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Nachte des Sturms

Nachte des Sturms

Titel: Nachte des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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er einen Schritt zurück. »Du kannst morgen früh zu mir ins Cottage kommen.«
    Kochend vor Wut kletterte sie in ihren Laster und schlug krachend die Tür zu. »Das könnte ich natürlich machen«, erklärte sie und ließ bereits den Motor an. »Aber ich werde es nicht tun. Du hast mich einmal abblitzen lassen, und ein zweites Mal gebe ich dir ganz sicher nicht die Gelegenheit dazu.«
    Er machte einen zweiten Schritt nach hinten, um seine Zehen vor den Reifen ihres LKWs zu retten. Wenn sie
nicht zu ihm käme, dachte er, als sie davonfuhr, fände er eben einen anderen Weg, um sie zu treffen und sich … mit ihr zu einigen.
    Und zwar unter vier Augen.

7
    M an hätte wirklich glauben können, sie hätte sich ihm niemals in die Arme geworfen und ihn beinahe bis zur Besinnungslosigkeit geküsst, niemals ihm gegenüber an seinem eigenen Küchentisch gesessen und ihm vorgeschlagen, sich mit ihr im Bett zu tummeln.
    Aber all das hatte sie getan. Er wusste es, denn jedes Mal, wenn er in ihre Nähe kam, zog sich sein Magen vor Verlangen zusammen. Was ihm keineswegs gefiel. Ebenso wenig wie die Tatsache, dass sie sich so verdammt normal benahm, als sie Aidan am Samstagabend im Gallagher’s zur Hand ging. Jedes Mal, wenn er aus der Küche kam, bedachte sie ihn mit diesem halb freundlichen, halb herablassenden Blick, der typisch für sie war.
    Was die Frage in ihm wachrief, weshalb er jemals Gefallen gefunden hatte an ebendiesem Ausdruck.
    Aidan bediente die Zapfhähne an einem Ende der Theke und Brenna die am anderen. Sie unterhielt sich mit den Gästen, scherzte mit dem alten Mr. Riley, der die Angewohnheit hatte, jede halbwegs attraktive junge Dame zu bitten, ihn zu heiraten. Und wenn die Musiker etwas spielten, was sie mochte, sang sie fröhlich den Refrain.
    Sie machte alles, was sie an Hunderten von Samstagen zuvor auch getan hatte, wenn im Gallagher’s Gedränge herrschte und ihr die Musik gefiel.
    Es hätte ihn erleichtern sollen, dass sie beide wieder wie früher miteinander umzugehen schienen.

    Stattdessen erfüllte es ihn mit kochend heißem Zorn.
    Sie trug Jeans und einen weiten Pullover. Wahrscheinlich hatte er sie bereits mindestens zwanzigmal in diesem Ding gesehen. Weshalb also dachte er urplötzlich an den schmalen, festen Körper, den sie darunter verbarg? Einen schnellen, beweglichen, kraftvollen Körper mit kleinen, festen Brüsten wie nahezu reifen Pfirsichen?
    Geistesabwesend gab er Pommes frites aus der Friteuse auf einen Teller, verbrannte sich an dem heißen Öl die Finger und fluchte darüber, dass er auch nur für eine Minute daran gedacht hatte, wie es wäre, diesen Körper und diese Brüste zärtlich zu berühren.
    Ganz sicher hatte dieses durchtriebene Weibsbild nichts anderes geplant. Sie hatte derartige Gedanken, hatte sein Verlangen wachgerufen – schließlich war auch er nur ein normaler Mann –, und nun quälte sie ihn dadurch, dass sie in seiner Nähe und dennoch unerreichbar für ihn war.
    Nun, dieses Spiel konnten auch zwei spielen.
    Statt darauf zu warten, dass Darcy die vollen Teller holte, trug er sie selbst hinüber in den Schankraum. Nur, um Brenna zu beweisen, dass sie ihn keineswegs beunruhigte.
    Doch die Kreatur blickte noch nicht einmal in seine Richtung, als er in den Pub kam und sich durch das Gedränge zu den Tischen durchkämpfte. Nein, nur um ihn zu ärgern – da war er sich ganz sicher –, zapfte sie weiter ihre Biere und unterhielt sich derart angeregt mit einigen Touristen, als wären sie die besten Freunde und dies ihr regelmäßiges samstagabendliches Treffen.
    Ihre mit einem schwarzen Samtband zurückgebundenen Locken loderten im gedämpften Licht der Lampen wie ein heißes Feuer.
    Er wünschte sich, er müsste nicht die ganze Zeit an ihre
Haare denken. Er wünschte sich, er könnte seine Hände wohlig in der sanften Glut vergraben.
    »Hallo, Shawn.« Als er die Pommes frites auf den Tisch der Clooneys stellte, sah er Mary Kate. In der Hoffnung, ihr neues Parfüm fände Gefallen, schob sie sich möglichst dicht an ihn heran. »Ziemlich viel los heute Abend.«
    »Die Band ist wirklich gut. Und ich glaube, wir haben eure vollständige Reisegruppe hier.«
    »Sie amüsieren sich prächtig.« Obgleich sie, um sich trotz der lauten Musik verständlich zu machen, beinahe brüllen musste, bemühte sie sich um einen möglichst verführerischen Ton. »Trotzdem höre ich persönlich lieber dich.«
    »Mich kannst du hören, wann du willst. Aber diese Typen aus Galway

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