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Nachte des Sturms

Nachte des Sturms

Titel: Nachte des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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war es menschlich.
    Als sie am Abend das Gallagher’s betrat, war sie, anders als in den letzten Tagen, geradezu euphorisch. Es saßen noch nicht viele Gäste an den Tischen, und Darcy, die kaum etwas zu tun hatte, stand neben der Theke und unterhielt sich mit Jack Brennan.
    »Setz du dich ruhig zu deinen Freunden«, erklärte Brenna ihrem Vater, als sie einige von ihnen neben dem Kamin sitzen sah. »Ich gehe rüber an die Theke und rede ein bisschen mit Darcy.«
    Brenna schob sich neben Jack auf einen Hocker.
    »Hallo, Fremde.« Aidan, der seine Kundschaft kannte, stellte, ohne zu fragen, ein großes und ein kleines Glas unter den Zapfhahn. »Wo hast du dich die ganze Woche über versteckt?«
    »Bei dir zu Hause. Sieh dir, wenn du heimkommst, mal das Kinderzimmer an und sag mir, was du davon hältst.«
    Während sie sprach, blickte Brenna mit einem Auge Richtung Küche. »Na, Jack, wie geht’s?«
    »Bestens, Brenna, und selbst?«
    »Ebenfalls bestens. Du verliebst dich doch wohl nicht gerade in unsere liebe Darcy?«
    Jack hatte ein kugelrundes Mondgesicht und Schultern wie ein Ochse, und wie jedes Mal, wenn man sich solch einen Scherz mit ihm erlaubte, errötete er bis unter die Haarwurzeln.
    »So dumm bin ich nicht. Sie würde mein Herz zerquetschen wie einen kleinen, unschuldigen Käfer.«
    »Aber du würdest glücklich sterben«, klärte ihn Darcy fröhlich auf.
    »Hör nicht auf sie.« Aidan zapfte mit geschickten Händen das Guinness für die beiden O’Tooles. »Sie ist so
ziemlich das launischste und flatterhafteste Wesen, dem ich je begegnet bin.«
    »Stimmt«, pflichtete Darcy ihm mit einem wunderhübschen Lachen bei. »Ich warte auf irgendeinen reichen Kerl, der mich auf ein Podest stellt und den Boden zu meinen Füßen mit Juwelen pflastert. Aber bis es soweit ist …« Sie strich mit den Fingerspitzen über eine von Jacks puterroten Wangen. »Genieße ich gerne die Aufmerksamkeit großer, attraktiver Männer.«
    »Geh lieber und bring meinem Vater sein Bier, bevor es unserem Jack vollends die Sprache verschlägt.« Brenna prostete ihrem Nachbarn zu. »Bei mir bist du in Sicherheit, mein Lieber.«
    »Du bist genauso hübsch wie sie.«
    »Das solltest du besser nicht so laut sagen, dass Darcy es hört, sonst zieht sie sicher uns beiden bei lebendigem Leib die Haut ab.« Gerührt und amüsiert küsste sie ihn auf die Wange. Genau in dem Moment, in dem Shawn hereinkam.
    Es sah wirklich komisch aus, dachte Brenna und bedauerte, dass niemand außer ihr bemerkte, wie er mitten in der Bewegung Halt machte, sie anstarrte und zusammenfuhr, als die zuschlagende Tür gegen sein Hinterteil prallte.
    Sie zog spöttisch die Brauen in die Höhe und legte ihre Hand auf Jacks Schulter. »Guten Abend, Shawn.«
    »Brenna.« In seinem Inneren herrschte ein solches Durcheinander, dass er die verschiedenen Gefühle nicht mehr unterscheiden konnte. Er verspürte heißen Zorn und gleichzeitiges Unbehagen, vor allem aber – verdammt – ein vollkommen unpassendes, geradezu schmerzliches Verlangen. Den Rest seiner Gefühle vermochte er noch nicht mal zu benennen.
    Sie nippte vorsichtig an ihrem Bier und blickte über den weißen Schaum hinweg in seine Richtung. »Ich habe heute
Mittag bei Jude einen Teller von deiner Suppe gegessen. War wirklich ziemlich lecker.«
    »Heute Abend gibt es Schweinebraten. Mrs. Laury hat diese Woche frisch geschlachtet.«
    »Tja, davon kriegt man schön was auf die Rippen, nicht wahr, Jack?«
    »Stimmt. Bleibst du auch zum Essen, Brenna?«
    »Nein. Ich gehe nach meinem Guinness nach Hause.«
    »Falls du es dir anders überlegen solltest, könnten wir gemeinsam essen. Ich liebe Schweinebraten, und Shawn macht ihn besonders gut.«
    »Er hat wirklich ein Händchen fürs Kochen, nicht wahr?« Sie verzog den Mund zu einem Lächeln, doch ihr Blick war eher verächtlich. »Und, Jack, wie steht’s mit deinen Kochkünsten?«
    »Würstchen und Spiegeleier kriege ich noch hin. Und ich kann Kartoffeln kochen.« Typisch Jack, er dachte ernsthaft über diese Frage nach. »Außerdem kann ich mit den entsprechenden Zutaten recht passable Sandwiches zubereiten. Obwohl das wahrscheinlich nicht als Kochen bezeichnet werden kann.«
    »Zumindest wirst du so niemals verhungern.« Sie tätschelte Jack freundschaftlich die Schulter. »Du und ich, wir überlassen das Kochen besser Leuten wie dem guten Shawn. Aidan, brauchst du mich an diesem Wochenende im Service?«
    »Samstagabend wäre wirklich prima. Die Band, die

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