Nachte des Sturms
auf dem Weg.«
»Tja … und warum?«
»Um für dich einzuspringen.« Aidan sah keinen Grund, sich nicht einen kleinen Spaß mit seinem Bruder zu erlauben, wenn er schon Brenna half. »Du hast den Abend frei, wie du es wolltest. Auch wenn es mir nicht gerade in den Kram passt.«
Shawn warf die Kartoffelschalen in den Müll. »Ich habe dich nicht darum gebeten, mir heute freizugeben.«
»Tja, dann war das offenbar dein böser Zwillingsbruder oder ich hatte einen kurzfristigen Anfall von geistiger Verwirrung.« Stirnrunzelnd öffnete Aidan die Tür des Kühlschranks und griff nach einer Flasche Wasser. »Ich habe dir schon vor zwei Tagen, als du mich darum gebeten hast, gesagt, dass ich einen Weg finde.«
»Aber ich … das musst du geträumt haben. Ich habe hier fünf Kilo Kartoffeln. Weshalb sollte ich wohl Ofenkartoffeln machen wollen, wenn ich die Absicht hätte, heute Abend gar nicht zu arbeiten?«
»Diese Frage kann ich dir nicht beantworten, aber ich
weiß, dass Kathy Duffy jeden Augenblick hier auftaucht, und dass keine Notwendigkeit besteht, dass ihr heute Abend zu zweit hier in der Küche herumwirbelt.«
»Abgesehen von meiner Arbeit habe ich für heute Abend nichts anderes geplant. Du musst irgendwas verwechseln.«
Als Darcy durch die Tür kam, drehte Aidan sich zu ihr herum. »Darcy, hat Shawn darum gebeten, dass ich ihm heute Abend frei gebe oder nicht?«
»Doch, vor ein paar Tagen. Dieser verdammte Egoist.« Darcy war niemand, der eine Gelegenheit nicht nutzte, also sagte sie mit einem herausfordernden Grinsen: »Und da du dich deinem Bruder gegenüber so erstaunlich großzügig gezeigt hast, verlange ich für mich einen freien Samstagnachmittag.«
»Samstagnachmittag.« Um ein Haar hätte sich Aidan an seinem Mineralwasser verschluckt. »Du kannst ja wohl unmöglich am Wochenende freimachen, jetzt, wo mit Beginn des Frühlings die Touristen zurückkommen.«
»Oh, aber er kann kommen und gehen, wie es ihm gefällt.« Sie wies mit ausgestrecktem Finger auf den verwirrten Shawn. »Aber bei mir ist es natürlich etwas völlig anderes.«
»Ich will heute Abend gar nicht freihaben.«
»Aber du hast nun einmal frei«, fuhr Aidan ihn an. »Ein Abend mitten in der Woche ist etwas völlig anderes als ein Samstagnachmittag.«
»Also gut, in Ordnung. Dann nehme ich eben den Montagabend frei. Das heißt, falls nicht die Tatsache, dass ich eine Frau bin, bedeutet, dass auch ein Abend mitten in der Woche schwierig ist.« Von der Genugtuung erfüllt, Aidan keinen Ausweg mehr gelassen zu haben, schwebte Darcy erhobenen Hauptes wieder hinüber in den Pub.
»Ich kann mich wirklich nicht daran erinnern, dich um einen freien Abend gebeten zu haben.« In Shawns Stimme schwang ein leiser Zweifel.
»Die Hälfte der Zeit erinnerst du dich noch nicht einmal daran, dir die Schuhe zuzubinden.« Wütend wies Aidan mit dem Daumen Richtung Tür. »Und jetzt sieh zu, dass du endlich verschwindest, bevor du noch mehr Unruhe in unseren Laden bringst.«
Mit diesen Worten rollte Aidan die Ärmel seines Hemdes bis zu den Ellenbogen auf, straffte seine Schultern und machte sich auf die Suche nach seiner hinterhältigen Schwester.
Sie hatte alles vollkommen unter Kontrolle, auch wenn es Knochenarbeit war. Es musste etwas Besonderes werden, möglichst sogar perfekt. Shawn Gallagher würde sehen, dass er nicht der Einzige war, der es schaffte, einen Abend behaglich zu gestalten.
Sie war auf dem Markt gewesen und hatte dort sämtliche Zutaten gekauft. Während Shawn im Pub in der Küche gestanden hatte, hatte sie ihr Glück in der Küche seines Cottages versucht. Vielleicht hatte sie nicht seine Leichtigkeit in solchen Dingen, aber vollkommen hilflos war sie auch nicht.
Der Champagner stand im Kühlschrank, und sie hatte sogar einen alten Blecheimer geschrubbt, um ihn als Kühler zu verwenden. Die Gläser hatte Jude ihr ausgeliehen. Champagnerflöten hatte sie sie genannt, erinnerte sich Brenna. Und sie waren tatsächlich äußerst elegant.
Der Tisch war wirklich hübsch gedeckt. Zwei hübsche Teller und Stoffservietten, Blumen aus dem Garten ihrer Mutter und des Cottages.
Kerzen, dachte sie und zündete sie an. Es schien tatsächlich
nichts zu fehlen für ein romantisches, festliches Rendezvous.
Oh, sie konnte es einfach nicht erwarten, sein Gesicht zu sehen, wenn sie ihm von dem Lied erzählte. Sie hatte sich beherrschen müssen, um die wunderbare Nachricht nicht bereits überall in der Gemeinde zu verbreiten.
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