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Nachte des Sturms

Nachte des Sturms

Titel: Nachte des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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Ehrfurcht ob einer derartigen Weisheit flüsternd über die Lippen. »Aber obwohl du selbst so toll kochst, bin ich sicher, dass es dir trotzdem gefallen würde, wenn dir hin und wieder auch mal jemand die Arbeit abnähme.«
    »Natürlich.«
    Als Brenna durch die Tür kam, war das Erste und Einzige, was sie bemerkte, das zärtliche Lächeln, mit dem Shawn Gallagher ihrer eigenen kleinen Schwester in die strahlenden Augen sah.
    »Mary Kate.« Ihre Stimme hallte wie der Schlag einer Peitsche durch die Luft, und ihre Schwester trat errötend einen Schritt zurück. »Was machst du da?«
    »Ich … ich unterhalte mich mit Shawn.«
    »In deinem guten Kleid hast du nicht in der Küche rumzulungern und Shawn von der Arbeit abzuhalten.«
    »Das tut sie gar nicht.« Da er wusste, wie es war, wenn man von den älteren Geschwistern gemaßregelt wurde, tätschelte er Mary Kate tröstlich die linke Wange. Ohne dabei ihren verträumten Blick wahrzunehmen.
    Aber Brenna hatte ihn bemerkt. Mit knirschenden Zähnen stapfte sie quer durch die Küche, packte Mary Kate am Arm und zerrte sie in Richtung Tür.
    Dieses erniedrigende Schauspiel machte die von Mary Kate so mühsam erarbeitete reife Erhabenheit schlagartig zunichte. »Lass mich los, du knochenärschiges Scheusal.«
Ihre Stimme quietschte vor Erregung, und um ein Haar hätten sie Darcy umgestoßen, die in dem Augenblick hereinkam, als sie den Raum verließen. »Was ist bloß mit dir los? Du hast kein Recht, mich einfach so hinter dir herzuzerren. Das sage ich Ma.«
    »Meinetwegen, sag’s ihr doch.« Ohne ihren Griff zu lockern, zog Brenna ihre kleine Schwester in das kleine Hinterzimmer am Ende der Theke und schloss hinter ihr die Tür. »Mach nur, du Ziege, aber dann erzähle ich ihr, dass du Shawn Gallagher regelrecht nachgelaufen bist.«
    »Bin ich nicht.« Schniefend reckte Mary Kate ihr Kinn und strich sorgsam die Ärmel ihres besten Kleides glatt.
    »Als ich hereinkam, hättest du dich ihm gerade um ein Haar an den Hals geworfen. Was ist bloß in dich gefahren? Der Mann ist beinahe dreißig und du fast noch ein Teenager. Weißt du eigentlich, was für Signale du ihm gibst, wenn du derart unverhohlen deine Brüste an ihm reibst?«
    Mary Kate blickte bedeutsam auf den verbeulten Pullover ihrer Schwester. »Wenigstens habe ich Brüste.«
    Dies war Brennas wunder Punkt. All ihre Schwestern, selbst die kleine Alice Mae, hatten größere Brüste als sie. »Da das der Fall ist, solltest du besser auf sie achten und sie nicht einfach einem Mann ins Gesicht drücken.«
    »Das habe ich gar nicht getan. Außerdem bin ich kein Kind mehr, das sich von jemandem wie dir die Leviten lesen lassen muss, Mary Brenna O’Toole.« Sie straffte ihre Schultern. »Ich bin eine erwachsene Frau. Ich habe studiert. Ich habe eine große Karriere vor mir.«
    »Oh, das ist ja wirklich nett. Also nehme ich an, dass es allerhöchste Zeit ist, dass du dir den ersten Mann schnappst, der dir halbwegs gefällt, und dich nach Kräften mit ihm vergnügst.«

    »Er ist nicht der Erste, der mir gefällt.« Als Brenna die Augen zusammenkniff, warf Mary Kate ihr Haar mit einem breiten Lächeln in den Nacken. »Aber ich finde ihn wirklich attraktiv und es gibt keinen Grund, ihn das nicht wissen zu lassen. Das ist allein meine Sache, Brenna. Also halt dich da raus.«
    »Da du meine Schwester bist, ist es natürlich auch meine Sache. Sag schon, bist du überhaupt noch Jungfrau?«
    Das Entsetzen in Mary Kates Gesicht genügte, um Brenna wissen zu lassen, dass ihre Schwester nicht nackt in den Korridoren der Universität von Dublin umhergesprungen war. Ehe sie jedoch Gelegenheit bekam, beruhigt zu seufzen, platzte Mary Kate der Kragen. »Wer zum Teufel meinst du, dass du bist? Mein Privatleben geht dich einen feuchten Dreck an. Du bist weder meine Mutter noch mein Priester, also halt dich zurück.«
    »Ich bin deine Schwester.«
    »Halt dich aus dieser Sache raus. Ich habe das Recht, mit Shawn zu sprechen, mit ihm auszugehen und mit ihm zu machen, was ich will. Und falls du dir einbildest, du könntest mich dadurch einschüchtern, dass du zu Ma rennst und mich verpetzt, dann warte nur mal ab, was sie dazu zu sagen haben wird, dass du und Darcy mit deinen Heiligenbildern Poker gespielt habt.«
    »Das ist doch Jahre her.« Trotzdem verspürte Brenna bei dem Gedanken, ihre Mutter könnte etwas davon erfahren, leichte Panik. Mollie wäre es egal, wie lange diese Freveltat zurücklag. »Harmloser Jungmädchen-Quatsch.

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