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Nachte des Sturms

Nachte des Sturms

Titel: Nachte des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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Mineralwasser bekommen?«
    »Natürlich.« Brenna griff nach einem Glas, während sie sich daran erinnerte, dass Jude als Amerikanerin eine Schwäche für möglichst viele Eiswürfel hatte. »Weshalb hast du Angst zu fragen?«
    »Weil du aussiehst, als würdest du am liebsten jemanden umhauen. Und ich stelle mich nur ungern als Opfer zur Verfügung.«
    »Wenn überhaupt, würde ich wohl höchstens mich selbst oder diese ätzende Blondine da drüben schlagen.«
    »Eileen? Warum denn das?«
    »Vor allem ihrer Titten wegen.« Brenna schob das Glas über den Tresen und befahl sich, die anderen Gründe zu verdrängen. »Du siehst gut aus heute Abend, Jude Frances. Glücklich und gesund.«

    »Ich bin auch beides. Ich habe wieder zwei Pfund zugenommen. Allmählich kriege ich meine Hosen nicht mehr zu.«
    Brenna nahm Bestellungen und Geld entgegen und betätigte gleichzeitig weiter die Zapfhähne. »Dann kannst du ja endlich all die Umstandskleider anziehen, zu denen dich Darcy überredet hat. Willst du dich nicht lieber an einen Tisch setzen? Ein Stuhl mit Rückenlehne wäre doch sicherlich bequemer.«
    »Nein, im Augenblick fühle ich mich hier durchaus wohl. Außerdem will ich sowieso nur eine Schale Suppe essen und gehe spätestens, wenn die Band ihre erste Pause macht, wieder nach Hause.«
    »Du willst etwas essen?« Brennas Stimme hatte einen derart vorwurfsvollen Klang, dass Jude sie verwundert anstarrte.
    »Tja, eigentlich schon.«
    »Dann sitzt du doch ganz sicher besser an einem der Tische«, entschied Brenna brüsk. Wenn Jude von einem der Tische aus bestellte, müsste nicht sie, sondern Darcy deswegen in die Küche.
    »Nein. Ich habe etwas von den Problemen zwischen dir und Shawn gehört. Du kannst sie niemals lösen, Brenna, wenn du es noch nicht mal schaffst, die Tür da drüben aufzumachen und eine Suppe zu bestellen.«
    »Vielleicht will ich dieses Problem ja gar nicht lösen.« Als Jude wortlos ihre gefalteten Hände auf die Theke legte, atmete Brenna hörbar aus. »Weißt du, allmählich komme ich zu der Überzeugung, dass verheiratete Frauen einem wirklich auf die Nerven gehen können. Du lebst in Gedanken doch fast immer nur in deinen Märchen«, fuhr sie verbittert fort. »Aber das hier ist kein Märchen, sondern die raue Wirklichkeit.«

    »Vielleicht würde ich dir darin sogar zustimmen, wären da nicht Carrick und die arme Lady Gwen.«
    Schnaubend zog Brenna zwei neue Gläser unter die Zapfhähne. »Mit den beiden habe ich ganz sicher nichts zu tun. Ich werde dir sagen, wie für mich das Ende eines Märchens aussieht«, erklärte sie in Gedanken an Jack Brennans Witz. »Bei mir speist die Prinzessin, statt den Frosch zu küssen, abends genüsslich Froschschenkel. Und jetzt bestelle ich dir die verdammte Suppe.«
    Kampflustig marschierte sie in Richtung Tür und schob sie unsanft auf. Shawn stand, mit Holzlöffel und Wender bewaffnet, vor dem Herd. Aufgrund der Hitze klebten ihm die seit langem nicht mehr geschnittenen Haare unvorteilhaft am Kopf. Außerdem hatte er sich – vollkommen untypisch für Shawn – noch nicht einmal rasiert. Doch trotz der dunklen Stoppeln war die Schwellung seines Kiefers deutlich zu erkennen.
    Ehe sie etwas sagen konnte, wehte die warme, flüssige Stimme der Sängerin herein. Es war vollkommen unvernünftig. Es war vollkommen unnötig. Und trotzdem steigerte es noch ihren Zorn.
    »Ich brauche eine Suppe.« »Sie ist gerade fertig«, sagte er mit leichter Stimme. »Ich habe gerade alle Hände voll zu tun. Vielleicht könntest du also bitte selbst eine Schale füllen?«
    »Wir alle haben alle Hände voll zu tun«, murmelte sie, setzte sich aber trotzdem in Bewegung. »Was ist mit deinem Gesicht passiert?«
    Er ließ seinen Kiefer kreisen. »Ich bin einfach gestolpert.«
    »Aha! Ich habe schon gehört, dass du dir einen hinter die Binde gekippt hast. Aber das ist ja wohl keine Lösung.«

    Am liebsten hätte er sich vorgebeugt und sie, ohne dass einer von ihnen eine Hand frei hatte, mitten auf den Mund geküsst. Stattdessen zuckte er möglichst achtlos mit den Schultern. »Und jetzt muss ich eben ein bisschen besser aufpassen, wohin ich meine Schritte lenke.« Als Gipfel der Dreistigkeit begann er jetzt noch, im Einklang mit Eileens liebreizender Stimme zu summen.
    »Bildest du dir ernsthaft ein, es sei derart einfach? Nun, das ist es nicht. Wir werden noch darüber reden, wenn der Pub geschlossen ist.«
    Er ließ sie das letzte Wort haben, weil sie mit ihm genau das

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