er leise, aber die Frau hatte Ohren wie ein Kaninchen.
    »Und was soll das heißen? Ihr beide bietet einen durchaus hübschen Anblick, nun, da ihr endlich anfangt, im selben Takt zu tanzen.«
    Außerdem hatte die gute Mrs. Duffy ein Mundwerk, das flatterte wie ein Segel in einem wilden Sturm. »Ah, die Sache ist die, Mrs. Duffy – und ich hoffe, Sie behandeln meine Worte so vertraulich, wie ich sie auch meine –, falls Brenna irgendjemanden über uns beide reden hören würde … darüber, dass wir, wie Sie es formuliert haben, plötzlich im selben Takt tanzen, dann wird sie diesen Tanz, so schnell es geht, beenden.«
    Mrs. Duffy blickte in die Pfanne und holte, da der Fisch fast fertig war, die Suppenschalen aus dem Schrank. »Seit wann hört Mary Brenna irgendwelche Dinge, die sie nicht hören will? Das Mädchen ist derart starrsinnig, dass es, wenn es will, seine Ohren ganz einfach auf Durchzug stellen kann. Ich wünsche dir mit ihr viel Glück.«
    Sie stellte die Suppenschüsseln auf die Seite. »Schon vor zehn Jahren habe ich, als ich bemerkte, wie sie dich beobachtete und wie du hin und wieder auch in ihre Richtung sahst, zu meinem

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